Alles Geschichte! 5, Schulbuch

3000 v. Chr. 2000 v. Chr. 1000 v. Chr. Jahr 0 1000 152 Sklavenarbeit und Sklavenhandel Ähnlich wie im antiken Griechenland und Rom war Sklaverei auch in der mittelalterlichen islamischen Welt verbreitet. Sklavenarbeit und Sklavenhandel waren jahrhundertelang wichtige Wirtschaftsfaktoren. Nach muslimischem Recht waren Sklavinnen und Sklaven nicht nur „res“, also Dinge im Eigentum ihrer Besitzer, wie im antiken Rom, sondern auch Menschen. Dennoch lebten auch sie oft unter sehr schlechten Bedingungen. Weltweite diplomatische Beziehungen Unter den muslimischen Herrschern wurden die diplomatischen Beziehungen zwischen Al-Andalus und dem Rest der Welt ausgebaut. Muslimische, christliche und jüdische Würdenträger bzw. Diplomaten wurden mit Auslandsmissionen beauftragt. Gesandte aus Córdoba reisten z. B. zu Otto dem Großen und nach Byzanz und ausländische Diplomaten aus aller Welt kamen nach Córdoba. Niedergang und Zerfall von Al-Andalus Die Nachfolger al-Hakams II. konnten die Einheit des Kalifats von Córdoba nicht aufrechterhalten. Zwischen der Dynastie der Umayyaden und aufständischen Truppen entbrannte ein Kampf um die Macht. 1031 endete das Kalifat von Córdoba nach zahlreichen Bürgerkriegen und zerfiel in kleinere Teilbereiche. 1066 kam es unter der Herrschaft der Dynastie der Ziriden zu einem Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung von Granada, bei dem Tausende Jüdinnen und Juden ermordet wurden. Die Zeit von Ende des 11. bis Mitte des 13. Jh. war von religiös-fanatischen Herrscherdynastien geprägt. Es kam zu einem kulturellen Stillstand bzw. Rückschritt. 1085 wurde die Stadt Toledo durch christliche Heere erobert. Im Juli 1212 gelang es den christlichen Truppen aus Kastilien, Navarra und Aragón, das islamische Heer in der Schlacht von Las Navas de Tolosa vernichtend zu schlagen. M5 Die Burganlage der Alhambra in Granada Die Reconquista Die „Reconquista“, die christliche Rückeroberung der Iberischen Halbinsel, erstarkte zunehmend und die muslimischen Herrscher wurden kontinuierlich zurückgedrängt. 1236 eroberte Ferdinand III. von Kastilien (1199–1252) Córdoba zurück. Die Moschee wurde zu einer katholischen Kathedrale umgewidmet. Nach zehnjähriger Belagerung der Burganlage Alhambra ergab sich 1492 der letzte Emir von Granada dem kastilisch-aragonischen Königspaar Ferdinand und Isabella I. Muslimische und jüdische Bewohner/innen mussten in der Folge die katholischen Reiche Kastilien und Aragón verlassen oder zum Christentum konvertieren (s. S. 176). Die muslimischen Machtbereiche waren damit von der Iberischen Halbinsel verschwunden. Kulturelles Erbe aus der islamischen Zeit Auch heute noch sind zahlreiche Spuren der Jahrhunderte muslimisch geprägter Kultur auf der Iberischen Halbinsel vorhanden: So finden sich im modernen Spanisch zahlreiche Wörter arabischen Ursprungs, z. B. álgebra (Algebra), Alá (Allah), álcali (Alkali), alquimia (Alchemie), azúcar (Zucker), café (Kaffee) und zero (Null). In der traditionellen Musik sind die Gemeinsamkeiten zwischen andalusischer und arabischer Musik unüberhörbar. Man führte auch juristische Traditionen weiter, z. B. im Hinblick auf die Wasserverteilung, und im landwirtschaftlichen Bereich wurden die arabischen Bewässerungstechniken übernommen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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