167 Die Babenberger festigen ihre Herrschaft Nach dem Sieg über die Magyaren wurde an der Donau eine Grenzmark eingerichtet, mit der 976 Markgraf Leopold I. aus der Dynastie der Babenberger belehnt wurde. Sie stand zunächst in Lehensabhängigkeit zum Herzogtum Bayern. Ausgehend von der Gegend um Melk vergrößerten die frühen Babenberger ihren Machtbereich entlang der Donau vor allem auf Kosten der Magyaren. Im beginnenden 11. Jh. verhinderte die zunehmende Christianisierung Ungarns die weitere Expansion nach Osten. Der Schwerpunkt der Bestrebungen der Babenberger verlagerte sich nun auf eine Binnenkolonisation durch Siedlungsausbau und Klostergründungen. Der Name Österreich Unter Leopolds Sohn Heinrich I. wurde 996 die sogenannte Ostarrîchi-Urkunde ausgestellt, in welcher Kaiser Otto III. dem Bischof von Freising das Gut Neuhofen an der Ybbs schenkte. Für die österreichische Geschichtsschreibung bedeutsam ist die Formulierung „in jenem Gebiet, das in der Volkssprache Österreich genannt wird“. Hierbei handelt es sich um die erste urkundliche Erwähnung des Namens Österreich. In anderen Urkunden findet sich wenig später auch die Bezeichnung Austria. Prestigegewinn und Aufstieg imReich Leopold III. (1095–1136) stellte sich im Investiturstreit zwischen Papst und Kaiser auf die Seite des Kaisers (s. S. 106). Kurz darauf unterstützte er entgegen seiner Lehenspflicht Heinrich V., Sohn Kaiser Heinrichs IV., der seinen Vater 1106 entmachtete. Durch die Vermählung mit Heinrichs Schwester heiratete er in die mächtigsten Familien des Reiches ein – die Staufer und die regierenden Salier. Die ihm angebotene Kandidatur für den Thron des Reiches nach dem Tod Kaiser Heinrichs V. lehnte er jedoch ab. Aufschwung durch Förderung der Städte und Klöster Leopold III. verstärkte die Förderung der Städte und Klöster in seinem Herrschaftsbereich und gründete unter anderem die Klöster Klosterneuburg, Heiligenkreuz und Klein-Mariazell. Sein Sohn Heinrich II. setzte das Prinzip der strategisch klugen Hochzeiten fort – er heiratete Theodora Komnena, die fünfzehnjährige Nichte des byzantinischen Kaisers. Loslösung von Bayern und Herzogwürde Nach einem Konflikt zwischen dem Kaiser und dem Herzog von Bayern aus der Dynastie der Welfen erlangte Leopold IV. 1139 Bayern. Bereits 1154 wurde es jedoch unter Kaiser Friedrich Barbarossa den Welfen zurückgegeben. Als Entschädigung erhielten die Babenberger unter Heinrich II. Jasomirgott 1156 eine Sonderstellung, die im „Privilegium minus“ festgeschrieben wurde. Mit dieser Urkunde wurden die Länder der Babenberger von Bayern gelöst und zu einem eigenständigen Herzogtum erhoben. Dabei erhielten sie weitere Vorrechte. M2 Ausschnitte aus dem Babenberger Stammbaum, einer Tafelmalerei im Stift Klosterneuburg, zwischen 1489 und 1492 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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