Alles Geschichte! 5, Schulbuch

3000 v. Chr. 2000 v. Chr. 1000 v. Chr. Jahr 0 1000 100 2.3 Byzanz – größtes Reich im europäischenMittelalter M1 Die Kaiserin Theodora mit Gefolge. Mosaik (Ausschnitt) in der Kirche San Vitale in Ravenna, 6. Jh. Anfänge des Byzantinischen Reiches Die Krisen im Imperium Romanum führten zu dessen Teilung (s. S. 60). Aus dem oströmischen Teil entwickelte sich das Byzantinische Reich. Die genaue Rekonstruktion der Anfänge gestaltet sich auch aufgrund des Fehlens einer klassischen Gründerurkunde schwierig. Eine besondere Bedeutung kann man aber dem Ausbau der Stadt Konstantinopel zuweisen. Wesentliche Ereignisse in der Geschichte des Reiches waren die Regierungszeiten der Kaiser Konstantin der Große und Justinian. Konstantinopel 324 kam Konstantin nach Byzantion, um einen Rivalen im Kampf um den römischen Thron auszuschalten. Nach zweimonatiger Belagerung der Stadt ging Konstantin als Sieger hervor und wurde Kaiser des Imperium Romanum. Er erkannte die hervorragende Lage der Stadt: Auf drei Seiten war sie vom Meer geschützt, daher musste nur eine Seite mit einer Mauer gesichert werden. Der Bosporus, die Meerenge zwischen Schwarzem Meer und Marmarameer, ermöglichte ergiebigen Handel. Außerdem führten gut ausgebaute Straßen zu den Donauprovinzen und nach Kleinasien. Vermutlich am 13. Jänner 324 kam es zur feierlichen Umbenennung der Stadt in Konstantinopel. Bald darauf begannen umfangreiche Ausbauarbeiten, die bis zum 10. Mai 330 andauern sollten. Kaiser Justinian Die Wirren der Völkerwanderung überstand Konstantinopel gut. Nach dem Ende Westroms lag es nahe, dass sich die Herrscher in Konstantinopel als Nachfolger des Römischen Reiches sahen. Einer der bedeutendsten Herrscher des Byzantinischen Reiches war Justinian (527–565). Zusammen mit seiner Frau Theodora I. wollte er eine Einigung des Römischen Reiches erringen. Nach zahlreichen Kämpfen gelang Justinian 551 die Ausweitung seiner Herrschaft auf große Teile des einstigen römischen Imperiums und damit die größte Ausdehnung des Byzantinischen Reiches. Griechische, lateinische, orientalische und germanische Völker wurden von ihm regiert. Unter Justinians Herrschaft erfolgten die Erarbeitung einer einheitlichen Gesetzgebung, des „Codex Justinianus“, und der Neubau der Hagia Sophia, die im Jänner 532 niedergebrannt war. 558 stürzte die Kuppel der Hagia Sophia ein und wurde bis 562 noch größer und spektakulärer wieder aufgebaut. Unter Justinians Herrschaft wurde die Stadtmauer errichtet, die Konstantinopel über die nächsten Jahrhunderte erfolgreich schützen sollte. An der Wende vom 8. zum 7. Jh. v. Chr. gründeten griechische Kaufleute die Stadt Byzantion auf der europäischen Seite des Bosporus. 324 n. Chr. erfolgte die Umbenennung in Konstantinopel zu Ehren Kaiser Konstantins. Die gute strategische Lage der Stadt bewegte Konstantin dazu, die alte Hafenstadt zu einer weiteren wichtigen Stadt des Römischen Reiches auszubauen. In der Neuzeit wurde es üblich, den Begriff „Byzanz“ für das mittelalterliche Konstantinopel zu verwenden. Daraus ergab sich die Benennung des Herrschaftsgebietes als „Byzantinisches Reich“ (verkürzt auch nur Byzanz genannt). Aber auch die Bezeichnung „Oströmisches Reich“ findet man – vermutlich, um die Bedeutung der Trennung von Westrom zu verdeutlichen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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