Bausteine Geschichte · Politische Bildung Arbeitsheft 3
Bausteine Geschichte 3, Arbeitsheft + E-Book Schulbuchnummer: 220359 Bausteine Geschichte 3, Arbeitsheft E-Book Solo Schulbuchnummer: 220362 Mit Bescheid des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung vom 30. September 2024 GZ: 2023-0.756.961, gemäß § 14 Abs. 2 und 5 des Schulunterrichtsgesetzes, BGBl. Nr. 472/86, und gemäß den derzeit geltenden Lehrplänen als für den Unterrichtsgebrauch an Mittelschulen und an allgemein bildenden höheren Schulen - Unterstufe für die 3. Klasse im Unterrichtsgegenstand Geschichte und Politische Bildung (Lehrplan 2023) geeignet erklärt. Dieses Werk wurde auf der Grundlage eines zielorientierten Lehrplans verfasst. Konkretisierung, Gewichtung und Umsetzung der Inhalte erfolgen durch die Lehrerinnen und Lehrer. Liebe Schülerin, lieber Schüler, du bekommst dieses Schulbuch von der Republik Österreich für deine Ausbildung. Bücher helfen nicht nur beim Lernen, sondern sind auch Freunde fürs Leben. Kopierverbot Wir weisen darauf hin, dass das Kopieren zum Schulgebrauch aus diesem Buch verboten ist – § 42 Abs. 6 Urheberrechtsgesetz: „Die Befugnis zur Vervielfältigung zum eigenen Schulgebrauch gilt nicht für Werke, die ihrer Beschaffenheit und Bezeichnung nach zum Schul- oder Unterrichtsgebrauch bestimmt sind.“ Umschlagbild: Borsigs Maschinenbau-Anstalt und Eisengießerei in der Berliner Chausseestraße, bpk / Hans-Joachim Bartsch Illustrationen & Karten: Adam Silye, Wien: Seiten: 14.5; 39.1; 42.2; Eric Schopf, Hofkirchen: Seiten: 14.3; 16.1; 17.2; 20.1; 21.1; 21.2; 22.1; 32.1; 35.1; 35.2; 57.1; 58.1; Michael Senfter, Mayrhofen: Seite: 4.1; 1. Auflage (Druck 0001) © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2025 www.oebv.at Alle Rechte vorbehalten. Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, gesetzlich verboten. Schulbuchvergütung/Bildrechte © Bildrecht GmbH/Wien Redaktion: öbv, Wien Herstellung: Oliver Stolz, Wien Umschlaggestaltung: Visuelle Lebensfreude, Bodem + Sötebier GbR, Hannover Layout: Power-Design Thing GmbH, Berlin; Arnold & Domnick GbR, Leipzig Satz: Arnold & Domnick GbR, Leipzig Druck: Brüder Glöckler GmbH, Wöllersdorf ISBN: 978-3-209-12201-8 (Bausteine Geschichte AH 3 + E-Book) ISBN: 978-3-209-12835-5 (Bausteine Geschichte AH 3 E-Book Solo) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
www.oebv.at Michael Bachlechner Conny Benedik Franz Graf Franz Niedertscheider Michael Senfter Geschichte · Politische Bildung Arbeitsheft Bausteine 3 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
2 AUFBRUCH IN DIE NEUZEIT Humanismus und Renaissance 4 8–9 Maximilian I. (1486–1519) … 5 10–11 Freude an Wissen 6 12–13 Ein Mönch spaltet die Kirche 7 14–15 Gegenreformation 8 16–17 Verfolgung und Bestrafung … 9 18–19 Geld regiert die Welt 10 20–21 Absolutismus und Barock 11 22–23 Österreichs Weg zur Großmacht 12 24–25 Das kann ich! 13 8–19 Das kann ich! 14 20–25 UNRUHIGE ZEITEN Absolutismus gegen Aufklärung 15 30–31 Maria Theresia (1740–1780) 16 32–33 Joseph II. (1780–1790) 17 34–35 Jüdisches Leben … 18 36–37 Glorreiches Großbritannien 19 38–39 Unabhängig! 20 40–41 Revolution! 21 42–43 Menschenrechte … 22 44–45 Veränderungen in Europa … 23 46–47 Nach der Revolution … 24 48–49 Das kann ich! 25 30–49 GESELLSCHAFT IM WANDEL Maschinen, die spinnen … 26 54–55 Das eiserne Jahrhundert 27 56–57 Technischer Fortschritt 28 58–59 Unten oder oben? 29 60–61 Frauen und Kinder … 30 62–63 Einigkeit macht stark 31 64–65 Ideen braucht das Land 32 66–67 Freiheit und Tradition 33 68–69 Ein Volk – ein Staat? 34 70–71 Viele Völker – ein Staat? 35 72–73 Krisenmanager Kaiser Franz Joseph I.? 36 74–75 Massenparteien entstehen 37 76–77 Das kann ich! 38 54–77 Zu Bausteine 3 Inhalt Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
3 KRIEGERISCHE ZEITEN Die Welt wird aufgeteilt 39 82–83 Die Weißen brachten … 40 84–85 Frei und unabhängig 41 86–87 Frei und abhängig 42 88–89 Wir sind nicht alle gleich … 43 90–91 Minderheiten 44 92–93 Der Erste Weltkrieg 45 94–95 Der Krieg – ein Ausflug? 46 96–97 Propaganda – Werbung für politische Ideen 47 98–99 Der „neue“ Krieg … 48 100–101 Kriegsende … 49 102–103 Migration, Flucht und Asyl 50 104–105 Migration gibt es weltweit … 51 106–107 Migration und Integration … 52 108–109 Das kann ich! 53 82–93 Das kann ich! 54 94–103 Das kann ich! 55 104–109 POLITISCHE BILDUNG Woher komme ich? 56 114–115 Wer bin ich? 57 116–117 Wir und die anderen 58 118–119 Wie wird gewählt? Teil 1 59 120–127 Wie wird gewählt? Teil 2 60 120–127 Wie wird gewählt? Teil 3 61 120–127 Wie wird gewählt? Teil 4 62 120–127 Das kann ich! 63 114–119 Das kann ich! 64 120–127 Quellenverzeichnis 65 Zu Bausteine 3 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
4 Humanismus und Renaissance Vergleiche das Bild 2 auf Seite 8 in deinem Schulbuch Bausteine 3 mit dem Bild auf dieser Seite. Welche Unterschiede kannst du erkennen? Gib anhand dieses Bildes die Maltechnik der Renaissancemaler wieder. Ergänze dazu an Fenstern, Türen und Bänken die Linien zum Fluchtpunkt. Bemale es anschließend und ergänze es mit anderen Personen und Gegenständen. 1. 2. Die Maler der Renaissance waren bemüht, Personen, Objekte und Landschaften möglichst naturnah darzustellen. Um in einem Bild Objekte in einem Raum malen zu können, verwendeten die Künstler Kenntnisse der Geometrie. Mithilfe von Fluchtpunkten gelang es, Figuren und Gegenstände im Raum in der richtigen Größe zueinander erscheinen zu lassen. Malerei in der Renaissance AUFBRUCH IN DIE NEUZEIT F = Der Fluchtpunkt in der Mitte des Bildes ist jener Punkt, wo sich die Linien treffen (Zeichnung) zu Bausteine 3: Seiten 8–9 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
5 Maximilian I. (1486 –1519) … Maximilian I. galt als gebildeter Fürst, der mehrere Sprachen sprach und auch lesen und schreiben konnte. Dies war für die damalige Zeit nicht üblich. Er schrieb oder diktierte selbst auch Bücher, zum Beispiel über die Jagd und die Fischerei. Darunter war auch eine Selbstbiographie*, die „Der Weißkunig“ heißt. Ritterturnier (Holzschnitt aus dem „Weißkunig“, 1514–1516, später koloriert) Maximilian I. in der Münzwerkstatt (Holzschnitt aus dem „Weißkunig“, 1514–1516, Leonhard Beck, später koloriert) Erörtere, warum Maximilian eine Selbstbiographie geschrieben hat. Interpretiere eines der beiden Bilder nach der Methode „Bilder lesen“ auf Seite 130 im Schulbuch Bausteine 3. 1. 2. Lexikon Selbstbiographie oder Autobiographie Der Verfasser beschreibt sein eigenes Leben Fasse in eigenen Worten zusammen, wie sich in der Neuzeit die Einstellung der Menschen zu Behinderungen änderte. Stelle fest, welche Auswirkungen das auf die Gesellschaft hatte. 3. Im Mittelalter sah man Behinderungen und Krankheiten meist als Strafen Gottes. In der Neuzeit betrachtete man diese immer öfter als medizinische Probleme und versuchte sie, so gut es ging, zu behandeln oder sogar zu heilen. Zu den bestehenden Einrichtungen der Kirche, den Waisenhäusern und den Armenhäusern, kamen nun auch Krankenhäuser in den Städten dazu. Man wollte Menschen mit Behinderungen durch Kriegseinsätze oder Unfälle wieder in die Gesellschaft eingliedern. Man wollte dadurch nicht nur den einzelnen Menschen helfen. Sie sollten auch wieder arbeitsfähig werden. AUFBRUCH IN DIE NEUZEIT zu Bausteine 3: Seiten 10–11 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
6 Freude an Wissen Ermittle aus dem Buchstabenquadrat die gesuchten Wörter und kreise sie ein. Ergänze anschließend im Text die fehlenden Buchstaben. Suche so: . Arbeite heraus, welche Erklärungen zu den drei Bildern passen, und schreibe die Zahlen dazu. J ZPROSMAGELLANL DETHSYVMZUKNXEE TDAKOPERNI K U S R O WZSNPAOZGDBTVMN T D T W E R J C V N Y R G N A PHRVKAUOSQCXUI R RTOGBCGLESRBTMD KANONENCBRGJ E P O EDOTXLFREUVRNCD Z I MLKSWYHCKFBTA W R I HKUVDAMRUELV D R E V E S A L I U S B R N I C K V R H J L K M S R E G L N V B H K W V K P I F H R E C C OMPWDSUKPDRCYHI 1. M __ __ __ __ __ __ N umsegelt die Welt und beweist damit die Kugelgestalt der Erde. 2. Berühmt sind auch die technischen Apparate und Erfindungen von L __ __ __ __ __ __ __ __ V __ __ __ I. 3. G __ __ __ __ __ __ __ G verbessert den Buchdruck und trägt zur Verbreitung des Wissens auf eine neue Art bei. 4. V __ __ __ __ __ __ S ist der Begründer der neuzeitlichen Anatomie. Das heißt, er erforscht den Aufbau des Körpers durch eigene Untersuchungen an Leichen. 5. P __ __ __ __ __ __ __ __ S ist Arzt, der Medizin lehrt, die auf eigenen Erfahrungen statt nur auf alten Schriften beruht. Es gibt auch Sagen über ihn. 6. Der Nürnberger Martin B __ __ __ __ M entwirft 1492 den ersten Globus. 7. Die Erfindung des Fernrohres ermöglicht Fortschritte der Wissenschaft über die Himmelskörper. Diese Wissenschaft heißt A __ __ __ __ __ __ __ __ E. 8. Wegen einer neuen Waffe, der K __ __ __ __ E, müssen Burgen und Stadtmauern neu und anders gebaut werden. Prüfe mithilfe der Methode „Internet-Recherche“ auf Seite 130 im Schulbuch Bausteine 3, welche Auswirkungen drei dieser Erfindungen hatten. 1. 2. AUFBRUCH IN DIE NEUZEIT zu Bausteine 3: Seiten 12–13 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
7 Ein Mönch spaltet die Kirche Trage die passenden Ziffern aus der Bildlegende in die Kreise ein. Interpretiere das Bild nach der Methode „Bilder lesen“ auf Seite 130 im Schulbuch Bausteine 3. 1. Stelle fest, welche großen Unterschiede es zwischen der katholischen und der protestantischen Kirche gibt. Ordne anschließend die Aussagen einem der Bilder zu. 2. 1. Der Papst ist das Oberhaupt. katholisch protestantisch 3. Priester dürfen heiraten. katholisch protestantisch 4. Heilige werden verehrt. katholisch protestantisch 5. Klöster sind wichtig. katholisch protestantisch 2. Frauen als Priester katholisch protestantisch AUFBRUCH IN DIE NEUZEIT Zu Bausteine 3: Seiten 14–15 Ablasshandel (Holzschnitt von Jörg Breu d. Älteren, 16. Jahrhundert) Dieses Flugblatt richtete sich gegen den Ablasshandel. Es beschreibt, wie mit den Ablassbriefen Geschäfte gemacht wurden. (1) Mann stellt bei einem Fass sitzend Siegel her. Die Ablassbriefe wurden nachher mit Siegeln verschlossen. (2) Kreuzträger (3) hoher Geistlicher mit Kardinalshut auf einem Reittier (4) Käufer von Ablassbriefen bezahlen diese. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
8 Gegenreformation Stelle fest, wo auf dem Bild diese Dinge zu sehen sind: 1 Altar – 2 Kanzel für Predigt – 3 Deckengemälde – 4 Seitenaltäre mit Statuen und Bildern. Schreibe die jeweilige Zahl in den Kreis. Beschreibe, was es für die Bevölkerung in den Kirchen zu staunen gab. Nenne Medien, die die Menschen im Alltag damals kannten. Diskutiert, ob es heute politische Veranstaltungen gibt, die auch mit Dingen, die zum Schauen, Hören und Staunen sind, Menschen anlocken. Was hat sich verändert, was blieb ähnlich? 1. 2. Finde heraus, ob es Vertreibungen aus Glaubensgründen in deinem Bundesland gegeben hat, oder recherchiere das Schicksal der Vertriebenen aus Salzburg, aus dem Defereggental oder aus dem Zillertal. Prüfe nach der Methode „Internet-Recherche“ auf Seite 130 im Schulbuch Bausteine 3 und verfasse einen kurzen Bericht dazu. 3. Vertreibung wegen des Glaubens (Salzburger Emigranten, Flugblatt, Kupferstich, spätere Kolorierung, 1732) Die Vertreibungen wurden in vielen Gegenden Europas gewaltsam durchgeführt. Viele Menschen wurden gezwungen, zum katholischen Glauben überzutreten. Wer sich weigerte, wurde schwer bestraft. Viele Menschen mussten aufgrund ihres Glaubens ihre Heimat verlassen. AUFBRUCH IN DIE NEUZEIT zu Bausteine 3: Seiten 16–17 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
9 Verfolgung und Bestrafung … Beschreibe in eigenen Worten, wie es zur Hinrichtung von Elisabeth Plainacher kam. Erkläre, wie man damals kranke Personen behandelte. Was könnte der Grund für diese Behandlung gewesen sein? Was hat sich verändert? Arbeite heraus, welche soziale Gruppe besonders verfolgt wurde. Begründe, warum gerade schwache Mitglieder der Gesellschaft angeklagt wurden. 1. 2. 3. Hexenprozess Elisabeth Plainacher 1583 in Wien Nach dem Tod ihrer Tochter nahm Elisabeth Plainacher deren Kind Anna bei sich auf. Später forderte ihr Schwiegersohn seine da bereits 15-jährige Tochter zurück. Dagegen wehrte sich Frau Plainacher. Ihr Schwiegersohn zeigte sie aus Ärger darüber als Hexe an. Sie wurde in Wien ins Gefängnis gebracht. Dort stellten Ärzte und Priester keine Hexerei fest. Ihre Enkelin Anna, die an Epilepsie litt, wurde von den Richtern befragt. Man meinte, sie wäre vom Teufel besessen, und ließ ihr durch Priester die Teufel austreiben. Einige Zeit später predigte der Jesuitenpater Georg Scherer im Stephansdom heftig gegen Hexen und gegen Elisabeth Plainacher. Die aufgehetzten Zuhörer forderten ihre Hinrichtung. In einem neuen Prozess gestand sie unter der Folter die Hexerei und wurde am 27. September 1583 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Elisabeth Plainacher war die einzige Frau, die in Wien als Hexe zum Tode verurteilt wurde. Der Jackl-Prozess 1677/1678 in Salzburg Im 17. Jahrhundert kam es in Salzburg zum „Jackl-Prozess“, der jahrelang dauerte. Der „Zauberer Jackl“ hieß Jakob Koller und war Kopf einer Bubenbande. Diese beging kleine Diebstähle. Jackl soll eine Tarnkappe besessen haben, die ihn unsichtbar machte, und konnte angeblich fliegen. Wer bei Gericht sagte, dass er Jackl gekannt hatte, wurde meist zum Tod verurteilt. 198 Personen wurden angeklagt, davon 139 hingerichtet. Name Alter Beruf Datum der Hinrichtung Art N. Michl 16 Bettler 9.12.1677 Erdrosselung Verbrennung Naiger Blasius 34 Bettler im Gefängnis gestorben Niderlechnerin Maria 31 ? entlassen: Beschuldigung zurückgezogen Nidermair Hans 13 Bettler 15.2.1678 Erdrosselung Verbrennung Perglerin Elisabeth Erw. Bettlerin Hat nicht gestanden, wurde entlassen. Pok Hans 9 Bauernbub nicht hingerichtet, weil zu jung Puecher Matthias 11 Bettler 3.9.1678 Fallbeil Verbrennung AUFBRUCH IN DIE NEUZEIT zu Bausteine 3: Seiten 18–19 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
10 4 2 3 1 5 6 10 9 8 7 Spielzeugfabrik (17. Jahrhundert, Paris) Ermittle die Lösungen und trage sie in das Kreuzworträtsel ein. Die Seiten 20–21 in deinem Schulbuch Bausteine 3 helfen dir. 2. Geld regiert die Welt Trage die Zahlen in die Kreise ein: Aufbringen der Farbe (1), Druckerpresse (2), Aufhängen der Bögen (3), Schneiden der Karten (4), Kontrolle und Verpackung der Karten (5). 1. 1 K aufmannsfamilie in Augsburg 2 F inanzminister von Ludwig XIV. 3 W irtschaftssystem in Frankreich im 17. Jahrhundert 4 W irtschaftssystem, in dem Unternehmer Materialien und Werkzeuge für Heimarbeit zur Verfügung stellen 5 S ozialsiedlung in Augsburg im 16. Jahrhundert 6 Privates Eigentum, das für Produktionsmittel bereitgestellt wird, um Gewinn zu erzielen 7 B rief, den man erhält, wenn man in einer Bank Geld einbezahlt, um es an einer anderen Bank abzuheben 8 G rundstoff, der zur Produktion von Waren verwendet wird 9 G eldbetrag, der bei der Einfuhr von Waren in ein Land an der Grenze bezahlt werden muss 10 K aufmannsfamilie in Florenz AUFBRUCH IN DIE NEUZEIT zu Bausteine 3: Seiten 20–21 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
11 Absolutismus und Barock Ordne die Merkmale der Macht dem Bild richtig zu. Erörtere, wie das Schloss Versailles die Macht des Königs darstellen sollte. Verwende auch die Seiten 22–23 im Schulbuch Bausteine 3. 1. 2. Die Lilie war das Zeichen der französischen Königsfamilie. Man stickte sie als kostbare Verzierung auf den teuren Mantel. Das Zepter zeigt Ludwigs Herrschaftsgewalt. Er ist aus dem Winterfell des Hermelins, einer Marderart, das sehr teuer ist. Ihn darf nur der König tragen, er ist ein Zeichen für Reichtum. An der Seite trägt Ludwig das goldene Schwert als Zeichen des Heerführers, der die militärische Gewalt im Land hat. Die Krone ist das Zeichen der Königswürde. Die roten Absätze lassen den König größer erscheinen. In der Farbe Rot darf sie nur der König tragen. Ludwig XIV. (barockes Gemälde von Hyacinthe Rigaud, 1701, Louvre, Paris/Frankreich) 1 2 3 4 5 6 AUFBRUCH IN DIE NEUZEIT zu Bausteine 3: Seiten 22–23 Symmetrieachse Das barocke Schloss Versailles (Ausschnitt aus dem Gemälde von Pierre Patel, um 1668, Museum von Versailles/ Frankreich) Das Schloss ist 580 Meter lang, 375 Fenster sind an der Gartenseite. Im Garten befinden sich 1400 Springbrunnen und künstliche Seen. Zur Zeit Ludwigs XIV. lebten zwischen 20 000 und 35 000 Menschen im Schloss. Zum Personal gehörten 40 Ärzte, 10 000 Soldaten, 300 Köche und 100 Sänger. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
12 Österreichs Weg zur Großmacht Vergleiche das Bild von Prinz Eugen von Savoyen mit dem Bild von Ludwig XIV. auf der vorigen Seite. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede kannst du erkennen? 1. Interpretiere die Kriegserklärung nach der Methode „Schriftliche Quellen auswerten“ auf Seite 131 im Schulbuch Bausteine 3. 2. Quelle: Kriegserklärung des Sultans Mehmed IV. an Kaiser Leopold I. und König Jan Sobieski, gesandt vom Großwesir Kara Mustapha, 31. März 1683 (zitiert nach: Stephan Vajda, Felix Austria, Eine Geschichte Österreichs, Seite 304) „Von Gnaden des im Himmel waltenden Gottes verpfänden wir, Mehmed, glorreicher und ganz allgewaltiger Kaiser von Babylon und Judäa, vom Orient und Okzident, König aller irdischen und himmlischen Könige, Großkönig des heiligen Arabien, Mauretanien, geborener und ruhmgekrönter König Jerusalems, Gebieter und Herr des Grabes des gekreuzigten Gottes der Ungläubigen, Dir, Cäsar Roms, und dir, König von Polen, Unser heiligstes Wort, ebenso allen Deinen Anhängern, daß wir im Begriffe sind, Dein Ländchen mit Krieg zu überziehen, und führen Wir mit uns 13 Könige mit 1 300 000 Kriegern, Fußvolk und Reitern und werden dein Ländchen mit diesem Heer, von dem weder Du noch Deine Anhänger eine Ahnung hatten, ohne Gnade und Barmherzigkeit mit Hufeisen zertreten und dem Feuer und Schwert überliefern […]“ AUFBRUCH IN DIE NEUZEIT zu Bausteine 3: Seiten 24–25 Prinz Eugen von Savoyen (1663–1736, Öl auf Leinwand, Amsterdam, Rijksmuseum) Er war ein französischer Adeliger im Heer Ludwigs XIV. Er wollte Offizier werden, der König lehnte ihn jedoch wegen seiner kleinen Gestalt ab. Daraufhin bewarb er sich im Heer der Habsburger. Nach der Befreiung Wiens 1683 war er als Heerführer sehr erfolgreich und hatte einen großen Anteil am Aufstieg der Habsburger zu einer europäischen Großmacht. Seine Erfolge machten ihn zu einem der reichsten Menschen in Europa. Er ließ sich unter anderem das Schloss Belvedere in Wien erbauen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Das kann ich! Aspekte frühneuzeitlicher Kulturen Interpretiere das Bild nach der Methode „Bilder lesen“ auf Seite 130 im Schulbuch Bausteine 3. 1. Formuliere einen Brief an Martin Luther zur Lage der Bauern im Jahr 1525. 2. Quelle: Auszug aus den 12 Artikeln Durch Martin Luthers Buch „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ wurden die Bauern ermutigt, ihre Forderungen in 12 Artikeln aufzuschreiben. Auszug aus den 12 Artikeln Art. 1 Die Gemeinden sollen ihren Pfarrer selbst wählen können. Art. 2 Die Gemeinde bezahlt ihren Pfarrer selbst. Art. 3 Leibeigenschaft* wird abgeschafft. Art. 4 Freie Jagd und Fischerei Art. 5 Freie Nutzung der Wälder Art. 6 Weniger Frondienste […] Art. 9 Keine willkürliche* Bestrafung Art. 10 Rückgabe der Allmenden* […] Lexikon Allmende von Bauern gemeinsam benutzte Viehweide Leibeigenschaft Bauern waren oft nicht frei, sondern sie gehörten einem Grundherrn. Sie mussten für ihn Abgaben und Frondienste (= unbezahlte Arbeiten) leisten. willkürlich zufällig, ohne rechtliche Grundlage, aus einer Laune heraus 13 zu Bausteine 3: Seiten 8–19 Bauernkriege 1525 (zeitgenössischer farbiger Holzschnitt, Staatsbibliothek Bamberg/Deutschland) Im Jahre 1525 kam es im Heiligen Römischen Reich zu Aufständen der Bauern. Die Adeligen hatten die Arbeitsleistungen und Abgaben der Bauern erhöht und deren Rechte beschnitten. Die Bauern stürmten Burgen und Klöster, um sich von ihren Unterdrückern zu befreien. Besonders wichtig war für sie, die Dokumente zu zerstören, in denen ihre Pflichten und Schulden vermerkt waren. Nur mit großer Mühe konnten sie von den Soldaten der Fürsten besiegt werden. AUFBRUCH IN DIE NEUZEIT Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Mi t t e l me e r Nordsee Ostsee Wien Frankreich Spanien Großbritannien Polen Ungarn Russland Hl. Röm. Reich Budapest Konstantinopel Osmanisches Reich Habsburgerreich um 1740 Osmanisches Reich um 1740 Grenze Hl. Röm. Reich 0 450 km Kolonien Import Import Import Export Export FRANKREICH Ziel: Einnahmen für den Staat Rohstoffe Rohstoffe Rohstoffe Das kann ich! Gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen in der Neuzeit Stelle fest, welche Bilder zum Text passen. Verwende dazu die Seiten 22 bis 25 im Schulbuch Bausteine 3 und die Seite 12 im Arbeitsheft. Schreibe die Zahlen zu den Bildern. 1. 1 In Frankreich regierte im 17. Jahrhundert König Ludwig XIV. absolut, das heißt ohne Einschränkungen und Kontrolle. 2 Sein Finanzminister Colbert entwickelte ein Wirtschaftssystem, das die teure Hofhaltung finanzieren sollte: den Merkantilismus. 3 Sein Gegner war der Habsburger Kaiser Leopold I. Dieser wollte sein Reich zu einer europäischen Großmacht machen. 4 Der Kaiser hatte einen weiteren Gegner: die Osmanen. 1683 belagerte ein osmanisches Heer Wien. 6 Auch die Stadt Belgrad wurde eingenommen. Einen großen Anteil daran hatte der Heerführer Prinz Eugen. 5 Mithilfe eines großen Heeres aus Polen konnten die Osmanen besiegt werden. In der Folge eroberten habsburgische Truppen große Teile von Ungarn und Teile des Balkans. 14 zu Bausteine 3: Seiten 20–25 AUFBRUCH IN DIE NEUZEIT Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
15 Absolutismus gegen Aufklärung Wähle jene Zitate aus, die deiner Meinung nach gut zur Aufklärung passen. Begründe deine Entscheidung. 1. Wähle zwischen a) und b). a) Verfasse im Namen von John Locke und Montesquieu einen Brief an Ludwig XIV. Versetze dich in ihre Lage und wende an, was du über ihre Ideen und Vorwürfe weißt. b) F ormuliere jeweils zwei Fragen nach der Methode „Historische Fragen stellen“ auf Seite 131 im Schulbuch Bausteine 3 an John Locke, Montesquieu und Ludwig XIV. 2. Lexikon … in Banden gefangen gefesselt „Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen!“ (Emmanuel Kant) „Der Mensch wird frei geboren, und überall ist er in Banden*.“ (Jean-Jacques Rousseau) „Der Staat bin ich!“ (Ludwig XIV.) „Ich kam, sah und siegte.“ (Julius Caesar) UNRUHIGE ZEITEN zu Bausteine 3: Seiten 30–31 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
16 Maria Theresia / Joseph II. Ein Würfelspiel Spielt zu zweit das Würfelspiel „Reformen Maria Theresias (MT) und Josephs II. (J)“. Ihr braucht einen Würfel und zwei Spielsteine. Wer zuerst 6 würfelt, darf beginnen. Wenn du auf einem grauen Feld landest, musst du die Anweisungen im Kasten befolgen. Ziel ist es, so schnell wie möglich das Feld 100 zu erreichen. 1. zu Bausteine 3: Seiten 32–33 4 6 5 10 9 8 7 11 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 30 29 28 27 26 12 31 32 36 35 34 33 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 61 60 59 58 62 63 64 69 68 67 66 65 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 UNRUHIGE ZEITEN Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
17 In dem Spiel durftest du vorrücken, wenn die betreffende Reform einen Vorteil brachte, und du musstest aussetzen, wenn sie von Nachteil war. Überlege und begründe, für wen und warum die Reformen 3, 8, 34, 80 und 98 Vorteile und für wen und warum sie Nachteile gehabt haben. 2. zu Bausteine 3: Seiten 34–35 3 23 2 1 24 25 53 54 55 56 57 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 START 3 (MT) Die Einführung der Schulpflicht hebt die Bildung deiner Untertanen. Rücke drei Felder vor! 8 (MT) Der Bau der Militärakademie in Wiener Neustadt kostet viel Geld. Du musst eine Runde aussetzen. 12 (MT) Du schaffst die Folter ab. Rücke fünf Felder vor! 20 (MT, J) Obwohl ihr euch um euer Volk bemüht, regiert ihr absolut. Du musst eine Runde warten. 25 (MT, J) Ihr habt ständig Streit miteinander wegen der Reformen. Das strengt an. Setze eine Runde aus! 34 (J) Die Abschaffung der Leibeigenschaft erleichtert das Leben deiner Bäuerinnen und Bauern. Rücke zwei Felder vor! 48 (J) Du schaffst die Todesstrafe ab. Rücke zwei Felder vor! 70 (J) Der Bau des Allgemeinen Krankenhauses trägt zur besseren Gesundheit deiner Untertanen bei. Beim nächsten Wurf drei Augenzahlen dazuzählen! 80 (J) Dein Befehl, Deutsch als Staatssprache einzuführen, löst Unruhen in Ungarn aus! Du musst eine Runde warten. 92 (J) Die Auflösung von Klöstern bringt dir heftige Proteste des Papstes und der Bischöfe ein. Beim nächsten Wurf zwei Augenzahlen abziehen! 98 (J) Dein Verbot vieler Feiertage erzürnt die Bäuerinnen und Bauern in deinem Reich. Du musst eine Runde aussetzen! 100 Du hast gewonnen! UNRUHIGE ZEITEN Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
18 Jüdisches Leben … Mit dem Toleranzpatent regelte Kaiser Joseph II. 1782 den Aufenthalt für jüdische Zuwanderer. Für Wien bedeutete das, dass nur reichen Juden der Aufenthalt samt Familie und Dienstboten erlaubt wurde. Die zwei folgenden Beispiele beschreiben kurz die Lebenssituation der Personen. Die Anrede und die Schlussformel der Anträge auf Toleranz sind unverändert. Beschreibe die Anrede und Schlussformel der beiden Anträge in eigenen Worten. Vergleiche die Anrede und Schlussformel der Anträge und notiere die Unterschiede. Nimm Stellung zu den beiden Anträgen und den jeweiligen Entscheidungen. Beurteile mithilfe der Seiten 36–37 im Schulbuch Bausteine 3, wie tolerant das Toleranzpatent wirklich war. 1. 2. 3. Quelle: Anrede Gela und Abraham Pschatz gehörten der jüdischen Unterschicht an. Abraham war Dienstbote in Wien und durfte laut Judenordnung seine Familie nicht bei sich haben. Gela und die Kinder lebten deshalb in Pressburg (heute: Bratislava). Die beiden wandten sich zwischen 1764 und 1767 drei Mal an Maria Theresia, um für die ganze Familie die Toleranz zu erbitten. „An die allerdurchleuchtigst – großmächtigste römische kayßerin, zu Hungarn und Böheim Königin, ertzherzogin zu Oesterreich pp. alleruntertänigstes vorstellen und fußfälligstes bitten.“ Quelle: Anrede Joseph Samuel Wertheimer zählte als Hoflieferant und Bankier zur jüdischen Oberschicht. Er hatte 1779 die Toleranz für drei Jahre erhalten. 1787 suchte er um Verlängerung auf Lebenszeit an. Sein Antrag umfasst vier kurze Punkte: Er zahle erstens pünktlich und entschuldige sich zweitens für den späten Antrag. Drittens verweist er auf berühmte Vorfahren und ihre Verdienste und verspricht viertens, sich für den Kaiser und die Allgemeinheit nach Kräften zu bemühen. „Unterzeichneter erkühne ich mich vorzustellen …“ Quelle: Schlussformel Der Antrag endete damit. Dem Antrag wurde stattgegeben. Die Toleranzgebühr blieb bei den bisherigen 150 Kronen jährlich. „Bei diesen Umständen ergeht an Euer Majestät mein Bitten […]“ Quelle: Schlussformel Nachdem das Ehepaar kein Vermögen besaß und sich nicht auf eine für die Allgemeinheit nützliche Tätigkeit berufen konnte, versuchten die beiden mit der Liebe zueinander und der Familienzusammenführung zu argumentieren. Sie boten die hohe Summe von 200 Kronen jährlich und versprachen pünktliche Zahlung. Sie wurden dreimal abgewiesen. „[…] mit dem respektvollsten hertzen ersterbend, als eu[er] röm[ische] kay[serliche] könig[liche] apostol[ische]] may[es]t[ä]t allerunterth[änigste] fußfälligste Abraham Pschatz, und dessen eheweib Gela, der schönen jüdin seel[ig] hinterlassene tochter.“ UNRUHIGE ZEITEN zu Bausteine 3: Seiten 36–37 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
19 Glorreiches Großbritannien Markiere die Gegenstände, die du auf dem Bild finden kannst: Halskette Krone Haarreifen Armband Zepter goldene Weltkugel Unterstreiche die Gegenstände, die auf eine Herrscherin hinweisen. Beschreibe den Hintergrund des Bildes. Notiere Eigenschaftswörter, die auf den Gesichtsausdruck und die Haltung der Königin zutreffen. Interpretiere das Portrait nach der Methode „Bilder lesen“ auf Seite 130 im Schulbuch Bausteine 3. Vergleiche die Darstellung von Anne Stuart mit jener von Ludwig XIV. auf Seite 22 in deinem Schulbuch Bausteine 3. Notiere Gemeinsamkeiten und Unterschiede (Kleidung, Hintergrund, Gegenstände, Haltung, Gesichtsausdruck). 1. 2. 3. 4. 5. 6. Queen Anne Stuart (Gemälde von Michael Dahl, 1705) Anne Stuart (1702–1714) war sowohl Königin von England und Irland als auch von Schottland. Nach der Vereinigung dieser Königreiche war sie ab 1707 die erste Königin Großbritanniens. UNRUHIGE ZEITEN zu Bausteine 3: Seiten 38–39 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
20 Unabhängig! Vergleiche die drei Flaggen. Erkläre, warum sie sich deiner Meinung nach im Laufe der Jahrhunderte verändert haben. Begründe deine Meinung. 1. Die Flagge der Vereinigten Staaten wird „Stars and Stripes“ oder „Sternenbanner“ genannt. Sie besteht heute aus 13 roten und weißen Streifen und einem blauen Feld, dem Gösch, im linken oberen Eck. Dort befinden sich 50 weiße Sterne. Prüfe nach der Methode „Internet-Recherche“ auf Seite 130 im Schulbuch Bausteine 3 und beantworte die folgenden Fragen. Wofür stehen die sieben roten und sechs weißen Streifen? Wofür stehen die 50 Sterne im blauen Feld? Was sollen die Farben symbolisieren? Warum könnten irgendwann 51 oder mehr Sterne nötig sein? 2. UNRUHIGE ZEITEN zu Bausteine 3: Seiten 40–41 1776–1795 13 Streifen, 13 Sterne 1818/1819 13 Streifen festgelegt, Anordnung der Sterne nicht fixiert Seit 1960 13 Streifen, 50 Sterne Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
21 Revolution! Ein Abstimmungsbeispiel: In einer Klasse wird beraten, ob man im nächsten Jahr auf Skikurs oder auf Sommersportwoche fahren soll. Die Lehrerin ist für den Skikurs. Von den drei Mädchen wollen zwei den Skikurs. Ein Mädchen will lieber eine Sommersportwoche. Bei den 22 Buben sind zwei für den Skikurs und 20 für die Sommersportwoche. Stelle fest, wie viele Personen auf Skikurs fahren möchten und wie viele auf Sommersportwoche. Trage dein Ergebnis unten ein. 1. Abstimmung nach Ständen Die Lehrerin, die Mädchen und die Buben sind die drei Stände. Die Lehrerin will auf Skikurs fahren. Die Mehrheit der Mädchen will den Skikurs. Die Mehrheit der Buben will die Sommersportwoche. Die Abstimmung nach Ständen ergibt 2 :1 für den Skikurs. 2. Abstimmung nach Köpfen (= Personen) Trage ein, wie viele Personen für den Skikurs und wie viele für die Sportwoche sind. Skikurs: Personen Sommersportwoche: Personen Die Abstimmung nach Köpfen bedeutet, dass die Klasse auf fährt. König Ludwig XVI. berief 1789 die Generalstände ein. Jeder Stand konnte zu dieser Versammlung eine bestimmte Anzahl an Vertretern nach Paris senden. Der Erste Stand schickte 270, der Zweite Stand 291 und der Dritte Stand 578 Vertreter. Es wurde nach Ständen und nicht nach Köpfen abgestimmt. Die Generalstände sollten 1789 über Steuern für den Ersten und Zweiten Stand abstimmen. Arbeite heraus, welches Abstimmungsergebnis (nach dem Beispiel in Aufgabe 1) a) bei der Abstimmung nach Ständen und b) bei der Abstimmung nach Köpfen zu erwarten war. Erkläre, warum eine Abstimmung nach Ständen aus Sicht der Vertreter des Dritten Standes ungerecht war. Verwende dein Ergebnis aus Aufgabe 2, um zu begründen. 1. 2. 3. Erwartetes Ergebnis der Abstimmung über die Besteuerung des Ersten und Zweiten Standes: a) b) UNRUHIGE ZEITEN zu Bausteine 3: Seiten 42–43 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
22 Menschenrechte … Meine Heldin, mein Held: Vielleicht kennst du jemanden, der Kleines oder auch Großes dazu beiträgt, dass die Menschenrechte nicht nur auf dem Papier stehen. Das kann jemand sein, den du persönlich kennst, oder auch jemand aus den Medien. Beschreibe kurz, was die Person tut, um sich für die Einhaltung der Menschenrechte einzusetzen. Was genau findest du vorbildhaft? Meine Heldin / mein Held ist , weil … Schau dir das Musikvideo „United – das Musikvideo für Menschenrechte“ an. Es wurde vom damals 19-jährigen Regisseur Taron Lexton in 13 Ländern auf 4 Kontinenten aufgenommen. Arbeite heraus, welche Menschenrechte dargestellt und besungen werden, und begründe deine Wahl. 1. 2. If U-N-I-T-E-D, the world would be a better place. As ink pours from pen, pain pours from my heart Knowing there are kids somewhere that actually starve. Take the time out, close your eyes and just picture this; No color, no hate, nemesis, or differences […] Du und ich vereint, diese Welt würde eine viel bessere sein. Wenn ich diese Worte schreibe, dann nicht ohne Schmerz im Herzen, wenn irgendwo aktuell Kinder verhungern. Nimm dir eine Auszeit, schließe die Augen und stell es dir vor: keine Rassen, kein Hass, keine Rache oder Unterschiede […] UNRUHIGE ZEITEN zu Bausteine 3: Seiten 44–45 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
23 Widerstand Napoleon verbündete sich mit einigen europäischen Staaten, auch mit Bayern. Das führte dazu, dass Tirol 1805 zur Belohnung an Bayern fiel. Einer der Widerstandskämpfer gegen diese Entscheidung war Andreas Hofer. Der Wirt Andreas Hofer, geboren 1767, gilt bis heute als Anführer des Tiroler Aufstandes gegen die Bayern. Für viele Tiroler ist Andreas Hofer noch immer ein Held und Freiheitskämpfer. Für die Bayern war er jedoch ein Aufständischer. Er wollte wieder Kaiser Franz I. als Herrscher über Tirol. In Wien nannte man ihn „Bartmann“ oder „Buschmann“. Kaiser Franz I. beauftragte ihn nie offiziell, gegen Bayern zu kämpfen. Hofer war kein militärischer Stratege, besaß aber Kampfgeist. Drei Schlachten konnten die Tiroler Bauern unter seiner Führung gewinnen. Hofer wurde Regent in Innsbruck und führte strenge katholische Regeln ein. Eine vierte Schlacht verlor er. Der Feind hatte dazugelernt, die Bauern kämpften immer noch ohne Strategie. Franz I. setzte sich nach Hofers Verhaftung nicht für dessen Freilassung ein. Hofer wurde 1810 hingerichtet. Veränderungen in Europa … Diskutiere mit einer Mitschülerin oder einem Mitschüler, ob Andreas Hofer für euch ein Kämpfer für die „Freiheit“ war. Was hat er für euch „richtig“ oder „falsch“ gemacht? Glaubt ihr, dass man das aus heutiger Sicht feststellen kann? Prüfe nach der Methode „Internet-Recherche“ auf Seite 130 im Schulbuch Bausteine 3 den Text der Tiroler Landeshymne. Vergleiche die 5. Strophe mit dem Bild. Nimm Stellung zu folgender Aussage und formuliere eine eigene Meinung: „Andreas Hofer wäre auch berühmt geworden, wenn er in seinem Bett an einer Krankheit verstorben wäre.“ Formuliere Fragen an Andreas Hofer nach der Methode „Historische Fragen stellen“ auf Seite 131. 1. 2. 3. 4. UNRUHIGE ZEITEN zu Bausteine 3: Seiten 46–47 Hinrichtung von Andreas Hofer auf der Bastion der Porta Ceresa, Mantua (Gemälde eines unbekannten Künstlers, Tiroler Landeskundliches Museum, Innsbruck) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
24 Nach der Revolution … Betrachte das Gemälde genau und wähle eine Person für dich aus. Schildere in einem Brief, was gerade passiert. Folgende Fragen können dir dabei helfen: Beschreibe, wie es dir damit geht. Erkläre, was du dir denkst. Beschreibe, wie du dich fühlst. Analysiere, ob du Angst hast. Interpretiere das Bild nach der Methode „Bilder lesen“ auf Seite 130 im Schulbuch Bausteine 3. Diskutiere mit einer Mitschülerin oder einem Mitschüler, was Ferdinand Waldmüller mit diesem Gemälde sagen wollte. Folgende Fragen können euch helfen: Wer sollte das Gemälde sehen? Was sollte die Betrachterin oder der Betrachter denken? Findet Waldmüller die Pfändung gut oder kritisiert er sie? Denkt ihr, dass der Maler mit solchen und ähnlichen Gemälden Probleme bekommen hat? 1. 2. 3. UNRUHIGE ZEITEN „Die Pfändung“ (Öl auf Holz, Ferdinand Georg Waldmüller, 1847) Ferdinand Georg Waldmüller war einer der bedeutendsten österreichischen Maler im Biedermeier. Er malte nicht nur schöne Landschaften, sondern zeigte in seinen Bildern auch Probleme der Menschen. Die Vertreibung einer Bauernfamilie von ihrem Hof ist ein Beispiel. Eine Pfändung bedeutet, dass ein Gerichtsbeamter der Familie Möbel, Nutztiere oder das ganze Haus wegnimmt. Alles wird dann verkauft und die Schulden der Familie werden mit dem Erlös bezahlt. zu Bausteine 3: Seiten 48–49 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Das kann ich! Revolutionen, Widerstand, Reformen Ordne die typischen Elemente der Biedermeiermode der Bildquelle (a) und der Darstellung (b) zu. Interpretiere und vergleiche sie anschließend nach der Methode „Bilder lesen“ auf Seite 130 im Schulbuch Bausteine 3. Frauen: (1) Hüte mit Bändern, Federn …; (2) Korsett/enge Taille; (3) weite Röcke mit Unterröcken; (4) weite Ärmel („Hammelkeulenärmel“); (5) flache Schuhe; (6) Sonnenschirm; (7) „Korkenzieherlocken“ Männer: (8) lange Hose; (9) Hemd mit Stehkragen („Vatermörderkragen“); (10) Handschuhe; (11) Zylinder; (12) Spazierstock 1. Arbeite die passenden Begriffe zu den Beschreibungen heraus. a) 1812 scheiterte der Feldzug Napoleons in dieses Land. b) Wenn ein Staat zahlungsunfähig ist, nennt man das … c) Führer einer besonders radikalen Revolutionsgruppe war … d) Wenn gesetzgebende, ausführende und richterliche Gewalt nicht in einer Hand sind, nennt man das … e) Viele Gegner der Revolution kamen aus dem … f) Viele Befürworter der Revolution kamen aus dem … g) mechanisches Fallbeil h) Sie rissen die Macht während der Revolution an sich. Menschen wurden bespitzelt, angeklagt und hingerichtet. 2. (Rekonstruktionszeichnung, 20. Jahrhundert) Mode im 19. Jahrhundert (Kupferstich, gefärbt, Friedrich Neubauer, 19. Jahrhundert) ROBESP I ERREMJ SX UHE I TXWEXRTUACN SBZHNMWSUPLMKAG SWSDVCHNEMKLOHL LNI KAR I PATURBEB ADELSERZZMJ Z IMN NQAMXDRTDMHGNED DRFHTHGZUIOLEZL MNGUILLOTINERIE DR I TTENSTANDXBE GEWALTENTE I LUNG XTTORKNABSTAATS a b 25 zu Bausteine 3: Seiten 30–49 UNRUHIGE ZEITEN Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
26 Maschinen, die spinnen Beschreibe die verschiedenen Montagen der Autos. Arbeite vor allem die Unterschiede heraus. 1. Erkläre, wie sich die menschliche Arbeit zwischen den beiden Bildern verändert hat. Prüfe mithilfe einer „Internet-Recherche“ auf Seite 130 im Schulbuch Bausteine 3, wie lange die Herstellung eines einzelnen Autos heute in der vollautomatischen Produktion dauert. Interpretiere das Zitat von Henry Ford mithilfe der Methode „Schriftliche Quellen auswerten“ auf Seite 131 im Schulbuch Bausteine 3. 2. 3. Die Arbeit am Fließband (gekürzt und vereinfacht aus: H. Ford, Mein Leben und Werk, Leipzig 1924, 17. Auflage, S. 94–98) „Am 1. April 1913 machten wir unseren ersten Versuch mit einem Fließband. Das Tempo des Fließbandes musste zunächst sorgfältig ausprobiert werden. Wir hatten anfangs eine Geschwindigkeit von 60 Zoll (1,5 m) pro Minute. Das war zu schnell. 18 Zoll (0,5 m) – das war zu wenig. Schließlich setzten wir das Tempo auf 44 Zoll (1 m) in der Minute fest. Wichtig ist, dass kein Arbeiter überfordert werden darf – jede erforderliche Sekunde wird ihm zugestanden. Aber keine einzige darüber hinaus.“ GESELLSCHAFT IM WANDEL zu Bausteine 3: Seiten 54–55 Henry Fords Fließband (1908, Gouache auf Papier) Fließbandarbeit kam ab 1870 in den USA auf. Dabei wurden die Arbeitsabläufe bei der Herstellung eines Produktes in einzelne Schritte zerlegt, und an jeder Station mussten nur noch wenige automatisierte Handgriffe ausgeführt werden. Für diese Arbeiten brauchte es keine Fachkräfte und das Herstellungstempo konnte gesteigert werden. Dadurch wurden die Kosten gesenkt und die Produkte konnten billiger verkauft werden. Ab 1908 entwickelte Henry Ford das Fließband für den Einsatz in der Autoproduktion. Vollautomatische Autoproduktion (Foto, 2022) Schon 1962 setzte General Motors als erstes Unternehmen Industrieroboter ein. Seit den 1970-er Jahren kommen Robotersysteme in der Autoproduktion flächendeckend zum Einsatz. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
27 Das eiserne Jahrhundert Benenne mindestens fünf Gegenstände in dieser Küche, die du erkennen kannst. Nummeriere diese Gegenstände im Bild und trage die Namen in der untenstehenden Tabelle ein. Finde heraus, welche Gegenstände fehlen, die in einer heutigen Küche selbstverständlich sind. Trage die Namen in der nebenstehenden Tabelle ein. Gegenstände, die ich erkenne … Gegenstände, die fehlen … 1. 2. GESELLSCHAFT IM WANDEL zu Bausteine 3: Seiten 56–57 Bürgerliche Küche um 1840 (kolorierte Lithographie, Museum für deutsche Volkskunde) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
28 Technischer Fortschritt Beschreibe, wie sich der unbekannte Zeichner um 1900 die Stadt der Zukunft vorgestellt hat. 1. Vergleiche die Idee einer überdachten Stadt in Aufgabe 1 mit dem Foto darunter. Was haben die Bilder gemeinsam? Welche Unterschiede gibt es? Wie könnte eine Stadt im Jahre 3000 aussehen? Formuliere deine Vorstellungen in einem Text oder stelle sie in einer Zeichnung dar. 2. 3. GESELLSCHAFT IM WANDEL zu Bausteine 3: Seiten 58–59 Überdachte Stadt (Ansichtskarte, unbekannter Zeichner, um 1900) Einkaufsgalerie „Galleria Vittorio Emanuele II.“ in Mailand (Foto, 2022) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
29 Unten oder oben? Ordne die Begriffe „Großbürger“, „Kleinbürger“, „Arbeiter“ und „Bauer“ den Gedanken in den Sprechblasen zu. Wer könnte welche Probleme im Alltag gehabt haben? Begründe deine Meinung. Vergleiche, welche Vor- und Nachteile die Zugehörigkeit zu den verschiedenen Klassen des 19. Jahrhunderts deiner Meinung nach hatte. Hatte jede Klasse Vor- und Nachteile? Begründe deine Meinung. 1. 2. Man findet keine fleißigen Knechte mehr – alle ziehen in die Stadt! Die Arbeiter sind oft krank – die Maschinen dürfen nicht stillstehen! Der Lohn ist zu niedrig! Da kann man ja gar keine Familie ernähren! Man findet kaum noch ordentliche Lehrlinge – alle wollen in die Fabrik! GESELLSCHAFT IM WANDEL zu Bausteine 3: Seiten 60–61 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
30 Frauen und Kinder … Arbeite die Antworten zu den untenstehenden Fragen aus der Quelle heraus. Vergleiche anschließend schriftlich deinen Alltag mit dem des Dienstmädchens. 1. Quelle: Tages- und Wochenpensum (= Arbeit, die innerhalb einer bestimmten Zeit zu erledigen ist) eines Dienstmädchens, 1899 Dienstmädchen (Foto, 19. Jahrhundert) a) Wie viele Tage pro Woche musste das Dienstmädchen arbeiten? b) Wann hatte das Mädchen frei oder Ausgang? c) Wie viele Arbeitsstunden sind genau angegeben? d) Wie viel Zeit war für das Wäschewaschen vorgesehen? Um 6 Uhr aufstehen bis 6 Uhr 45 d en Salon (= Wohnzimmer) sauber machen Von 6:45 – 7 Uhr F euer anmachen, 2 Paar Stiefel putzen Von 7 – 7:15 Uhr Kleider sauber machen Von 7:15 – 7: 30 Uhr Kaffee trinken des Mädchens Von 7:30 – 8:15 Uhr Esszimmer sauber machen Von 8:15 – 8:30 Uhr 2 Lampen putzen Um 9 Uhr Gemüse putzen und zum Mittagessen aufsetzen Von 9:15 – 10 Uhr S chlafzimmer der Frau sauber machen 10 – 12:30 Uhr M ittagessen kochen, abwaschen und Tisch decken Das Mittagessen muss pünktlich um 12:30 Uhr fertig sein. Mittagessen dauert für Herrschaft und Mädchen bis 13:30 Uhr. Von 13:30 – 15:30 Uhr a bwaschen und Küche sauber machen Von 15:30 – 16 Uhr m uss das Mädchen sich zum zweiten Mal waschen und anziehen. Montag und Dienstag Nachmittag: handarbeiten Mittwoch Nachmittag: frei Donnerstag M öbel reinigen und Teppiche klopfen, Nachmittag: Silber, Türdrücker und Ofentüren putzen Freitag Fenster putzen, Waschgeschirre seifen, Nachmittags: Küche gründlich reinigen Samstag Speisen kochen, Lampen gründlich reinigen Wäsche für zwei Personen alle 14 Tage in der Küche ½ Tag Ausgehen darf mein Mädchen jeden Sonn- und Feiertag im Sommer von mittags 12 Uhr bis abends 23 Uhr – im Winter von 15 Uhr bis 23 Uhr. GESELLSCHAFT IM WANDEL zu Bausteine 3: Seiten 62–63 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
31 Einigkeit macht stark Ein Rollenspiel Die Arbeiter der Gießerei erfahren bei Antritt ihrer Schicht, dass ihre Löhne um fünf Prozent gekürzt werden. Empört ziehen Arbeiter zur Villa des Fabrikanten. Alles ist jetzt möglich – von der Wiederaufnahme der Arbeit über einen Streik bis hin zur Gewaltanwendung. Wende dein Wissen im Rollenspiel an. Schlüpft in die Rollen der dargestellten Personen. Die Rollenkarten geben Anregungen. 1. Rollenkarte: Fabrikant Dein Betrieb hat Probleme. Die Konkurrenz ist groß. Du hast weniger Aufträge als früher. Die Produktion ist zu teuer. Viele Menschen suchen Arbeit. Sie würden sicher auch für weniger Lohn arbeiten. Auf jeden Fall möchtest du einen Streik vermeiden, denn dann arbeitet gar niemand mehr. Du versuchst, mit den Arbeitern zu reden. Vielleicht kannst du für deine schwierige Situation Verständnis wecken. Rollenkarte: Steinwerfer Du hast genug von deiner Situation. Deine Arbeitszeit wurde verlängert und deine Pausen wurden gekürzt. Für Verstöße gegen die Fabriksordnung wurden die Geldstrafen erhöht. Du hast Probleme, deine Frau und die Kinder zu versorgen. Du ärgerst dich sehr und bist zunehmend auch zu Gewalt bereit, um deine Lage zu verbessern. Über mögliche Konsequenzen deines Verhaltens denkst du jetzt nicht nach. Es muss endlich besser werden! Rollenkarte: Ehefrau eines Arbeiters Du hast gehört, dass sich die Fabriksarbeiter vor der Villa des Fabrikanten versammeln. Der Lohn soll gekürzt werden. Du willst natürlich nicht, dass dein Mann weniger verdient, aber du machst dir Sorgen. Was ist, wenn es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt? Er wird vielleicht verletzt, landet im Gefängnis oder verliert seine Arbeit ganz. Wie sollst du dann eure drei Kinder ernähren? Du möchtest, dass weitergearbeitet wird. Rollenkarte: Wortführer Du sprichst mit dem Fabriksbesitzer. Du vertrittst dabei die Mehrheit der Arbeiterschaft. Der Lohn ist auch ohne Kürzungen schon niedrig genug. Viele können ihre Familien kaum ernähren. Dein Problem ist, dass du nicht weißt, wie viele Arbeiter sich an einem Streik beteiligen würden. Manche haben Angst, ihre Arbeit und damit ihr Einkommen völlig zu verlieren. Dein großer Vorteil ist, dass du weißt, dass der Fabriksbesitzer keinen Streik will. Dieser würde ihn ein Vermögen kosten. Rollenkarte: Arbeiter Du weißt gar nicht, was du willst. Gewalt anwenden willst du auf keinen Fall. Du bist nicht sicher, ob ein Streik sinnvoll ist. Einerseits warst du immer zufrieden. Dein Lohn kam pünktlich. Du konntest deine Familie versorgen, auch wenn es manchmal knapp war. Was passiert, wenn du durch einen Streik deine Arbeit verlierst? Andererseits kommen Lohnkürzungen nicht in Frage, denn dann verdienst du zu wenig. Das macht dich ärgerlich. Steinwerfer Arbeiter Vater mit Sohn Wortführer Ehefrau eines Arbeiters Mutter kleiner Kinder Fabrikant Sohn des Fabrikanten Arbeitsloser diskutierende Arbeiter GESELLSCHAFT IM WANDEL zu Bausteine 3: Seiten 64–65 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
32 Ideen braucht das Land Lies den Text genau durch. Nenne alle Begriffe, die du nicht kennst. Recherchiere nun die Erklärungen „deiner“ Begriffe (Wörterbuch, Politiklexikon) und notiere sie. Ergänze die Übersicht, die zeigt, was Karl Marx dachte. 1. Nach Karl Marx: Wer kämpfte wann gegen wen? Antike: gegen Mittelalter: gegen Ende Mittelalter/Neuzeit: gegen 19. Jahrhundert: gegen Erkläre, was laut Marx in der Geschichte der Menschen gleich bleibt und was sich verändert. Nimm Stellung zu Marx’ Gedanken und begründe deine Meinung. 2. 3. Klassenkampf Für Karl Marx war die Geschichte der Menschen eine Geschichte des Kampfes zwischen verschiedenen Gruppen der Bevölkerung. Eine dominierende Klasse versuchte, eine unterlegene zu unterdrücken und auszubeuten. In der Antike ging es um den Kampf zwischen freien und versklavten Menschen. Im Mittelalter gab es ein Ungleichgewicht zwischen Lehensherren und Leibeigenen. Danach kam es zum Kampf zwischen Adeligen und Bürgern. Marx erlebte seine eigene Zeit als Kampf zwischen Kapitalisten und Proletariern. Kapitalisten sind für Marx alle Menschen, die Produktionsmittel besitzen. Nur eine Revolution könne das Ungleichgewicht zwischen den Klassen verändern. GESELLSCHAFT IM WANDEL Karl Marx (Zeichnung, 20. Jahrhundert) zu Bausteine 3: Seiten 66–67 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
33 Freiheit und Tradition Unter Freiheit versteht jeder Mensch etwas anderes. In allen Lebensbereichen bist du einerseits von Regeln eingeschränkt und hast andererseits auch die Freiheit, vieles zu beeinflussen. Wähle die für dich passenden Satzanfänge aus. Beschreibe, wie deine persönliche Freiheit aussieht. Freiheit bedeutet auch, Traditionen leben zu dürfen. Alle Menschen haben Traditionen. Ermittle diejenigen, die für dich passen. Nenne Traditionen, die dir fehlen. 1. In der Schule gibt es manchmal die Möglichkeit, … In der Pause darf ich mir aussuchen, … Zu Hause kann ich mitbestimmen, … Meine Eltern/meine Geschwister lassen mich … In meinem Zimmer … Mit meinen Freundinnen und Freunden habe ich die Freiheit, … In meiner Freizeit entscheide ich mich … 2. Geburtstag feiern Silvester feiern Ramadan feiern Ostern feiern Familientreffen immer Weihnachten feiern Am Wochenende Gemeinsam essen Sabbat feiern GESELLSCHAFT IM WANDEL zu Bausteine 3: Seiten 68–69 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
34 Ein Volk – ein Staat? Ermittle, welcher Meilenstein zu welchem Bild passt. Trage die entsprechende Nummer in den Kreis ein. Schildere, wann, wo und wie sich die italienische Sprache entwickelte. Arbeite heraus, wie lange es ab der Einigung Italiens (1861) dauerte, bis alle Menschen die italienische Sprache im Alltag verwendeten. 1. 2. 3. Meilenstein 4 1876 wurde die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Als Unterrichtssprache wurde verpflichtend die italienische Sprache in allen Gebieten des neuen Staates festgelegt. Meilenstein 1 Da Italien kein einheitlicher Staat war, entwickelten sich in jeder Region eigene Dialekte. Die italienische Sprache entwickelte sich aus dem Dialekt von Florenz vor allem durch die Werke der berühmten Schriftsteller Dante, Petrarca und Boccaccio. Meilenstein 5 Um 1900 erschienen die ersten Massenzeitungen in ganz Italien in italienischer Sprache. Zur selben Zeit wanderten – meist aus wirtschaftlichen Gründen – viele Menschen innerhalb Italiens. Nun verwendeten etwa 30 % die italienische Sprache im Alltag. Meilenstein 2 Der mailändische Schriftsteller Alessandro Manzoni veröffentlichte 1840 sein wichtigstes Werk „I Promessi Sposi“ (deutsch: Die Verlobten). Es ist im florentinischen Dialekt geschrieben und viele gebildete Menschen in ganz Italien lesen es. Meilenstein 6 Ab 1950 unterstützten landesweite Radio- und Fernsehprogramme die Verbreitung der Sprache im Alltag. Am Ende der 1950-er Jahre sprachen mehr oder weniger 100 % der Italienerinnen und Italiener auch im Alltag die italienische Sprache. Meilenstein 3 1861 wurde Italien unter König Vittorio Emanuele II. zu einem einheitlichen Staat. 75 % der Bevölkerung waren Analphabeten und nur etwa 10 % sprachen zu diesem Zeitpunkt die italienische Sprache. GESELLSCHAFT IM WANDEL Wie die italienische Sprache entstand zu Bausteine 3: Seiten 70–71 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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