Alles Geschichte! 5, Schulbuch

171 Das Mittelalterfest in Jedenspeigen (NÖ) Die Besucher, die durch das 2000 m2 große Knappenlager flanieren, können auch bei Spielen des Mittelalters mitmachen oder sich in der Strohhüpfburg austoben, während die Weinliebhaber bei der mittelalterlichen Weinverkostung den Jedenspeigener Habsburg-Wein probieren. Weiters am Programm stehen u. a. der Pestzug, der die Geschichte dieser Seuche erzählt, Vorführungen des berittenen Falkners, ein Hexenschauprozess und eindrucksvolle Feuershows. […] Handwerker und Händler bieten Handwerkskunst aus längst vergan[g]enen Zeiten an, u. a. werden Gewandungen, Blaudrucke, Schmuck aus Edelstein und Silber, Schmiedekunst, Näh- und Stickkunst, Lederwaren, Holzspielzeug, historische Instrumente, Reiterbögen und Gewürzwein, Met und frische Strudel angepriesen. Die Besucher können ihre Talente beim Bogenschießen, beim Armbrustschießen, Axt- und Messerwerfen wieder unter Beweis stellen. M7 Ritterfest, online auf: www.schnappen.at/oesterreich/ index.php/bauernmarkt/event/697-jedenspeigen (4.10.2021). M8 Burg Kreuzenstein in Leobendorf (NÖ) Wissenswertes Das heutige österreichische Wappen zeigt zahlreiche Symbole. Die Zinnenkrone am Haupt des Adlers, die aus (Stadt-) Mauersteinen besteht, verweist auf die mittelalterliche Stadt und ihre Mauern. Sie symbolisiert nicht etwa den Adel, sondern verweist auf das Bürgertum. Auf der Brust des Adlers befindet sich der sogenannte Bindenschild. In der Farbkombination Rot-Silber-Rot ist er erstmals auf einem Siegel von Herzog Friedrich II. in der ersten Hälfte des 13. Jh. belegt. Die Farben Rot-Weiß-Rot finden sich heute auch auf der österreichischen Flagge. Eine bekannte Legende stellt die Entstehung der Farbkombination des Hoheitszeichens in einen heroischen und blutigen Kontext: Nach der Bindenschild-Legende aus dem 14. Jh. liegt der Ursprung des Symbols im sogenannten Heiligen Land zur Zeit der Kreuzzüge. M9 Das Bundeswappen der Republik Österreich 1189 nahm der Babenberger Leopold V. im Zuge des Dritten Kreuzzugs an der Belagerung der Stadt Akkon teil, die 1191 von den Kreuzfahrern erobert wurde. Nach der heftigen Schlacht um die Stadt soll Leopolds weißer Waffenrock, den er als Kreuzfahrer über der Rüstung trug, von Blut rot gefärbt gewesen sein. Nur an jener Stelle, die während der Kämpfe vom Waffengürtel bedeckt war, sei ein Stoffstreifen (Binde) weiß geblieben. Für seine Tapferkeit, so die Legende, habe der Kaiser Leopold V. die rot-weiß-rote Fahne übergeben. Jetzt bist du dran: 1. Die Abbildung des Herzogshutes in der Darstellung von Leopold III. (M2) kann nicht den historischen Fakten entsprechen. Begründe diese Aussage. Tipp: Der Heiligenschein ist nicht das Problem, da Leopold III. ja heiliggesprochen wurde. 2. Recherchiere zur Bedeutung der Reichsinsignien (M6) und fasse deine Ergebnisse zusammen. 3. Rufe die Website der Burg Kreuzenstein auf und informiere dich über das Angebot. Diskutiere, was über die Jahre veränderte Burgen oder Schauburgen wie Kreuzenstein zur Geschichtsvermittlung beitragen können und wo ihre Grenzen liegen. Gehe dabei auch auf die Eindrücke ein, die von vergangenen Lebenswelten vermittelt werden. 4. Lies die Werbung für das Mittelalterfest (M7) und betrachte M8. Stelle anschließend dar, inwiefern ein Zusammenhang zwischen der Darstellung von Vergangenheit, dem Bedürfnis nach Unterhaltung und ökonomischen Interessen besteht. 5. Rufe mit der QuickMedia-App das Video „Ostarrichi-Austria-Österreich“ auf. Löse die interaktiven Aufgaben. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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