Bausteine Geschichte 2, Schulbuch

16 Die Jungsteinzeit* Wir lernen, Sachtexte zu verstehen. Die Menschen entdeckten, dass man die Körner wild wachsender Getreidegräser mit Steinen zu Mehl mahlen konnte. Das Mehl wurde mit Wasser vermischt und auf einer heißen Steinplatte zu Brot gebacken. Die Menschen entdeckten auch, dass sie einen Teil der Körner im Frühjahr säen und Felder anlegen konnten. Die Lebensweise vieler Menschen änderte sich dadurch grundlegend. Menschen, die bisher umherzogen, jagten und sammelten, wurden Ackerbäuerinnen und Ackerbauern. Sie blieben in der Nähe ihrer Felder und wurden sesshaft. Bauerndörfer entstanden. Die Menschen bauten feste Häuser aus Holz, Stein und Lehm. Erstmals legten sie Vorräte an. A Die Menschen benötigten aber auch Fleisch. Sie lernten, Wildtiere zu zähmen und zu züchten. Aus Wildtieren wurden Haustiere. Sie lieferten nicht nur Fleisch, sondern auch Milch und Wolle. Die Menschen setzten sie auch als Zug- und Tragtiere ein. Der Hund war wahrscheinlich das erste Haustier des Menschen. Er half bei der Jagd und bewachte das Haus, die Felder und die Tiere. Ackerbau und Viehzucht sicherten genug Nahrung für die Menschen. Erfindungen wie der Pflug, das Rad, die Herstellung von Tongefäßen und der Webstuhl erleichterten das Leben zusätzlich. Diese Neuerungen waren so erfolgreich, dass sie sich schnell verbreiteten. B Rekonstruktion eines Pfahlbaudorfes aus der Jungsteinzeit (Foto, 21. Jahrhundert, Bodensee) Menschen der Jungsteinzeit ließen sich manchmal an Seen nieder. Archäologinnen und Archäologen haben im Uferbereich Reste von Pfählen, Haushaltsgeräte, Werkzeuge und Waffen aus Stein gefunden und daraus dieses Pfahlbaudorf rekonstruiert. Man vermutet, dass diese Dörfer auch oft von hohen Zäunen aus Holz umgeben waren. Im Uferbereich hatten die Menschen Felder angelegt, auf denen sie Getreide anbauten. Die Menschen gingen auch auf die Jagd und fingen Fische. Dadurch wurde ihre Nahrung abwechslungsreicher. 1 Siedlung der Jungsteinzeit (Rekonstruktionszeichnung, Eric Schopf, 2016) Die Lebensweise vieler Menschen veränderte sich nach der Eiszeit so grundlegend, dass man heute in der Wissenschaft von der „Jungsteinzeitlichen Revolution*“ oder der “Neolithischen Revolution“ spricht. Ackerbau und die Viehzucht ermöglichten den Menschen ein Leben unabhängig von den Jahreszeiten und dem Wetter. Sie konnten für schlechte Zeiten Vorräte anlegen. Sie verbesserten ihre Arbeitsgeräte und konnten so größere Ernteerträge erzielen. 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=