UNRUHIGE ZEITEN 37 Anteil der Personen nach Religionszugehörigkeit um 1900 (Auszug Brugger, Eveline, Keil, Martha u.a.: „Geschichte der Juden in Österreich“, S. 461) Die Bezeichnung „israelitisch“ meint die Zugehörigkeit zum Judentum. In „anderen“ Religionen sind die orthodoxen Kirchen, die griechisch-unierten Kirchen und andere zusammengefasst. röm.-kath. in % evangelisch in % israelitisch in % andere in % Bevölkerungszahl NÖ inkl. Wien 92,4 1,9 5,1 0,6 3 100 493 OÖ 97,5 2,2 0,2 0,1 810 246 Salzburg 99,2 0,6 0,1 0,1 192 763 Steiermark 98,7 0,9 0,2 0,2 1 356 494 Kärnten 94,4 5,5 0,1 0,0 367 324 Tirol 99,5 0,3 0,1 0,1 852 712 Vorarlberg 98,7 0,7 0,1 0,5 129 237 AH S. 18 AUFGABEN 1 Zähle auf, was für die Gründung einer jüdischen Gemeinde nötig ist. A 1 2 Erkläre, wann eine jüdische Familie nach dem Toleranzpatent anerkannt wurde und wann nicht. B 3 Interpretiere die Quelle in 2 nach der Methode „Schriftliche Quellen auswerten“ auf Seite 131. 4 Arbeite aus 3 heraus, welche Informationen du aus der Statistik ablesen kannst. Folgende Fragen können dir dabei helfen: Wie viele Personen gehören zu welcher Religion? Ist die Verteilung der Religionen in allen Gebieten gleich? Fallen Gebiete besonders auf, und wenn ja, wodurch? 5 Wanderhändler ziehen mit ihren Waren und Familien von Ort zu Ort. Sie verkaufen während eines Marktes ihre Waren und ziehen dann weiter. Stell dir vor, du wächst als Kind einer Familie von Wanderhändlern auf. Welche Folgen hat es für dich, dass du immer wieder deinen Wohnort wechseln musst? Vergleiche die Situation mit deiner eigenen. B 6 Beschreibe die Darstellung in 4 . Welchen Eindruck vom Leben in Galizien vermittelt die Stube? Hältst du diese Darstellung für realistisch? Begründe deine Meinung. 3 Lexikon Ketubba ist der jüdische Ehevertrag und regelt die Rechte und Pflichten. Ein Geldbetrag wird festgelegt. Er ist im Falle einer Scheidung zu bezahlen. Rabbiner ist ein Lehrer, der sich besonders gut mit den Inhalten und Gesetzen der Tora auskennt. Er betet vor und kümmert sich um seine Gemeindemitglieder. Er überwacht, dass alle sich an die jüdischen Gesetze halten. Bei Scheidungen oder jüdischen Streitfällen ist er auch Richter. „Gute Stube“ (Foto, Jüdisches Museum Wien/Archiv, Inv.-Nr. 1025) Beim Besuch des alten Jüdischen Museums Wien sollte man sehen, wie jüdischer Alltag in Galizien gelebt wurde. Der Maler Isidor Kaufmann gestaltete 1903 dafür die ideale „gute Stube“. 4 Zusatzmaterial 93ie3s Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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