Bausteine Geschichte 3, Schulbuch

96 Der Krieg – ein Ausflug? Viele glaubten an einen kurzen Krieg. Die Wirklichkeit sah anders aus. Krieg im Westen und Osten Über Belgien drangen die deutschen Soldaten in Frankreich ein. Der Vormarsch kam erst kurz vor Paris zum Stehen. Die deutschen Soldaten gruben sich ebenso wie ihre Gegner in Schützengräben* ein. Der Stellungskrieg begann im Herbst 1914. Bis zum Ende des Krieges sollte sich an dem rund 750 Kilometer langen Frontverlauf* nichts Wesentliches ändern. 1916 kam es zu gewaltigen Schlachten bei der französischen Stadt Verdun und am Fluss Somme. Mehr als eine Million deutsche, französische und britische Soldaten wurden dort getötet. Auch in Russland begann nach dem deutschen Vormarsch der Stellungskrieg. 1917 wurde in Russland der Herrscher gestürzt. Russland schied deshalb aus dem Krieg aus. Die Südfront Italien erklärte sich zu Kriegsbeginn neutral*. 1915 trat Italien jedoch auf der Seite der Entente in den Krieg ein. Dafür versprachen die Entente-Mächte Italien im Falle eines Sieges das Trentino* und Südtirol. Damit begann der Stellungskrieg auch in den Alpen. Die Südfront reichte von Südtirol bis zum Fluss Isonzo. Die Schlachten im Hochgebirge kosteten tausende österreichisch-ungarische und italienische Soldaten das Leben. Kriegseintritt der USA Auch die USA erklärten sich zu Kriegsbeginn neutral. Dennoch unterstützten sie die Entente mit Kriegsmaterial und Krediten. Deutsche Unterseeboote versenkten US-amerikanische Handelsschiffe, die Hilfslieferungen nach Großbritannien bringen sollten. Daraufhin erklärten die USA 1917 Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg. Dadurch verschlechterte sich die Kriegslage der Mittelmächte sehr. A B C Stellung im Gletscher an der Südfront (Foto im Ortlermassiv, August 1916) Der Krieg in den Bergen: An der Südfront wurde sogar im Hochgebirge gekämpft. Die höchstgelegenen Stellungen lagen am Berg Ortler auf über 3 900 Meter. Unter schwierigsten Bedingungen wurden Waffen und Material in die Hochgebirgsstellungen transportiert. Besonders schwierig war auch die Versorgung verletzter Soldaten. Viele starben an Erfrierungen oder durch Lawinen. 3 Stellungskrieg an der Westfront (Pressefoto, 1915) Die Gegner lagen sich in Schützengräben oft nur durch wenige Meter getrennt gegenüber. Nach heftigem Artilleriefeuer* versuchten die Soldaten, durch Sturmangriffe die gegnerische Stellung zu erobern. Diese wurde mit Maschinengewehren, Handgranaten, Stacheldraht und Messern verteidigt. Um wenige Meter zu erobern, starben oft tausende Soldaten. 2 Quelle: Befehl für die österreichische Armee, 1914 „Der Krieg führt uns in ein Feindesland, das von einer mit fanatischem Hass gegen uns erfüllten Bevölkerung bewohnt ist, in ein Land, wo der Meuchelmord, wie auch die Katastrophe von Sarajewo zeigt, […] als Heldentum gefeiert wird. Einer solchen Bevölkerung gegenüber ist jede Humanität und Weichherzigkeit unangebracht […]“ 1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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