Bausteine Geschichte 2, Schulbuch

108 Staatsformen … … geben Auskunft, wer an der Spitze steht, Herrschaftsformen, wie regiert wird. Republik Eine Republik ist eine Staatsform, bei der eine Präsidentin oder ein Präsident an der Spitze steht. Das Wort „Republik“ kommt vom lateinischen Ausdruck „res publica“. Das bedeutet „öffentliche Sache“ aber auch Staat. Die Republik steht häufig für das Ziel, dass es möglichst vielen Mitgliedern der Gesellschaft gut gehen soll. Man nennt das Gemeinwohl. Die meisten Republiken haben ein demokratisches Herrschaftssystem. Das Volk herrscht, das bedeutet Bürgerinnen und Bürger wählen. Der Begriff Republik bedeutet nicht automatisch, dass es in diesem Staat Demokratie gibt. Manche Diktaturen bezeichnen sich selbst als Republik oder Volksrepublik, obwohl es dort keine freien Wahlen gibt. Oft gibt es nur ein Einparteiensystem, das heißt eine Partei herrscht. Kein Staat weltweit nennt sich selbst offiziell Diktatur. Monarchie Eine Monarchie ist eine Staatsform, bei der eine Monarchin oder ein Monarch an der Spitze steht. Diese Person übt ihr Amt bis zu ihrem Lebensende aus. Manchmal kommt es auch dazu, dass sie abdankt, das bedeutet sie verzichtet. Durch die Thronfolge des Staates wird klar, wer die nächste Monarchin* oder der nächste Monarch wird. Man nennt das Erbmonarchie. Die meisten Monarchien Europas sind heute sogenannte parlamentarische Monarchien. Das bedeutet das Volk wählt demokratisch aus mehr als einer Partei Volksvertreterinnen und Vertreter in ein Parlament. Dort werden Gesetze diskutiert und beschlossen. Die Monarchin oder der Monarch hat fast ausschließlich repräsentative* Aufgaben. Eine Monarchie, in der das Volk nichts mitbestimmen darf, nennt man eine absolute Monarchie. A B Parlament (Foto, Oktober, 2005) Im österreichischen Parlament sind die Mitglieder des Nationalrates und des Bundesrates gemeinsam für die Gesetze des Landes zuständig. Das Volk wählt Parteien, die dann je nach Wahlergebnis unterschiedlich viele Personen der insgesamt 183 Nationalratsabgeordneten stellen. Die Bundesländer entsenden Abgeordnete in den Bundesrat*. 1 Vatikan (Foto, 21. Jahrhundert) als Beispiel für eine nicht demokratische Wahlmonarchie Die Wahl eines neuen Papstes wird notwendig, wenn der bisherige Papst verstorben ist oder auf sein Amt verzichtet hat. Die Kardinäle, die noch nicht 80 Jahre alt sind, versammeln sich in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan in Rom. Dort werden sie so lange eingeschlossen, bis sie einen neuen Papst gewählt haben. 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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