3000 v. Chr. 2000 v. Chr. 1000 v. Chr. Jahr 0 1000 140 Von Holz- zu Steinbauten In der Karolingerzeit und den folgenden Jahrhunderten lebten die Menschen in überwiegend aus Holz errichteten Gebäuden. Dies stellte die weitaus kostengünstigste Bauweise dar. Erst um das Jahr 1000 gab es nachweislich vermehrt Bauten aus Stein. Im Norden und Nordwesten Europas entwickelte sich eine andere Baukunst als in Italien, Spanien und Frankreich. Im Frühmittelalter wurde Stein noch nicht als schmückendes Element verwendet, stattdessen hatten Mosaike und Malereien große Bedeutung. Dabei waren Malereien weitaus häufiger vertreten als Mosaike. Gemälde waren ein wesentlicher Bestandteil jedes Kirchenbaus. Sie wurden direkt auf die Wände aufgetragen. Große Bedeutung religiöser Kunst Kunst im Mittelalter stand ganz im Zeichen der herrschenden Religiosität. Aus diesem Grund war sie meistens religiösen Zwecken gewidmet und zeigte christliche Motive. Kunst diente zur Ausschmückung der Kirchenaltäre, Klöster und anderer sakraler Bauten. M1 Meister von Müstair: Szene aus dem Freskenzyklus im Benediktinerkloster St. Johann in Müstair, Schweiz, um 800. Die Kirche ist seit 1983 UNESCO-Weltkulturerbe. M2 Innenansicht der Kirche Saint Austremoine in Issoire, Frankreich: reich bemalte Rundbögen im Mittelschiff der Kirche. Die Kirche wurde vermutlich um die Mitte des 12. Jh. erbaut. Malereien sollten als Bestandteil der sakralen Bauten wahrgenommen werden. Wer das Kunstwerk geschaffen hatte, spielte keine Rolle, weshalb Künstler ihre Arbeiten nie signierten. Das fertige Werk mit seinen religiösen Motiven stand im Mittelpunkt. Die Kirche war Förderer, Auftraggeber und finanzierte die Kunst. Somit kontrollierte sie diese auch. Romanische Bauweise undMalerei Die Romanik gilt als erste Stilepoche des Mittelalters, die ganz Europa erfasste (ca. 950–1250). Kennzeichen der romanischen Bauweise sind Rundbögen und dicke, festungsartige Mauern. Kirchen und Klöster aus dieser Zeit zeigen diese Charakteristik. Die Kirchenräume sind oft nur mit Holzdecken verschlossen, seit dem 12. Jh. wurden diese oft durch steinerne Gewölbe ersetzt. Häufig wurden Materialien aus antiken Bauten wiederverwendet, sogenannte Spolien. Dies konnten Mauerstücke oder ganze Säulen oder Kapitelle sein. Als Grundriss für sakrale Bauten setzte sich das lateinische Kreuz durch. Außerdem wurden Türme beliebt. Die romanische Malerei verzichtet auf Raumtiefe, Umrisse sind scharf gekennzeichnet, sie hält sich an die Regeln der Symmetrie. Gebärden der dargestellten Personen werden oft übertrieben dargestellt. Die Figuren sind entsprechend ihrer Bedeutung angeordnet: je bedeutender, desto größer ist die Darstellung und desto zentraler sind sie im Bild platziert. Von den romanischen Wandmalereien ist wenig erhalten. Allerdings gibt es in den namhaften Bibliotheken Europas Bücher und Kleinkunst dieser Periode. 3.10 Baukunst undMalerei im christlichenMittelalter Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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