Bausteine Geschichte 3, Schulbuch

82 Die Welt wird aufgeteilt Was erwarteten sich die Europäer vom Besitz vieler Kolonien? Macht ausbauen Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Zeit des Imperialismus. Das bedeutete, dass Staaten rücksichtslos ihre Macht in anderen Staaten weltweit durchsetzen wollten. Dazu mussten sie überall auf der Welt Truppen stationieren. Vor allem um Gebiete in Afrika und Asien begann ein Wettlauf. 1914 beherrschten die europäischen Kolonialmächte 85 Prozent der Erdoberfläche. Die Eroberung von Kolonien half, von Armut, Streiks, hohen Steuern und Preiserhöhungen abzulenken. Außerdem gab es in den Kolonien Land und Arbeit für Auswanderer aus Europa. Der Bevölkerung in Europa wurde das Gefühl gegeben, den Menschen in den Kolonien überlegen zu sein. Kolonien machen reich Immer mehr Waren wurden in Europa und in den USA produziert. Fabrikanten und Unternehmer führten billige Rohstoffe aus den Kolonien ein. Teure Güter, wie zum Beispiel Stahl, Lokomotiven und Textilien, führten sie in die Kolonien aus. Plantagenbesitzer und Kaufleute verdienten durch den Anbau und Verkauf von Südfrüchten, Kaffee, Kakao, Baumwolle und Tee viel Geld. Schifffahrtsunternehmen erzielten dadurch große Gewinne. Sie transportierten die Waren zwischen den Kolonialmächten und den Kolonien. Ein starkes Militär sicherte die Seewege. Die Kolonialmächte wurden reich. In der Bevölkerung gab es aber große Unterschiede zwischen armen und reichen Menschen. A B Afrikaforscher Henry Morton Stanley (Teil einer Kalenderillustration, 1892) Stanley befuhr als erster Europäer den Fluss Kongo von der Quelle bis zur Mündung. Dabei starben viele afrikanische Helfer. David Livingstone durchquerte Südafrika und entdeckte die großen Seen in Ostafrika. Die Reisen der Afrikaforscher dienten nicht nur geographischen Interessen. Ihre Expeditionen wurden meist vom Staat oder von Handelsfirmen bezahlt. Die Forscher sollten die neuen Gebiete für den Staat in Besitz nehmen. 2 1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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