Bausteine Geschichte 3, Schulbuch

54 Heimarbeit in Irland im 18. Jahrhundert (Kupferstich, gefärbt, 1783) Das Bild zeigt das Spinnen am Spinnrad (1) und das Aufspulen des Garns (2). Maschinen, die spinnen … … und weben und Stoffe immer schneller und billiger herstellen Industrielle Revolution* Im 18. Jahrhundert gab es in Europa einen starken Bevölkerungsanstieg. Dadurch stieg auch die Nachfrage nach Gütern. Aus den Kolonien* kamen billige Rohstoffe, gleichzeitig waren die Kolonien ein großer Absatzmarkt. Um schneller zu produzieren, investierten* Kaufleute viel Geld in neue Maschinen. Es entstanden die ersten Fabriken. Von Großbritannien aus übernahm die Textilindustrie* eine Führungsrolle. Den Beginn dieser Entwicklung nennt man Industrielle Revolution. Bis heute lösen neue Erfindungen wie Internet oder Mobiltelefon immer wieder wirtschaftliche Revolutionen aus. Eine kraftvolle Erfindung Fast bis zum 19. Jahrhundert wurde Wolle mithilfe von Spinnrädern zu Garn gesponnen. Erst 1764 wurde mit der „Spinning Jenny“ die erste Spinnmaschine erfunden. Bald darauf wurden diese Maschinen nicht mehr mit Muskelkraft, sondern von Wasserkraft angetrieben. Die Maschinen wurden in großen Räumen aufgestellt, wo Arbeiterinnen und Arbeiter sie bedienten und kontrollierten. Das waren die ersten Fabriken. Die Wasserkraft war zwar gratis, hatte aber auch Nachteile: Bei Frost, Hoch- oder Niedrigwasser blieben die Spinnmaschinen stehen. Außerdem mussten die Fabriken an Flüssen gebaut werden. Der Schotte James Watt entwickelte eine Dampfmaschine, die mit Kohle befeuert wurde und nun die Spinnmaschinen antrieb. Um 1850 stellten 750 Arbeiterinnen und Arbeiter so viel Garn her wie 100 Jahre vorher 200 000 Heimarbeiterinnen und Heimarbeiter. A B 1 2 Dampfmaschinen erleichtern die Arbeit nicht nur im Kohlebergbau (Gemälde eines unbekannten Malers, um 1790) 1769 entwickelte James Watt eine leistungsfähige Dampfmaschine, die das Wasser aus den Bergwerken pumpte. Später wurden Dampfmaschinen auch zum Hochziehen der Kohle, in der Textilindustrie, bei Mühlen und Dreschmaschinen verwendet. Die neue Technik wurde auch bei Verkehrsmitteln – bei Dampfschiffen und Dampflokomotiven – eingesetzt. Die Abbildung zeigt neben dem Schlot einen runden, metallisch glänzenden Dampfkessel im Boden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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