Bausteine Geschichte 3, Schulbuch

84 Die Weißen brachten … … uns nichts als Krieg und Elend. Ausbeutung und Hilfe Als die Europäer im 19. Jahrhundert Afrika unter sich aufteilten, nahmen sie auf das Leben der Einheimischen keine Rücksicht. Ihnen ging es meist nur darum, schnell reich zu werden. Viele Einheimische mussten auf Plantagen, in Bergwerken oder beim Bau von Straßen und Eisenbahnlinien unter unerträglichen Bedingungen arbeiten. Missionare verbreiteten den christlichen Glauben. Deshalb bauten sie Kirchen. Die Missionszentren hatten Schulen und Krankenstationen. Dort wurde die indigene Bevölkerung ärztlich versorgt. Wie erlebten die Unterdrückten den Kolonialismus? Die Europäer veränderten das Leben der indigenen Bevölkerung von Anfang an stark. Sie unterdrückten alte Bräuche und traditionelles Wissen. Viele Indigene starben an eingeschleppten Krankheiten oder wurden versklavt und verschleppt. Die Menschen in Europa erfuhren nur von Europäern etwas über das Leben der einheimischen Bevölkerung. Sie äußerten selten Kritik an der Ausbeutung der Menschen in den Kolonien. Erst Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in Kolonien der Widerstand gegen die Kolonialmächte. Kämpfe um die Unabhängigkeit begannen. Von da an berichteten immer mehr Unterdrückte, wie sie den Kolonialismus erlebten. Noch heute sind in den ehemaligen Kolonien die Lebensweise und die Sprachen der ehemaligen Kolonialmächte weit verbreitet. A B Quelle: Ein Afrikaner beschreibt seine Arbeit beim Bau von Verkehrswegen in Tansania (19. Jahrhundert, zitiert nach Helbig, Imperialismus, 1976, S. 6) „Die Deutschen begannen, die Leute zu quälen, indem sie sie zwangen, sehr hart zu arbeiten. Sie mussten sehr schwere Baumstämme von den Matimira Wäldern bis zur Boma tragen, um dort Bauholz daraus zu machen. Das ist eine Strecke von 32 Kilometern. Das Ergebnis war, dass viele von ihnen umkamen, bevor sie mit ihren Traglasten das Ziel erreicht hatten. Jeder Versuch, von der harten Arbeit zu entkommen, wurde sehr schwer bestraft: oft mit dem Tod.“ 2 Karikatur: „So kolonisiert der Engländer“ (Aus der deutschen Zeitschrift „Simplicissimus“, 1904) 3 Afrikanische Statuen in europäischer Kleidung. (Elfenbeinküste, 1950, Holz, bemalt, unbekannter Künstler, Museum in Vavoua/Elfenbeinküste) Die afrikanische Bevölkerung wurde von den Kolonialmächten gezwungen, sich europäischen Gewohnheiten anzupassen. Aber auch wer mit den Europäern Geschäfte machen wollte, passte sich den europäischen Gewohnheiten an. 1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy MjU2NDQ5MQ==