Alles Geschichte! 5, Schulbuch

3000 v. Chr. 2000 v. Chr. 1000 v. Chr. Jahr 0 1000 148 4.3 Die islamisch-arabische Expansion Um 600 grenzte die von Beduinen bewohnte Arabische Halbinsel im Norden an das Perserreich und im Westen an das Oströmische Reich. Beide Reiche waren nach langwierigen Kriegen um die Vorherrschaft in Mesopotamien (heute Syrien und Irak) und Armenien geschwächt. Die Arabische Halbinsel war kein einheitliches Herrschaftsgebiet, sondern war durch ein Nebeneinander verschiedener Stammesgebiete geprägt. Die Beduinenstämme waren nomadische Wüstenbewohner/innen. Sie hatten eine gemeinsame arabische Hochsprache sowie eine gemeinsame Schrift und Literatur. Eine gemeinschaftliche arabische Identität existierte in vorislamischer Zeit jedoch nicht. Es gab auch keine gemeinsame Religion, sondern ein Nebeneinander polytheistischer Religionen. Mitte des 7. Jh. entwickelte sich, ausgehend von Mekka und Medina, eine neue monotheistische Religion, deren Verbreitung mit der politischen Einigung der Stämme Arabiens verbunden war. Die Begründung des Islams durch Mohammed Um 570 wurde Mohammed in der Handelsstadt Mekka als Sohn einer vornehmen Familie geboren. Gemäß der muslimischen Überlieferung erhielt er göttliche Offenbarungen, sogenannte Suren, die er ab 613 der Bevölkerung Mekkas verkündete. Die Suren sind im Koran, dem Heiligen Buch der Musliminnen und Muslime, niedergeschrieben. Mohammed forderte dazu auf, sich dem neuen Glauben an den einen Gott hinzugeben. Dadurch geriet er mit Teilen der Bevölkerung Mekkas, besonders mit wohlhabenden Geschäftsleuten, in Konflikt. 622 flüchtete er mit seinen Anhängerinnen und Anhängern von Mekka in die Oase Yathrib, später Medina. Diese Flucht, die sogenannte Hidschra, wurde zum Wendepunkt in der Entwicklung des Islams und zum Beginn der islamischen Zeitrechnung (s. S. 12). Die Einnahme Mekkas In Medina fand Mohammed zahlreiche Anhängerinnen und Anhänger; bis 630 konnte er die Mehrheit der Stämme auf der Arabischen Halbinsel vereinen und den Islam zur vorherrschenden Religion machen. Nach der Einnahme Mekkas im Jahr 630 wurden die jüdischen und christlichen Einwohner/- innen zur Auswanderung gezwungen. Ziel war es, ein Reich zu errichten, in dem möglichst viele Menschen in Übereinstimmung mit Mohammeds Botschaft vom Gesetz Allahs lebten. Wer sich nicht freiwillig unterwarf, sollte besiegt und in die Welt des Islams überführt werden. Mohammed war also nicht nur ein religiöser, sondern auch ein politischer Führer. Seine Offenbarungen beschränkten sich nicht auf rein religiöse Fragen, sondern er verkündete z. B. auch rechtliche Anweisungen, die das Zusammenleben in der Ehe, in der Familie und in der Gesellschaft regelten. M1 Ausdehnung der islamischen Reiche im 7. und 8. Jh. A t l a n t i s c h e r O z e a n A r a b i s c h e s M e e r Rotes Meer Kaspisches Meer Pers. Golf M i t t e l m e e r Schwarzes Meer Donau Wolga Nil Euphrat Tigris Aralsee Indus Armenien Jemen Indien Oman Persien Syrien Arabien Ägypten Hedschas Maghreb Frankenreich Byzantinisches Reich Samarkand Kabul Maskat Bagdad Isfahan Basra Jerusalem Alexandria Rom Tunis Tripolis Granada Toledo Tours Damaskus Konstantinopel Mekka Aden Hamadan Eroberungen bis 632 (Tod Mohammeds) Eroberungen bis 656 (erste vier Kalifen) Eroberungen 661–750 (Omaijaden) 0 250 500 km Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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