Alles Geschichte! 5, Schulbuch

3000 v. Chr. 2000 v. Chr. 1000 v. Chr. Jahr 0 1000 102 2.4 Das Frankenreich A t l a n t i s c h e r O z e a n M i t t e l m e e r Nordsee Adria Ostsee Sachsen Neustrien Schwaben Bayern Kärnten Langobardisches Königreich Austrasien Gascogne Spanische Mark Septimanien Friesland Thüringen Burgund Provence Aquitanien Köln 531 734 774 778 788 536 533 774 759 788 502 507 531 531 536 486 777–797 Aachen Straßburg Paris Tours Bordeaux Toulouse Barcelona Mailand Venedig Ravenna Salzburg Regensburg Rom fränkisches Gebiet 481 Eroberungen durch Chlodwig 481–511 Eroberungen 531–614 Eroberungen 714–768 Eroberungen 768–814 (Karl der Große) abhängige Gebiete 0 250 500 km M1 Die Expansion des Frankenreiches 481 bis 814 Im Zuge der „Völkerwanderung“ löste sich Ende des 5. Jh. das Weströmische Reich auf, und auf seinem Boden entstanden germanische Reiche, unter anderem jenes der Franken. Den fränkischen Herrschern gelang es, ein nachhaltiges Staatswesen zu errichten und dieses auf Kosten der anderen Reiche zu vergrößern. Die Merowinger – ein Reich entsteht Chlodwig aus der Dynastie der Merowinger war ursprünglich ein fränkischer Heerführer und als „rex“ römischer Befehlshaber, der die Provinz Belgica verwaltete. Er besiegte römische und fränkische Gegner und festigte seine Herrschaft, indem er z. B. Teile der römischen Verwaltung samt Münzwesen übernahm. Im Zuge seiner Expansionspolitik unterwarf er 486 Syagrius, den letzten römischen Statthalter in Gallien, und danach die Reiche der Burgunder, der Alemannen und Teile des Westgotenreiches. Chlodwig nahm den christlichen Glauben an, der von einem Großteil der von ihm beherrschten Bevölkerung praktiziert wurde. Dadurch sicherte er bei Adeligen und Bischöfen, die in der Verwaltung des Reiches eine wesentliche Rolle spielten, seine Stellung ab. Mit seinem Übertritt zum katholischen Glauben (um 500) beschritt er im Gegensatz zu den anderen germanischen Königen, die großteils Arianer waren, einen Sonderweg. Er legte damit den Grundstein der fränkischen Bindung an die römische Kirche, die unter seinen Nachfolgern noch ausgebaut wurde. Gregor von Tours, Bischof und Geschichtsschreiber, über die Taufe Chlodwigs 498 Die Königin [Chrotechildis, Chlodwigs Frau] aber ließ nicht ab in ihn zu dringen, daß er den wahren Gott erkenne und ablasse von den Götzen. Aber auf keine Weise konnte er zum Glauben bekehrt werden, bis er endlich einst mit den Alemannen in einen Krieg geriet: da zwang ihn die Not zu bekennen, was sein Herz vordem verleugnet hatte. Als die beiden Heere zusammenstießen, kam es zu einem gewaltigen Blutbad, und Chlodwigs Heer war nahe daran, völlig vernichtet zu werden. Als er das sah, erhob er seine Augen zum Himmel, sein Herz wurde gerührt, seine Augen füllten sich mit Tränen und er sprach: „Jesus Christ, […] ich flehe dich demütig an um deinen mächtigen Beistand: gewährst du mir jetzt den Sieg über diese meine Feinde […], so will ich an dich glauben und mich taufen lassen auf deinen Namen. […].“ Und da er solches gesprochen hatte, wandten die Alemannen sich und fingen an zu fliehen. M2 Zit. nach: Becher: Ein Reichsgründer und sein Historiograph: Gregor von Tours über Chlodwig und dessen Taufe, 2013, S. 138. Die Königsdynastie der Merowinger konnte ihre Stellung bis ins 7. Jh. behaupten. Die tatsächliche Macht ging dabei allmählich auf die Hausmeier über, das waren meist adelige Verwalter der königlichen Güter. 751 setzte der karolingische Hausmeier Pippin der Jüngere den letzten Merowinger Childerich III. ab und übernahm mit Zustimmung des Papstes dessen Position. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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