Bausteine Geschichte 2, Schulbuch

72 Österreich entsteht 976 erhielt der Babenberger Leopold ein Stück Land an der Donau als Lehen*. Aus diesem Gebiet entwickelte sich das heutige Österreich. Grenzschutz als Aufgabe Nach der Völkerwanderung siedelten viele Völker auf dem Gebiet des heutigen Österreich. Karl der Große errichtete entlang der Donau eine Grenzmark. So nannte man ein Gebiet zur Sicherung der Grenze. Die hier lebenden Menschen wurden immer wieder von Awaren, Slawen und Ungarn überfallen und geplündert. 976 erhielt deshalb der Babenberger Leopold I. (976–994) Teile dieser ehemaligen Grenzmark von Kaiser Otto II. (973– 983) als Lehen*. Es waren vor allem Gebiete entlang der Donau. Im Kampf gegen die Ungarn vergrößerte der neue Markgraf Leopold I. seinen Herrschaftsbereich. Wehrbauern und Klöster Die Babenberger holten vor allem bayrische Siedler ins Land für den Schutz der Grenzen. Sie lebten als Bauern. Eine wichtige Stütze für die Macht der Babenberger waren Klöster. Mönche und Nonnen rodeten Wälder, schafften damit Flächen für Viehzucht und Ackerbau und leisteten Abgaben. Neue Siedlungen wurden gegründet. Ortsnamen, die auf „-schwend“, „-reith“ oder „-schlag“ enden, erinnern daran. Die Herrschaft wächst und endet Die Nachfolger Leopolds vergrößerten das Herrschaftsgebiet mit dem Wald- und Weinviertel. Sie erwarben 1192 die Steiermark durch einen Erbvertrag. Friedrich II. (1230–1246) war während seiner Regierungszeit mit einigen Adelsfamilien seines Landes, mit dem Kaiser und mit den Nachbarländern Bayern, Böhmen und Ungarn im Streit. Ende des 15. Jahrhunderts erhielt er den Beinamen „der Streitbare“. 1246 wurde er in einer Schlacht gegen die Ungarn getötet. A B C Herzog Heinrich II. und seine beiden Frauen Gertrud und Theodora (Kirchenfenster, Zisterzienserstift, um 1290 und Ausschnitt aus dem Stammbaum der Babenberger – vergleiche 1) Heinrich II. (1141–1177) erhielt 1156 von Kaiser Friedrich Barbarossa das „Privilegium* minus“. Damit wurde sein Herrschaftsgebiet zum Herzogtum und vom Kaiser und von Bayern weitgehend unabhängig. Heinrich II. „Jasomirgott“ machte Wien zur Hauptstadt. Die Stadt wurde zum wirtschaftlichen Zentrum. Seine erste Frau Gertrud war mit dem deutschen Kaiser verwandt. Seine zweite Frau Theodora war die Nichte eines byzantinischen Kaisers. Sie förderte besonders die Architektur und Kultur. 2 Markgraf Leopold III. (1095–1136) und seine Gattin Agnes (Ausschnitte aus dem gemalten Stammbaum der Babenberger in Stift Klosterneuburg von Hans Part, Ende 15. Jahrhundert) Leopold III. gründete die Klöster Heiligenkreuz, Klosterneuburg und Klein-Mariazell. Dafür erhielt er etwa 500 Jahre später den Beinamen „der Heilige“. Er wohnte in Klosterneuburg und ist seit 1663 der Landespatron von Wien und Niederösterreich. Seine Frau Agnes war die Schwester Kaiser Heinrichs V. (1111–1125). Dieser unterstützte die Babenberger, wenn es nötig war. 1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=