Bausteine Geschichte 3, Schulbuch

44 Menschenrechte … … gefordert, gefeiert und missachtet! Für Menschenrechte kämpfen Durch die Aufklärung verbreitete sich die Idee, dass alle Menschen, gemeint waren zu dieser Zeit Männer, von Natur aus bestimmte Rechte hatten. Diese durften ihnen nicht genommen werden. Hierzu gehörten die Gleichbehandlung aller Menschen durch den Staat sowie das Recht auf Leben, Besitz, Familie, freie Meinung und die Religionsfreiheit. Bis heute werden Menschen, die diese Ideen öffentlich vertreten, in manchen Staaten eingesperrt. Menschenrechte verkünden 1789 veröffentlichte die neu gegründete französische Nationalversammlung die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte. Diese wurde zum Vorbild für viele Menschen und Staaten weltweit. Am 10. Dezember 1948 verabschiedete die UNO* die Erklärung der Menschenrechte. Sie wurde von fast allen Staaten der Erde unterschrieben. Menschenrechte verletzen Obwohl die meisten Staaten die Menschenrechte anerkannt haben, werden sie nicht immer beachtet. „Amnesty International“ (AI) ist eine Organisation, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte in allen Staaten einsetzt. Nach Berichten von „AI“ wurden in den letzten Jahren in mehr als 150 Staaten Menschen misshandelt und gefoltert. In vielen Gebieten wird die freie Meinungsäußerung behindert, Nachrichten werden genau kontrolliert oder verboten. Der Jahresbericht für 2022/23 nennt auch Österreich. Kritisiert wurde, dass die Pressefreiheit in Österreich unter Druck gerate. Frauen und Mädchen werden zu wenig geschützt. Es gibt keine ausreichende Regelung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Eine unabhängige Beschwerdestelle im Falle von Diskriminierung oder Gewalt durch die Polizei wurde nicht eingerichtet. A B C Quelle: Menschenrechte; Deklaration* der Vereinten Nationen von 1948 (einzelne Beispiele) (Deutsche Übersetzung des UNO-Beschlusses vom 10. Dezember 1948) „Artikel 1: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Geschwisterlichkeit begegnen. […] Artikel 3: Jede Person hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit. […] Artikel 19: Jede Person hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung […] Artikel 24: Jede Person hat das Recht auf Erholung und Freizeit und insbesondere auf eine vernünftige Begrenzung der Arbeitszeit und regelmäßigen, bezahlten Urlaub. […] Artikel 26: 1) Jede Person hat das Recht auf Bildung. 2) Die Bildung muss auf die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit und auf die Stärkung der Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten gerichtet sein. Sie muss zu Verständnis, Toleranz und Freundschaft zwischen allen Nationen und allen rassischen oder religiösen Gruppen beitragen und der Tätigkeit der Vereinten Nationen für die Wahrung des Friedens förderlich sein. […]“ 1 Menschenrechte beginnen bei uns! Gleich, ob in der Familie, in der Schule oder in der Freizeit: Überall, wo Kinder, Jugendliche oder erwachsene Personen verspottet, ausgegrenzt oder von roher Gewalt bedroht werden, wird Menschenwürde verletzt. Auch die österreichische Verfassung hat die Anerkennung der Menschenrechte als Grundlage. Trotzdem wird auch Österreich in den „AI“-Berichten kritisiert. 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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