Bausteine Geschichte 3, Schulbuch

24 Österreichs Weg zur Großmacht Der Aufstieg der Habsburger Osmanen zweimal vor Wien Die Osmanen beherrschten ab dem 14. Jahrhundert große Teile Nordafrikas und der Länder an der Ostküste des Mittelmeeres, Kleinasiens und des Balkans. Osmanische Truppen drangen öfter in Teile von Kärnten, der Steiermark und von Niederösterreich ein. Dadurch kam es immer wieder zu Kriegen mit den Habsburgern. Die Habsburger hatten zwar 1526 große Teile von Ungarn geerbt, diese waren jedoch immer wieder unter osmanischer Herrschaft. 1529 belagerte ein osmanisches Heer erstmals Wien. Die Belagerer zogen aber wegen des einbrechenden Winters wieder ab. Österreich wurde Großmacht Seit dem 15. Jahrhundert herrschten die Habsburger nicht nur in ihren eigenen Ländern, sondern waren fast immer gleichzeitig auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Ludwig XIV. von Frankreich sah in ihnen seine größten Gegner. Er verbündete sich mit dem Osmanischen Reich, um die Habsburger in einen Zweifrontenkrieg (= Krieg an zwei Grenzen gegen mindestens zwei Gegner) zu verwickeln. 1683 belagerten osmanische Heere Wien. Kaiser Leopold gelang es, ein Heer aus Verbündeten aus dem Heiligen Römischen Reich aufzustellen. Auch der Papst unterstützte ihn. Der polnische König Jan Sobieski (1674–1696) schickte ein Heer. Unter seiner Führung konnten die Osmanen besiegt werden. Das „Haus Österreich“, wie die Familie der Habsburger auch genannt wurde, stieg zur europäischen Großmacht auf. Unter Kaiser Karl VI. (1711–1740) erreichte das österreichische Habsburgerreich seine größte Ausdehnung. A B Sultan Süleyman I. (1520–1566) (Gemälde, um 1530/40, venezianischer Maler aus dem Umkreis Tizians, Öl auf Leinwand, 90 x 85 cm) Süleyman I. war einer der mächtigsten Herrscher des Osmanischen Reiches. Er belagerte mit einem Heer im Herbst 1529 Wien. Er ließ in Konstantinopel eine nach ihm benannte Moschee erbauen. Über den Haupteingang ließ er schreiben: „Eroberer der Länder des Ostens und des Westens mit der Hilfe des Allmächtigen und seiner siegreichen Armee, Herrscher über die Reiche der Welt.“ 1 Kaiser Leopold I. (1658–1705) (Ganzfigur im Ornat, kolorierter Kupferstich, Frankreich, 17. Jahrhundert) Ziel seiner Politik war es, das Haus Habsburg zu einer europäischen Großmacht zu machen. Seine größten Gegner dabei waren Ludwig XIV. und die Osmanen. 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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