106 Migration gibt es weltweit … … und stellt die Menschen vor große Herausforderungen. Fragen Wenn Menschen in ein fremdes Land kommen, begegnen ihnen die Einheimischen oft mit Furcht, Ablehnung und Vorurteilen. Viele sehen die eigene Kultur in Gefahr und machen sich Sorgen um ihre Arbeitsplätze. Seit 2015 flüchteten mehrere Millionen Menschen aufgrund von Krieg in ihrem Heimatland, religiöser oder rassistisch motivierter Verfolgung in die EU. Außerdem immigrierten viele aus wirtschaftlichen Gründen in die EU. Wegen dieser hohen Zahl an Schutzsuchenden stehen die europäischen Staaten vor großen Herausforderungen. Folgende Fragen gilt es zu beantworten: Welche Staaten nehmen Menschen auf? Wo sollen die Menschen untergebracht werden? Ermöglicht man ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt?, Wie können die zugewanderten Menschen am besten integriert werden? Wie kann den Ängsten der Bevölkerung begegnet werden? Wie können Probleme gelöst werden? Antworten? Viele europäische Politikerinnen und Politiker versuchen auch heute, im Fall einer größeren Migrationsbewegung positive Antworten auf diese Fragen zu finden. Sie treten dafür ein, dass alle europäischen Staaten Menschen aufnehmen sollen. Außerdem versuchen sie, die Ursachen der Migrationsbewegung zu bekämpfen. So soll durch Verhandlungen Frieden in den vom Krieg betroffenen Ländern erreicht werden. Sie stellen Hilfsmittel zur Verfügung und ermutigen zudem die Bevölkerung immer wieder, den Menschen zu helfen. Andere weigern sich jedoch, Menschen aufzunehmen. Sie lassen Zäune an den Grenzen ihrer Staaten errichten, um die Menschen abzuhalten. Zudem schüren sie bewusst Ängste. A B Migration: Süd- und Mittelamerika in die USA (Foto, 2022, Migranten rasten nach dem Überschreiten der mexikanisch-amerikanischen Grenze) Die Länder Südamerikas waren im 19. und 20. Jahrhundert das Ziel von Millionen Europäerinnen und Europäern. Diese suchten dort bessere Arbeits- und Lebensbedingungen. Heute verlassen viele Südamerikanerinnen und Südamerikaner ihre Heimatländer aus denselben Gründen. Zielländer sind andere südamerikanische Staaten und vor allem die Vereinigten Staaten von Amerika. Die USA sind auch Ziel von tausenden Menschen aus Mittelamerika. 1 Migration: Afrika (Foto, 2018, Mittelmeer) Millionen von Menschen in Afrika sind sogenannte „Binnenvertriebene“. Sie müssen wegen politischer Konflikte, Gewalt, großer Armut oder Naturkatastrophen ihren Heimatort verlassen, bleiben aber innerhalb der Grenzen ihres Landes. Manche wagen in überfüllten Booten den Weg über das Mittelmeer nach Europa und riskieren dabei ihr Leben. Damit die Flucht gelingt, wenden sie sich an sogenannte „Schlepper“. Diese verlangen für ihre Hilfe hohe Geldsummen, lassen die Menschen bei Gefahr aber oft im Stich. Menschen, die nicht sofort bezahlen können, müssen im Zielland die Schulden durch Prostitution oder kriminelle Handlungen bei den Schleppern abarbeiten. 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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