3000 v. Chr. 2000 v. Chr. 1000 v. Chr. Jahr 0 1000 34 2.6 Sport und Spiele M1 Darstellung von drei Läufern auf einer attischen Trinkschale, um 540 v. Chr. Die Olympischen Spiele Um die Götter des Olymp, insbesondere Zeus, zu ehren, hielten die antiken Griechen Spiele, d. h. sportliche Wettkämpfe, ab. Die wichtigsten und bedeutendsten waren die alle vier Jahre stattfindenden Olympischen Spiele. Aus allen Teilen Griechenlands wurden Sportler geschickt, um sich im Wettkampf zu messen, zu feiern und Zeus zu ehren. Frauen waren weder als Teilnehmerinnen noch als Zuschauerinnen zugelassen. Besonders herausragend machte die Olympischen Spiele die Tatsache, dass für den Zeitraum der Wettkämpfe Waffenruhe angeordnet wurde. Das bedeutete, dass auch bei eventuellen kriegerischen Auseinandersetzungen die Waffen schweigen mussten, bis die Olympischen Spiele beendet waren. Die olympischen Disziplinen der Antike Ursprünglich maßen sich die Griechen in den fünf Sportarten Wettlauf, Weitsprung, Speerwurf, Diskuswurf sowie Ringkampf. Hinzu kamen eine Art Freistilringen, also ein Faustkampf, sowie Wagenrennen und andere Pferdesportwettbewerbe. Historische Aufzeichnungen aus dem 4. Jh. v. Chr. datieren die ersten Spiele auf 776 v. Chr. Es wurden Siegerlisten gefunden, in denen die Platzierungen der Sportler bei den Spielen verzeichnet sind. Der Wettlauf im Stadion ist die älteste Sportart. Ein „Stadion“ ist eine altgriechische Maßeinheit, die etwa 192,28 Metern entspricht. Der erste Olympiasieger und Betrugsfälle Koroibos von Elis gilt als der erste Olympiasieger. Er gewann den Stadionlauf im Jahre 776 v. Chr. Mit ihm beginnt die Olympiaden-Rechnung. Eine Olympiade sind die vier Jahre zwischen den Olympischen Spielen. Nach Betrugsvorfällen, zum Beispiel massiver Bestechung der Schiedsrichter durch Kaiser Nero bei den Wettkämpfen 67 v. Chr., gerieten die Spiele in die Kritik. Kaiser Theodosius I. verbot die Spiele 393 n. Chr. als heidnische Zeremonie. Die Olympischen Spiele der Neuzeit Die Idee zur Erneuerung der Spiele hatte Pierre de Coubertin, ein französischer Privatgelehrter und Pädagoge. Er sah im Sport ein ideales Mittel, um junge Menschen aus aller Welt zusammenzubringen und ihr Verständnis füreinander zu fördern. Coubertin war fasziniert von den Ausgrabungen im Gebiet des antiken Olympia, die ab 1875 unter der Leitung des deutschen Archäologen Ernst Curtis durchgeführt wurden. So setzte er sich zum Ziel, die antiken Spiele in einer modernen Version für Sportler aus allen Nationen wiederzubeleben. Die Gründung des IOC 1894 fand in Paris ein internationaler Sportkongress statt, an dem auch Coubertin teilnahm. Gemeinsam mit zwölf Sportvertretern und sportinteressierten Persönlichkeiten aus aller Welt gründete er das erste Internationale Olympische Komitee (IOC). Am 23. Juni 1894, mehr als 1500 Jahre nach Durchführung der letzten antiken Wettkämpfe, wurde die Wiedereinführung der Olympischen Spiele beschlossen. Die Mitglieder des IOC wählten die Sportarten aus, die olympische Disziplinen werden sollten, und stellten die ersten Regeln auf. Hierbei orientierten sie sich an den antiken Vorbildern, weshalb es auch heute noch Wettkämpfe in nahezu allen antiken Disziplinen gibt. Von Athen nach Athen 1896 kehrten die Olympischen Spiele nach Athen zurück. Für die Organisation der ersten Spiele der Neuzeit blieben den Griechen nur zwei Jahre Zeit. Den Spielen selbst fehlte noch viel von dem, was sie heute ausmacht: Es gab keine Flagge und keinen Eid. In gerade einmal neun Sportarten – Fechten, Gewichtheben, Leichtathletik, Radsport, Ringen, Schießen, Schwimmen, Tennis und Turnen – gingen offiziell 241 Teilnehmer an den Start. Frauen durften an den Spielen nicht teilnehmen. Heute sind die Olympischen Spiele hochkommerziell organisiert. Frauen treten selbstverständlich in den verschiedenen Disziplinen an, Flagge und Eid sind zentrale Elemente. Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv
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