Bausteine Geschichte 2, Schulbuch

18 Ötzi – der Mann aus dem Eis Wir lernen, im Internet zu recherchieren. Der Fund der gut erhaltenen Leiche aus der Jungsteinzeit war eine Sensation! Sie gibt Auskunft über das Leben in der späten Jungsteinzeit und den beginnenden Metallzeiten. Die Mumie wurde in das Institut für Gerichtliche Medizin in Innsbruck gebracht. Dort stellte man mit modernsten Untersuchungsmethoden fest, dass der Leichnam 5 300 Jahre im Gletscher der Ötztaler Alpen gelegen war. Dem Fundort entsprechend, setzte sich bald die Bezeichnung „Ötzi“ für den Mann aus dem Eis durch. A Großes Interesse riefen die Gegenstände, die in der Nähe des Fundortes sichergestellt wurden, hervor. Man fand kleine Reste von Ötzis Kleidern. Teile davon waren aus dem Fell der Hausziege hergestellt. Zudem entdeckte man Schuhe, einen Bogen, einen Köcher mit Pfeilen, einen Dolch aus Feuerstein, eine Bärenfellmütze und ein Kupferbeil. Ein Behälter aus Birkenrinde diente dazu, Glut zum Feuermachen mitzunehmen. B Fund der Gletschermumie (Foto, 1991, Ötztaler Alpen, Südtirol, Italien) Am 19. September 1991 wurde Ötzi, der Mann aus dem Eis, in den Ötztaler Alpen auf 3 210 m Höhe gefunden. Heute liegt die berühmte Gletschermumie im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen (Italien). Besondere Beachtung fanden auch die Tätowierungen am ganzen Körper der Gletschermumie. Die Fachleute nehmen heute an, dass diese farbigen Verzierungen auf der Haut eine frühe Form einer medizinischen Behandlung waren. Als Ötzi starb, war er nicht gesund. Er hatte zahlreiche Knochenbrüche, seine Zähne waren abgeschliffen, die Blutgefäße verkalkt, die Gelenke, das Knie und seine Halswirbelsäule waren abgenutzt. Man fand außerdem eine Pfeilspitze in der linken Schulter. 1 Die Gletschermumie mit Teilen der Ausrüstung (Foto, 1991, Bozen) Ötzi lebte am Ende der Jungsteinzeit, in der man bereits Kupfer gewinnen konnte. Deshalb wird dieser Zeitabschnitt zwischen ca. 4000 v. Chr. und 3000 v. Chr. auch Kupferzeit genannt. Das Kupferbeil, das man bei Ötzi fand, ist 60 cm lang und weltweit das einzige vollständig erhaltene Beil der Urgeschichte. 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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