43 Eroberungen – die Verlierer Stelle fest, weshalb die Großgrundbesitzer gegen die Abschaffung der Sklaverei waren. Wie behandelten sie ihre freien Arbeitskräfte? 1. Interpretiere den Bericht nach der Methode „Schriftliche Quellen auswerten“ auf Seite 57 im Schulbuch Bausteine 2. Folgende Fragen helfen dir dabei: a) Beschreibe die Arbeit der indigenen Bevölkerung und wie die Siedler sie behandelten. b) Erläutere die Folgen für die indigene Bevölkerung. c) Welche Haltung hat Las Casas zum Vorgehen des Gouverneurs und der spanischen Siedler? 2. Quelle: Der Dominikanermönch und spätere Bischof in Mexiko, Bartolomé de Las Casas (1474–1566), schrieb an den spanischen König über die Lage der Urbevölkerung in den spanischen Kolonien (übersetzt und vereinfacht) „[Der Gouverneur, Chef der Verwaltung einer Kolonie, übergab] jedem Spanier, der den Wunsch dazu äußerte, dem einen 50, dem anderen 100 Indianer, anderen auch mehr, je nach Gunst, darunter Kinder und Greise, schwangere Frauen und Wöchnerinnen, ja selbst die Könige dieser Völker. Die Spanier schleppten die verheirateten Männer 60 bis 400 km zum Goldgraben fort, und die Frauen blieben in den Häusern und Farmen zurück, um dort Feldarbeit zu verrichten. Dabei mussten sie die Erde im Schweiße ihres Angesichts mit Pfählen, die im Feuer gehärtet waren, aufbrechen. So kam es, dass die Männer und ihre Frauen kaum mehr zusammenkamen und so elend und entkräftet waren, dass die Geburten fast aufhörten. Die neugeborenen Kinder konnten sich nicht entwickeln, weil die Mütter, von Anstrengungen und Hunger erschöpft, keine Nahrung für sie hatten. Aus diesem Grunde starben z.B. auf der Insel Kuba, als ich dort war, 7 000 Kinder im Laufe von drei Monaten. Einige Mütter erdrosselten vor Verzweiflung ihre Kinder. So starben die Männer in den Goldminen, die Frauen auf den Farmen vor Erschöpfung. Die Indianer sollten nur auf einige Zeit verdingt werden. Der Gouverneur aber überlieferte sie den Spaniern zur ständigen Arbeitsleistung, ohne ihnen eine Ruhepause zu gewähren. Ferner ließ er zu, dass man spanische Aufseher über sie setzte. Sie gaben ihnen Stock- und Rutenhiebe, Ohrfeigen, Peitschenhiebe, Fußtritte und nannten sie nie anders als Hunde. Bei der fortgesetzten unmenschlich harten Behandlung flohen Einzelne in die Berge. Darauf setzte man Häscher [eine Art Polizei] ein, die sie wieder herbeibrachten.“ BEGEGNUNGEN MIT DEM FREMDEN zu Bausteine 2: Seiten 86–87 Wiegen der Baumwolle (Postkarte, Druck nach koloriertem Foto, um 1910, Nr. 27 einer Serie zur Baumwollernte in den Südstaaten der USA) Die Landarbeiterinnen und Landarbeiter müssen mit der Hand die Baumwolle von den Büschen pflücken. Der weiße Plantagenbesitzer lässt die Ernte abwiegen. Damit weiß er nicht nur, wieviel Baumwolle er hat, er kann auch die Arbeit wie bei Sklavinnen und Sklaven kontrollieren. Ihre Unterdrückung sicherte den wirtschaftlichen Wohlstand der Reichen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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