75 AUFGABEN 1 Zähle die wichtigsten Krisen in der Habsburgermonarchie nach 1867 auf. Nenne auch Gewinner und Verlierer. A–B 3 2 Schildere, wann der Begriff „Antisemitismus“ entstand und was er bedeutet. B 3 Prüfe mithilfe von 1 und der Methode „Internet-Recherche“ auf Seite 130 das Verhältnis zwischen Franz Joseph und seinem Sohn. 4 Begründe, warum das Habsburgerreich von Gegnerinnen und Gegnern als „Völkerkerker“ bezeichnet wurde. A 3 5 Begründe mithilfe von B und 2 , warum die Aussage „Jüdinnen und Juden sind ein eigenes Volk“ falsch ist. 6 Erörtere mithilfe der Methode „Historische Fragen stellen“ auf Seite 131, welche Fragen an die Vergangenheit auf dieser Doppelseite beantwortet werden, und formuliere weitere Fragen, die dich noch interessieren. 7 Formuliere eine Vermutung, warum der Autor dieser Doppelseite die Überschrift „Krisenmanager Franz Joseph I.?“ gewählt hat. A–B 1–4 AH S. 36 Lärmszenen der Jungtschechen im österreichischen Reichsrat am 8. Juni 1900 (Zeitungsillustration, „Das interessante Blatt“, 14. Juni 1900) Im Reichsrat, dem Parlament der österreichischen Reichshälfte, hatten alle Volksgruppen der österreichischen Reichshälfte nach dem Ausgleich ihre gewählten Abgeordneten. Ursprünglich hofften die tschechischen Abgeordneten aus Böhmen, dass sie in kleinen Schritten im Reichsrat mehr Freiheiten für die Tschechinnen und Tschechen erreichen könnten. Dies scheiterte aber vor allem am Widerstand der deutschsprachigen Bevölkerung in Böhmen. Es kam zu gewalttätigen Ausschreitungen in Prag und zu Protestaktionen im Reichsrat. Die tschechischen Abgeordneten störten die Sitzungen durch Lärmerzeugung und wüste Beschimpfungen der anderen Abgeordneten bis hin zu Schlägereien. Die Krawalle mussten mit Polizeigewalt beendet werden. Kaiser Franz Joseph musste den Ministerpräsidenten entlassen – Österreich war in einer politischen Krise. 3 4 Ringstraße mit Staatsoper (Wasserfarben, 19. Jahrhundert, Historisches Museum der Stadt Wien) Seit dem 13. Jahrhundert war Wien von einer Stadtmauer umgeben. Davor war eine bis zu 450 m freie Grünfläche, das Glacis. Die Stadtmauer machte eine Erweiterung der Stadt unmöglich und führte zu großer Wohnungsnot. 1857 beschloss Kaiser Franz Joseph den Abriss der Stadtmauer und die Bebauung des Glacis. 1860 wurde mit dem Bau der Ringstraße begonnen. Sie wurde trotz ihres Namens nicht ringförmig angelegt, sondern besteht aus sechs geraden Teilen. Dies wurde vor allem auf Wunsch des Militärs so gemacht: Sollte es wieder zu Unruhen wie 1848 kommen, brauchte es freie Schusslinien und Kasernen entlang der Straße. Insgesamt wurden etwa 850 Gebäude errichtet. Der Großteil davon waren Mehrfamilienhäuser, um die Wohnungsnot zu lindern. Franz Joseph ermöglichte Juden den Besitz von Häusern. Das unterstützte die Finanzierung der Bauten. Es entstanden auch viele Prachtbauten, die bis heute Touristenattraktionen sind: Burgtheater, Staatsoper, Rathaus, Parlament … Film 98333k / Zusatzmaterial 95f96c Gesellschaft im Wandel Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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