Bausteine Geschichte 2, Schulbuch

100 Herrschaftsformen in Griechenland (Rekonstruktionszeichnungen, 20. Jahrhundert) In den griechischen Stadtstaaten gab es verschiedene Formen, den Staat zu regieren und Entscheidungen zu treffen: A) Monarchie: ein König regiert den Staat B) Tyrannis: Gewaltherrschaft. Ursprünglich galt der Tyrann als Volksbefreier, der mit Unterstützung des Volkes den Monarchen stürzte. Später regierten Tyrannen zunehmend mithilfe von Gewalt. C) Demokratie: Herrschaft des Volkes 1 Herrschaft in der Antike Demokratie bedeutet Volksherrschaft. Hast du dir schon mal überlegt, woher dieser Begriff kommt? Demokratie in der Polis Athen Der Athener Staatsmann Perikles führte um 450 v.Chr. eine neue Demokratieform ein. Etwa 40-mal im Jahr kamen alle männlichen Bürger zur Volksversammlung zusammen. Dort wurde über alles gesprochen, was für die Stadt wichtig war: Einführung neuer Gesetze, Entscheidung über Krieg oder Frieden, Bau neuer Straßen, Geschäftsregeln und Anklagen wegen Verbrechen. Sie diskutierten jeden Punkt und stimmten anschließend darüber ab. Athener Männer, die mindestens 18 Jahre alt waren und aus einer freien Athener Familie stammten, besaßen das volle Bürgerrecht. Zugewanderte Menschen, Frauen und Sklavinnen und Sklaven hatten kein politisches Mitspracherecht. Die römische Republik Die Römer wollten um 500 v. Chr. keinen König mehr. Stattdessen gab es nun zwei Konsuln. Diese wurden jeweils für ein Jahr gewählt. Sie leiteten in Friedenszeiten den Staat. Im Krieg führten sie das Heer an. Die Patrizier übten die größte Macht aus. Sie besaßen große Grundstücke auf dem Land. Die Plebejer waren Bäuerinnen, Bauern, Handwerkerinnen, Handwerker und Händlerinnen und Händler. Anfangs durften sie nicht mitregieren. Sie stellten jedoch die meisten Soldaten für das Heer. Es kam zu Konflikten zwischen den beiden Gruppen, die fast 200 Jahre dauerten. Man nennt sie Ständekampf*. Die Patrizier mussten den Plebejern im Lauf der Zeit erlauben, alle Ämter im Staat auszuüben. A B Scherbengericht (Verbannung des Themistokles, 525–460 v.Chr.) Die Athener führten das Scherbengericht ein. Wurde ein Mann verdächtigt, zu mächtig zu werden, konnte er mithilfe des Scherbengerichtes zu zehn Jahren Verbannung verurteilt werden. Es genügte die Mehrheit aus 6000 Stimmen (= Tonscherben). Die Verbannten verloren weder ihr Eigentum noch ihr Ansehen und konnten nach Ende der Verbannung zurückkehren. 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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