Bausteine Geschichte 2, Schulbuch

5 78 79 Das Mittelalter Das kann ich! Fachleute des Mittelalters … … können dieses Rätsel lösen. Finde die gesuchten Begriffe. Die Buchstaben der markierten Spalte ergeben, von oben nach unten gelesen, das Lösungswort. (Ö = OE, Ü = UE, ß = SS) 1 „[…] Hinsichtlich derjenigen, welche jemanden verwunden, gilt folgendes: Wenn ein Bürger jemandem eine Hand oder einen Fuß abschlägt oder ein Auge oder eine Nase […], der soll dem Richter zehn Talente und dem Beschädigten ebenso viel geben. Wenn er aber das Geld nicht haben sollte, so soll er nach dem Gesetz gerichtet werden, nämlich Auge um Auge, Hand um Hand […]“ Quelle: Aus dem Wiener Stadtrecht vom 18. Oktober 1221 Finde aus der schriftlichen Quelle folgende Dinge heraus: aus welcher Zeit stammt diese Quelle? Wo gelten diese Bestimmungen? Welches Verbrechen wird genannt? Welche strafe gibt es für täter mit Geld? Welche strafe erleiden täter ohne Geld? 3 Ordne die Berufe den Zunftzeichen zu. 1 Frisör 2 Maurer 3 Winzer 4 tuchmacher 5 Fischer 2 Du hast nun viel über das leben im Mittelalter erfahren. Betrachte die Darstellung genau. a) Markiere jene stellen im Bild, von denen du weißt, dass sie nicht der historischen Wahrheit entsprechen. b) Benenne jene teile, von denen du weißt, dass sie der historischen Wahrheit entsprechen. c) Notiere Fragen, die noch offen bleiben und versuche, sie zu beantworten. Prüfe nach der Methode „internet-recherche“ auf seite 19. d) Formuliere eine kurze stellungnahme einer Historikerin oder eines Historikers zu dieser Darstellung. 4 Bauernarbeit (Bild aus dem Buch Breviarium Grimani von 1510, Venedig, Biblioteca Nazionale Marciana) a) Finde im Bild Beweise dafür, dass es eine szene aus dem Mittelalter zeigt. Kennzeichne die entsprechenden stellen im Bild. Begründe, warum dir diese stellen mittelalterlich erscheinen. Begründung: b) analysiere, welche Jahreszeit dargestellt ist und begründe deine Vermutung. Jahreszeit: Begründung: c) Formuliere Fragen zu der Bildquelle nach der Methode „Historische Fragen stellen“ auf seite 67. auf welche Fragen könntest du antworten mithilfe der Quelle finden? d) Diskutiert, ob heute noch in Österreich arbeiten wie auf dem Bild erledigt werden. Gibt es heute noch eine ähnlich traditionelle landwirtschaft? Wie könnte das zukünftig aussehen? Begründe deine antwort. 5 1. Dieses reich zerfiel in zwei teile. 2. reitende, schwer bewaffnete Krieger 3. sie wählten den deutschen König. 4. Vereinigung von Handwerkern 5. erster Kaiser im Mittelalter 6. Fachmann im erkennen von Wappen 7. Herrschergeschlecht in Österreich 8. Diese art der Wirtschaft brachte eine größere ernte. 9. älteste Handelsroute der Welt 10. Diesen teil der ernte mussten die Bäuerinnen und Bauern abgeben. 11. sie herrschen fast 600 Jahre in Österreich. 7 7 4 3 11 11 10 8 8 9 10 4 2 1 1 2 9 6 3 5 5 6 Spielzeugburg (Ritterburgen, Playmobil, 21. Jahrhundert) 1234567891011 aH s. 40 Das Mittelalter 57 56 Ein neues Reich entsteht Wir lernen, schriftliche Quellen auszuwerten. Das Fränkische Reich Karl der Große (800–814) herrschte über ein sehr großes Gebiet. Manche Länder unterwarfen sich nicht. Sie wurden in harten Kämpfen erobert. Karl hatte keinen festen Herrschaftssitz, sondern zog von einer Pfalz* zur nächsten. Karl ließ sich beim Regieren von Priestern und Bischöfen helfen. Diese konnten nämlich oft lesen und schreiben. Ein Bischof stand als Kanzler an der Spitze der verbesserten Verwaltung. Die verwendete Sprache war Latein. Diese Kirchensprache wurde von den Gebildeten in ganz Europa verstanden. Karl konnte selbst kaum schreiben. Er erkannte aber, wie wichtig gute Bildung ist. Auf seine Anregung hin entstanden viele Schulen im ganzen Reich. Er förderte auch die Wissenschaft. A Neue Staaten entstehen Karl der Große und seine Familie, die Karolinger, herrschten etwa 100 Jahre. Als das Reich auf die Söhne Karls aufgeteilt wurde, zerfiel es endgültig. Der Fluss Rhein wurde zu einer wichtigen Grenze. Aus dem Westfränkischen Reich entwickelte sich das Königreich Frankreich. Der neue Staat wurde sehr mächtig. Französisch setzte sich als Landessprache durch. Aus dem Ostfränkischen Reich wurde das „Heilige Römische Reich“. Seine Herrscher trugen die Kaiserkrone für etwa 1000 Jahre. Landessprachen wurden Deutsch und Latein. Im Mittelalter kam es immer wieder zu Kriegen zwischen mächtigen Familien innerhalb der beiden Reiche, aber auch zwischen dem Westfränkischen und dem Ostfränkischen Reich. B Schriftliche Quellen helfen, Antworten auf Fragen an die Geschichte zu erhalten. Damit man vergangene Ereignisse möglichst richtig beschreiben kann, ist es wichtig, jede Quelle kritisch zu untersuchen. 1. Beschreiben – Welche Wörter sind unbekannt? – Welche Art von Text ist es? (Urkunde, Brief, Bericht, Rede, Internetartikel …) – Wann und wo ist die Quelle entstanden? – Worüber wird im Text berichtet? – Welche Personen, Orte und Daten werden genannt? 2. Analysieren – Wer hat den Text geschrieben? (Beruf, gesellschaftliche Stellung, woher kam die Information?) – Wen soll der Text informieren? 3. Interpretieren – Welche Absicht hatte die Schreiberin oder der Schreiber? (Soll jemand besonders dargestellt werden?) – Will man jemanden überzeugen oder beeinflussen? – Woher kommt die Information? Kann man der Quelle glauben? Begründe. METHODE: Schriftliche Quellen auswerten Lexikon Astronomie Wissenschaft, die sich mit den Himmelskörpern und dem Aufbau des Weltalls beschäftigt. Dialektik Kunst, mit guten Argumenten zu diskutieren Pergament Das ist eine besonders bearbeitete Tierhaut, die als Schreibmaterial verwendet wurde. Pergament ist sehr gut haltbar, aber teuer. Pfalz Gut geschütztes Haus mit Wirtschaftsgebäuden, in dem sich der König einige Zeit aufhielt, bevor er in die nächste Pfalz weiterzog. (lateinisch: palatium = Palast) Rhetorik Redekunst Quelle: Karl der Große lernte auch als Erwachsener (übersetzt, gekürzt und vereinfacht nach Einhard, Vita Karoli Magni, 9. Jahrhundert) Der hochgebildete Berater Einhard berichtet über das Leben Karls des Großen. „Karl war ein begabter Redner. […] Er beherrschte nicht nur seine Muttersprache, sondern erlernte auch eißig Fremdsprachen. Latein verstand und sprach er wie seine eigene Sprache. Griechisch konnte er allerdings besser verstehen als sprechen. […] Der König verwendete viel Zeit und Mühe auf das Studium der Rhetorik*, Dialektik* und besonders der Astronomie*. Er lernte rechnen. […] Auch versuchte er sich im Schreiben und hatte unter seinem Kop issen im Bett immer Tafeln und Blätter bereit, um in schla osen Stunden seine Hand im Schreiben zu üben.“ 1 Rom Paris Aachen OSTFRÄNKISCHES REICH ITALIEN BURGUND WESTFRÄNKISCHES REICH 0 300km Kirchenstaat Königreich Italien Reichsgrenze Stadt Das Reich Karls des Großen wird geteilt (Reiche um 880, Rekonstruktion auf Basis historischer Karten, 2023) Nach der Teilung entwickelten sich die Gebiete unterschiedlich. Burgund wurde ein reicher Staat. Italienische Städte wurden selbstständig. Der Papst war nicht nur das Oberhaupt der katholischen Kirche, sondern auch Herrscher im Kirchenstaat. 2 Unterschrift Karls des Großen auf einer Urkunde Bis er lesen und schreiben konnte, machte er nur das kleine „v“ in der Mitte seines Namens, den sogenannten Vollziehungsstrich. Wichtige Urkunden wurden auf Pergament* geschrieben. Diese Unterschrift stammt von einer Urkunde, die Karl 790 in Kufstein unterschrieb. 3 Wachssiegel König Rudolf I. von Habsburg (Foto, 2010, 1273–1291) Das Siegel wird wie ein Stempel in Wachs gedrückt. Damit bestätigte es ein Dokument wie eine Unterschrift. 4 AUFGABEN 1 Fasse zusammen, warum besonders Bischöfe und Priester in der Verwaltung des Reiches eingesetzt wurden. A 2 Erkläre, auf welche Weise die Bildung der Bevölkerung die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes verbessern kann. A–B 3 Interpretiere die Quelle 1 nach der Methode „Schriftliche Quellen auswerten“. 4 Arbeite mithilfe von 2 und dem Atlas heraus, zu welchen heutigen Staaten die verschiedenen Teile des Reiches Karls des Großen gehörten. 5 Begründe, warum ein Siegel lange Zeit sicherer war als eine Unterschrift. 3–4 Zusatzmaterial v2s4sh Themenseiten mit Methodenschwerpunkt Dein Schlüssel zum erfolgreichen Forschen in Vergangenheit und Gegenwart Methodenkasten mit genauen Anleitungen, wie du vorgehen sollst, um deine Kompetenz zu schulen. Einen Methodenüberblick findest du auf den Seiten 132–134. Abschlussseiten Aufgaben zum Üben und Wiederholen Aufgaben zum Vertiefen des Gelernten Mit jeder Aufgabe, die du löst, baust du schrittweise Kompetenzen auf. Alle Aufgaben in diesem Buch sind mit einem dreieckigen Zeichen markiert. Damit weißt du auf einen Blick, um welche Aufgabenart es sich handelt. Wenn du die Aufgaben löst, kannst du selbst überprüfen, was du gut beherrschst und wobei du dir noch schwertust. Aufgaben mit diesem Zeichen helfen dir, Fachwissen zu erwerben und Grundfertigkeiten zu erlernen. Bei diesen Aufgaben kannst du dein erworbenes Fachwissen und deine erlernten Grundfertigkeiten anwenden. Diese Aufgaben fordern dich auf, selbstständig Lösungswege zu finden oder etwas zu beurteilen. Dabei kann es notwendig sein, dass du zusätzliche Informationen benötigst, zum Beispiel aus dem Internet oder aus Nachschlagewerken. Online-Codes verweisen auf das Online-Zusatzmaterial. Gehe auf www.oebv.at und gib den Code im Suchfeld ein  Zusatzmaterial zum kostenlosen Download Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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