Bausteine Geschichte 2, Schulbuch

76 Die Habsburger wurden mächtig Sie probierten viele Möglichkeiten aus, um Macht zu gewinnen. Rudolf IV. und Kaiser Karl IV. Kaiser Karl IV. (1355–1378) aus der Dynastie der Luxemburger ließ 1356 in der „Goldenen Bulle*“ die Regeln für die römisch-deutsche Königswahl aufschreiben. Sieben Kurfürsten sollten den König wählen. Die Habsburger gehörten aber nicht dazu. Rudolf IV. ließ deshalb eine Reihe von Urkunden fälschen. Er nannte sie „Privilegium maius“. Damit wollte er beweisen, dass Österreich schon seit dem Römischen Reich eine Sonderstellung hatte und ihm der Titel Erzherzog zustand. Der Kaiser erkannte die Urkunden aber nicht an. Erfolge Rudolfs IV. 1363 erbte er von Gräfin Margarete Maultasch die Grafschaft Tirol. Der Silberbergbau in Schwaz stärkte die finanzielle Macht der Habsburger. Rudolf IV. verwaltete sein Reich von drei Zentren aus: Wien, Graz und Innsbruck. Besonders förderte er den Ausbau von Wien. Er gründete hier eine Universität und ließ die Kirche von St. Stephan ausbauen. Deshalb erhielt er den Beinamen „der Stifter*“. Kaiser Friedrich III. Der Habsburger Friedrich III. (1452–1493) war der letzte Kaiser, der in Rom vom Papst gekrönt wurde. Er erkannte das „Privilegium maius“ an. Damit wurden die Habsburger zu Erzherzögen. Außerdem verheiratete er seinen Sohn Maximilian mit Maria von Burgund. Sie war die Erbin von Gebieten im heutigen Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Die Politik Friedrichs schuf die Grundlage für den Aufstieg der Habsburger. Sie wurden zu einer der bedeutendsten Dynastien Europas. A B C Das Privilegium maius (Ausschnitt) (1358/59, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Wien) Diese Urkunde wurde „Der große Freiheitsbrief“ genannt. Mit dieser Fälschung wollte Rudolf eine Sonderstellung Österreichs im Reich beweisen: das Recht, den Erzherzogstitel und den Erzherzogshut als Krone zu tragen. Siegel in goldener Hülle rote Seidenfäden Urkunde aus Pergament 2 Rudolf IV. (1358–1365) (Malerei um 1365, Dom- und Diözesanmuseum Wien) Rudolf war der Schwiegersohn von Kaiser Karl IV. Er wurde mit neun Jahren mit der sechs Jahre alten Tochter des Kaisers verheiratet. Karl machte Prag zu einer mittelalterlichen Metropole. Für Rudolf war Prag das Vorbild für den Ausbau von Wien. 1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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