Alles Geschichte! 5, Schulbuch

3000 v. Chr. 2000 v. Chr. 1000 v. Chr. Jahr 0 1000 32 2.5 Alltag in den griechischen Poleis und imRömischen Reich Wohnen Der Großteil der Römerinnen und Römer lebte in kleinen, stickigen Wohnungen in großen Mietshäusern. Diese waren häufig in einem schlechten Zustand. Deshalb kam es immer wieder zu gefährlichen Bränden und zum Einsturz ganzer Gebäude. Der durchschnittlichen griechischen Familie erging es etwas besser. Sie lebte zwar ebenfalls in einfachen Verhältnissen, besaß nur wenige Möbel und hatte weder eigenes Bad noch Toilette. Allerdings bewohnte sie ihr eigenes kleines Häuschen, das zwei bis drei Räume umfasste; ein eigenes Zimmer hatte niemand. Im Unterschied dazu waren die Villen der griechischen und römischen Oberschicht wesentlich größer und prunkvoller: Es gab mehr Zimmer als Bewohner/innen. Wände und Böden waren kunstvoll bemalt bzw. mit Mosaiken verziert. In manchen wurden auch bereits Wachhunde gehalten. Mode und Schönheit Kennzeichnend für die Antike war die Sehnsucht nach ewiger Jugend, die sich etwa dadurch zeigte, dass ältere Menschen als Skulpturen meist faltenlos dargestellt wurden. Kosmetika und Schmuck wurden in der Antike auch von Männern getragen. Während die Körperbehaarung häufig entfernt wurde, trugen nur Sklaven kurzes Kopfhaar. Ansonsten unterlagen die Moden ebenso wie heute wechselnden Trends. Bekleidung war ein Statussymbol, so war die berühmte römische Toga etwa vollwertigen Bürgern vorbehalten. Zudem galt blasse Haut in der Antike bei wohlhabenden Frauen als vornehm und erstrebenswert, sodass zum Teil sogar mit Kreide und Bleichmitteln nachgeholfen wurde. Denn so konnte gezeigt werden, dass man nicht wie Bäuerinnen und Sklavinnen unter der prallen Sonne arbeiten musste. Ähnliches zeigt sich im Hinblick auf den Körperbau: Für griechische Männer war eine athletische Figur erwünscht, doch insbesondere bei Frauen und im antiken Rom wurden Rundungen als ästhetisch angesehen, da sie in der Regel einen gewissen Wohlstand bedeuteten. Ernährung und Freizeit Während die Mehrzahl der Menschen sich sowohl in Rom als auch in Griechenland vor allem von Brot und Getreidebrei sowie Obst und Gemüse ernährte, feierte die Oberschicht gesellige Festmähler mit Fisch, Fleisch und süßen Nachtischen. Verspeist wurden diese in der Regel liegend. Solche Gastmähler bildeten eine wichtige Säule in der Pflege der sozialen Kontakte und Freundschaften. Neben der Hochkultur, besonders in Form des Theaters, und den großen Veranstaltungen in römischen Amphitheatern oder im Rahmen der Olympischen Spiele in Griechenland (s. S. 34) diente den Menschen eine breite Palette an Gesellschaftsspielen als Unterhaltung: vom noch heute auf vielen Kindergeburtstagen gespielten Angeln eines Apfels aus einem Wasserbad mit dem Mund über verschiedenste Ballspiele bis hin zu komplexeren Brettspielen. Außerdem waren Glücksspiele fest im antiken Alltag verankert, und so dürfte auch Spielsucht bereits ein Problem gewesen sein. Zahlreiche Gesetze zeugen etwa vom Verbot des Würfelns um Geld. Sie wurden jedoch kaum durchgesetzt. Kleidung ausschließlich für Dünne und Reiche Das Schönheitsideal von Mike Jeffries, dem Chef von Abercrombie & Fitch, lässt sich recht knapp zusammenfassen. Erwünscht ist: der perfekte Mensch, bevorzugt jung und attraktiv, gerne mit Waschbrettbauch. Verachtet und deshalb ignoriert wird: der Genussmensch mit Pölsterchen an Bauch und Oberschenkeln. Oder mit den Worten des Meisters himself: „Ganz ehrlich, wir wollen die coolen Kids. Viele Menschen haben in unserer Kleidung nichts zu suchen.“ Zu den Menschen, denen Mike Jeffries seine hochpreisige Kultmode vorenthalten will, gehören insbesondere Frauen, die das ein oder andere Pfund zu viel auf den Hüften haben. Die Größentabelle der Damen-Kollektion von Abercrombie & Fitch (A&F) endet bei L […]. Allerdings will er auch […] keine korpulenten Herren ansprechen. Vielmehr, erklärt Lewis, seien diese Stücke so geschnitten, dass sie die Muskelpakete von Wrestlern oder Footballern betonen. […] Die Reaktionen vonseiten der Kundschaft sind unterschiedlich: Die einen stoßen sich weder an der elitären Verkaufspolitik noch an dem Hype um die Modekette und kaufen unverdrossen weiter. Andere fühlen sich verprellt und rufen zum Boykott auf. M1 Dorfer: „Dicke Mädchen unerwünscht“, in: Süddeutsche Zeitung, 10.5.2013. Online auf: www.sueddeutsche.de (5.8.2021). Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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