Bausteine Geschichte 2, Schulbuch

26 Was ist eine Hierarchie? Alle Menschen haben in einer Gesellschaft einen bestimmten Platz. Damit hängt zusammen, ob sie viel oder wenig Macht haben. Die antiken Griechen nannten so eine Rangordnung „Hierarchie“. Das bedeutet „heilige Herrschaft“. Damit wollten die Herrschenden ihre Macht begründen. Die ägyptische Gesellschaft An der Spitze der ägyptischen Gesellschaft standen die Pharaonin oder der Pharao. Sie wurden lange als Gottheiten verehrt. Sie bestimmten die Gesetze. Alle Menschen mussten ihnen gehorchen. Oberster Beamter der Verwaltung und Richter war der Wesir. Er vertrat den Pharao und ihm unterstand auch die Armee. Wichtige Beamtinnen und Beamte waren die Schreiberinnen und Schreiber sowie die Priesterinnen und Priester. Sie dienten den Gottheiten und berieten die Herrschenden. Zu den Handwerkerinnen und Handwerkern gehörten Steinmetze, Bierbrauerinnen und Bierbrauer, Töpferinnen und Töpfer und Tischlerinnen und Tischler. Sie arbeiteten für die herrschenden und reichen Familien und lebten bescheiden. Die Händlerinnen und Händler tauschten Waren mit Völkern in den Ländern an den Küsten des Mittelmeeres und in Afrika. Der größte Teil der Bevölkerung waren die Bäuerinnen und Bauern. Sie bebauten die Felder der Mächtigen und mussten einen großen Teil ihrer Ernte als Steuern abliefern. Außerdem mussten sie auf den Baustellen des Pharaos arbeiten und die Bewässerungsanlagen ausbessern. Die völlig rechtlosen Sklavinnen und Sklaven waren meist Kriegsgefangene. Sie wurden zu verschiedenen Arbeiten bei den Mächtigen und Reichen gezwungen. A B 1 Darstellung von Kleopatra (Comic, „Asterix und Obelix: Mission Kleopatra“, 1963) Eine der berühmtesten Pharaoninnen war Kleopatra VII. (51–30 v. Chr.). Sie wird als sehr klug und schön beschrieben. Kleopatra war die letzte Pharaonin. Ihr Leben war und ist Thema von vielen Spielfilmen. Aber auch im Comic „Asterix und Kleopatra“ werden Szenen ihres Lebens dargestellt, die sich angeblich so ereignet haben. Spielfilme und Comics sind geschichtskulturelle Produkte. 2 Jeder an seinen Platz! Eine göttliche Ordnung Die ägyptische Hierarchie (Illustration, Eric Schopf, 2016) In Ägypten entwickelte sich eine feste gesellschaftliche Rangordnung. Über dieser standen die Göttinnen und Götter. Der Rang in einer Gesellschaft wird meist durch die Geburt bestimmt: ob man arm oder reich ist, ob man viele oder wenige Rechte hat und ob man hohes oder niedriges Ansehen hat. In Ägypten wurde die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe weitervererbt. So konnten die Kinder von Beamten auch Beamtin oder Beamte werden. Ein Bauer konnte jedoch nicht zum Pharao aufsteigen. Die Pharaonin oder der Pharao nahm den wichtigsten Platz ein Sklavinnen und Sklaven Bäuerinnen und Bauern Handwerkerinnen und Handwerker Händlerinnen und Händler Priesterinnen, Priester, Beamte, Schreiberinnen und Schreiber Wesire Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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