2000 19 Die attische Demokratie Während in den meisten Poleis eine oder einige wenige Personen die ganze Macht hatten, entwickelte sich in Athen ab 594 v. Chr. mit der attischen Demokratie eine Vorform der Demokratie (s. S. 46–47). Dadurch konnten so viele Menschen an politischen Entscheidungen mitwirken wie nie zuvor. Frauen, Sklaven und Fremden blieb dieses Recht allerdings verwehrt, sodass rund 80% der Bevölkerung keinen Einfluss hatten. Mit Unterbrechungen blieb diese Staatsform bis ins Jahr 262 v. Chr. bestehen und trug mit dazu bei, dass sich Athen zu einer der bedeutendsten Poleis entwickelte. Gewaltsame Konf likte Zwei Konflikte waren für die griechische Antike prägend: die Perserkriege und der Peloponnesische Krieg. Griechische Aufstände in Kleinasien im Jahr 500 v. Chr. bewegten das Großreich der Perser dazu, Griechenland anzugreifen. Während sich ein Großteil der Poleis ergab, schlossen sich einige zuvor konkurrierende und teils verfeindete Stadtstaaten nun zur Verteidigung zusammen. Trotz der großen Überlegenheit der Perser konnten sie abgewehrt und 449 v. Chr. besiegt werden (s. S. 50–51). In den folgenden Jahrzehnten rückte wieder der innere Kampf um die Vormacht unter den Poleis in den Vordergrund und spitzte sich zusehends zu. Vor allem die Stadtstaaten Athen und Sparta kämpften um die Vorherrschaft, was 431 v. Chr. zum Peloponnesischen Krieg führte. Daran waren wegen der jeweiligen Bündnisse, die eine Unterstützung im Kriegsfall vorsahen, beinahe alle Stadtstaaten beteiligt. Der Krieg endete 404 v. Chr. mit einem Sieg der Spartaner und ihrer Verbündeten. Athen war zwar massiv geschwächt, dennoch gelang es Sparta nicht, eine stabile Herrschaft über ganz Griechenland zu etablieren (s. S. 52–53). AlexandersWeltreich Das Königreich Makedonien, dessen Bewohner/innen von einigen Historikerinnen und Historikern ebenfalls als Hellenen angesehen wurden, profitierte von dieser inneren Zerstrittenheit der griechischen Stadtstaaten und konnte sich im 4. Jh. v. Chr. schrittweise die Macht in Griechenland sichern. Der bedeutendste makedonische König war Alexander „der Große“ (s. S. 70–72 und S. 180–181). Nachdem er 336 v. Chr. den Thron bestiegen hatte, gelang es ihm innerhalb weniger Jahre, ein Weltreich zu errichten, das sich von Griechenland über die heutige Türkei bis nach Pakistan und Afghanistan erstreckte und zudem Ägypten umfasste. Das durch Alexanders Eroberungen geschaffene Großreich brach nach seinem Tod 323 v. Chr. allerdings wieder zusammen. Was blieb, war die großräumige Verbreitung der griechischen Kultur, die schon von Alexander selbst bewusst mit der jeweiligen Kultur der ansässigen Bevölkerung verschmolzen worden war, etwa durch Hochzeiten seiner Soldaten mit einheimischen Frauen und die aktive Übernahme bestimmter Bräuche. Jetzt bist du dran: 1. Begründe mit Hilfe der Karte, wieso für diese Zeit nicht von einem „Griechischen Reich“ gesprochen werden kann. 2. Ermittle mit Hilfe des Textes die fehlenden Informationen und ergänze die Tabelle. Wann? Was? Wo? Details und Hintergründe griechische Kolonisation attische Demokratie Vorform der Demokratie, allerdings immer noch Mehrzahl ohne Stimme; besteht nicht durchgängig, sondern mit Unterbrechungen. 500–449 v. Chr. Griechenland Krieg um die Vormacht unter den Poleis zwischen Athen und Sparta und ihren Verbündeten 336–323 v. Chr. Alexander „der Große“ Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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