54 Ein Reich zerfällt … … und neue Machtbereiche entstehen. Die Völkerwanderung Im 4. Jahrhundert wurde die Verwaltung im Römischen Reich neu geregelt. Im gemeinsamen Staat regierten bis zu vier Könige. Rom war Hauptstadt des Westteiles, Konstantinopel Hauptstadt im Osten. Ab etwa 400 kam es zur Völkerwanderung. Die Menschen suchten nach guten wirtschaftlichen Bedingungen. Einige Völker wollten deshalb in das Römische Reich. Der Westteil war durch Bürgerkriege geschwächt und wurde 476 besiegt. Das war das Ende Westroms. Das Oströmische Reich wurde vorerst nicht erobert. Das Oströmische Reich Das Oströmische Reich nannte man später „Byzantinisches Reich* “. Kaiser Justinian (527–565) bemühte sich nicht nur um ein starkes Heer. Er kümmerte sich auch um eine gut funktionierende Verwaltung. Ein langer Streit um Glaubensfragen führte schließlich zu einer Kirchenspaltung. In Konstantinopel wurde der Patriarch zum Oberhaupt der orthodoxen* Kirche. Der Bischof von Rom wurde als Papst das Oberhaupt der katholischen* Kirche. Neue Machtbereiche Ab dem 6. Jahrhundert entstand im Gebiet des heutigen Frankreich das Fränkische Reich. Von der arabischen Halbinsel breitete sich ab 622 eine weitere Großmacht aus. Sie verband die Eroberungen mit der Verbreitung des Islam. Im Laufe dieser Kriege wurden Gebiete des Oströmischen Reiches in Nordafrika und im Westen Asiens durch arabische Stämme erobert. Der Islam und die arabische Kultur verband die vielen Völkern in den eroberten Gebieten. Eines dieser Völker, die Osmanen, bildeten um 1300 ein eigenes Reich. Sie eroberten 1453 Konstantinopel. Damit war auch das Oströmische Reich zu Ende. A B C Attila, König der Hunnen (400–453) (Medaille im Kunsthistorischen Museum Wien) Wegen einer Klimaveränderung wanderten die Hunnen unter Attila von Asien nach Europa. Danach begannen auch andere Völker, neue Siedlungsgebiete zu suchen: zum Beispiel die Goten, die Vandalen oder die Awaren. Bis heute versuchen Menschen in anderen Gebieten bessere Lebensbedingungen zu finden. Gründe dafür sind Hungersnöte, Kriege oder andere Katastrophen. 1 Treffen zwischen dem Papst Franziskus I. und dem orthodoxen Patriarchen Bartholomäus I. in Istanbul (Foto, 2014) Die beiden christlichen Kirchen haben sich nach vielen Auseinandersetzungen um den wahren Glauben 1054 endgültig getrennt. Seit einiger Zeit bemühen sich beide um eine Annäherung. Es gibt mehrere orthodoxe Kirchen (griechisch-orthodox, serbisch-orthodox, ukrainisch-orthodox, russisch-orthodox …). 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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