Bausteine Geschichte 3, Schulbuch

94 Der Erste Weltkrieg Er war das Ergebnis von imperialistischen Machtansprüchen, Misstrauen und Angst. Wettrüsten* Ende des 19. Jahrhunderts war Deutschland zu einer starken Militärmacht geworden und rüstete weiter auf. Es eroberte Kolonien und baute eine starke Flotte auf. Dadurch kam es zu Konflikten mit Großbritannien. Ab 1870 führte Deutschland gegen Frankreich erfolgreich Krieg. Seit langem gab es zwischen diesen beiden Staaten Grenzstreitigkeiten. Alle Mächte zeigten mit einem starken Heer ihre Kriegsbereitschaft. Die Militärausgaben stiegen wegen des gegenseitigen Misstrauens überall stark an. Österreich-Ungarn und der Balkan Spannungen gab es auch in Österreich-Ungarn. Die vielen verschiedenen Bevölkerungsgruppen kämpften um Gleichberechtigung. Diese blieb ihnen aber großteils verwehrt. 1878 marschierten österreichische Truppen in Bosnien und Herzegowina ein. Ein Konflikt mit Serbien war die Folge, denn dieses Königreich wollte seine Macht über alle Südslawen* ausdehnen. Auch die Beziehungen zu Russland verschlechterten sich deshalb, denn Russland trat als Schutzmacht aller Slawen auf. Bündnisse führen 1914 zum Krieg Sicherheit sollten militärische Bündnisse bieten. Deutschland, Österreich und Italien schlossen den sogenannten „Dreibund“. Großbritannien, Frankreich und Russland bildeten die „Entente“. Im Kriegsfall versprachen sich die Staaten militärische Hilfe. Am 28. Juni 1914 wurde das österreichische Thronfolger-Ehepaar in Sarajewo (Bosnien) erschossen. Nach einem Ultimatum* erklärte Österreich am 28. Juli 1914 Serbien den Krieg. Russland stellte sich an die Seite Serbiens. Deutschland begann den Krieg gegen Russland und Frankreich. Die Bündnisse traten in Kraft – der Erste Weltkrieg (1914–1918) brach aus. A B C Ursachen und Anlass am Balkan (gefärbte Pressezeichnung von 1914) Bulgarien, Serbien, Griechenland und Rumänien erkämpften sich im Laufe des 19. Jahrhunderts auf dem Balkan die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich. In den sogenannten Balkankriegen (1912/1913) kämpften diese Staaten gegeneinander und erneut gegen das Osmanische Reich, um ihre Gebiete zu erweitern. Der Balkan blieb damit ein europäischer Krisenherd. Der österreichisch-serbische Konflikt um den größeren Einfluss auf der Halbinsel spitzte sich zu, als der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und dessen Gattin 1914 in Sarajewo erschossen wurden. Attentäter war der serbische Student Gavrilo Princip. Seine Tat löste eine Reihe von Ereignissen aus, die zum ersten Weltkrieg führten. 2 0 600 km Kartenskizze: Europa vor dem Ersten Weltkrieg 1 Dreibund Entente 0 600 km Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy MjU2NDQ5MQ==