100 Der „neue“ Krieg … … zeigt sein hässliches Gesicht. Neue Waffen und Kriegsführung Fachleute aus Wissenschaft und Technik entwickelten neue Waffen: Maschinengewehre, Flammenwerfer, Handgranaten, Artillerie und Tanks (Vorläufer der Panzer). Flugzeuge wurden erstmals eingesetzt. Neu war auch der Einsatz von Unterseebooten. Um Erfolge im Stellungskrieg zu erzielen, benötigte man ungeheure Mengen an Waffen und Munition. Für wenige hundert Meter Landgewinn wurden tausende Soldaten in den Tod geschickt. Städte und Dörfer wurden zerstört, Landschaften verwüstet. Heimatfront in Österreich Die Menschen in der Heimat waren für die Versorgung der Soldaten verantwortlich. Dafür stellten sie Kleidung und Waffen her. Lebensmittel wurden bei den Mittelmächten bald knapp, da viele Männer in den Krieg zogen und als Arbeitskräfte in der Landwirtschaft fehlten. Grundnahrungsmittel mussten rationiert* werden. Bewohnerinnen und Bewohner der Städte hatten es besonders schwer. Das „Hamstern*“ von Lebensmitteln war für viele oft der einzige Weg, um zu überleben. Reiche Menschen konnten sich alles Notwendige auf dem Schwarzmarkt kaufen. So bezeichnet man Orte, an denen verbotener Handel mit Waren betrieben wird. Der Verkäufer zahlt keine Abgaben und kann den Preis der Ware bestimmen. Deshalb ist dieser Handel verboten. Die Kinder wurden zu unterschiedlichen Arbeiten herangezogen. Sie mussten zum Beispiel Beeren und Brennnesseln sammeln. Daraus machte man Tee. Außerdem sammelten sie wiederverwertbare Materialien wie Papier oder Metall. Sie wurden auch zu Geldsammlungen und zu landwirtschaftlichen Arbeiten verpflichtet. Kinder waren von der Lebensmittelknappheit besonders betroffen. Tausende starben als Folge von Unterernährung und an Krankheiten. A B Frauen halfen, Munition herzustellen (Foto, 1916) Durch das massenhafte Einrücken der Männer an die Front mussten die Frauen viele Aufgaben übernehmen. So arbeiteten sie in Rüstungsbetrieben, in der Landwirtschaft und im öffentlichen Dienst (Postamt, Krankenhaus, Schule, Gemeinde). Nach der langen, schweren und meist unterbezahlten Arbeit mussten sie sich auch noch um die Versorgung der Familie kümmern. Nach dem Krieg behielten Frauen teilweise ihre Arbeit. Dadurch wurden sie zunehmend unabhängiger von den Männern und forderten Gleichberechtigung ein. 2 Deutsche Soldaten mit Gasmasken (Foto aus dem Ersten Weltkrieg) Erstmals setzten mehrere Staaten verbotenerweise auch Giftgas ein. Nach dem Einatmen trat der Tod nahezu bei vollem Bewusstsein ein. Oft waren auch schwere Verätzungen und Blindheit die Folge. Mit Gasmasken versuchte man sich davor zu schützen. 1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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