14 Die Kinder werden frühzeitig dazu angehalten, über ihren Lernfortschritt zu reflektieren. Sie lernen, Probleme zu artikulieren und Aufgaben zu bewältigen. Ein Problembewusstsein bei den Kindern anzubahnen, ist ein langfristiger Prozess und kann durch wiederholtes Verbalisieren durch die Lehrkraft geschult werden. Außerdem können sich die Kinder in weiterer Folge im Lernprozess gegenseitig unterstützen. 10. Inklusiver Unterricht Das Lehrwerk Frohes Lernen wurde im Hinblick auf Inklusion überarbeitet undmit zusätzlichen Erweiterungsmaterialien versehen (siehe DUA). Die Inklusionsbewegung impliziert zunehmend gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Förderbedarf. Ein weites Spektrum didaktischer und methodischer Möglichkeiten ist daher notwendig, um möglichst vielen Kindern die Teilhabe am Schriftspracherwerb zu ermöglichen. 10.1. Lautgebärden Bisher waren Lautgebärden nur in speziellen Leselehrgängen zur Sprachförderung vorgesehen, Lehrkräfte mussten auf Handzeichen aus anderen Werken zurückgreifen. Jetzt ist es die Identifikationsfigur Mimi, die den Kindern diese Geheimzeichen beibringt. Es bleibt aber jeder Lehrkraft freigestellt, diese in den Unterricht einzubinden. ImArbeitsheft werden die Handzeichen (S. 79 und S. 143) zum Ausschneiden angeboten. Diese finden auf den Buchstabenseiten Platz und können dort als Merkhilfe eingeklebt werden. Lautgebärden verknüpfen Sehen, Hören und Sprechen miteinander und machen so das Lernen auf mehreren Sinneskanälenmöglich. Somit kann sichergestellt werden, dass die Kinder auf ihrem jeweils individuellen Wahrnehmungskanal angesprochen werden. Lautgebärden mit Mimi bieten allen Kindern eine spielerische und lustbetonte erste Begegnung mit Lauten und Buchstaben. Sie sind bedeutsam für die Lautanbahnung, da sie die Artikulation der Laute bewusst machen und diese festigen. Weiters unterstützen sie die auditiven und visuellen Gedächtnisleistungen und können Störungen in diesen Bereichen erfolgreich kompensieren. Sie sichern die grundlegende Fähigkeit der Zuordnung von Graphem und Phonem. Lautgebärden helfen, ähnlich klingende Laute voneinander zu unterscheiden (k –g, p–b, d– t …). Lautgebärden unterstützen das Zusammenlesen der Buchstaben und das Erfassen des ganzen Wortes. Eine unzureichende akustisch-sprachliche Kurzspeicherung kann durch die Handzeichen überbrückt werden. Jedem Phonem wird ein Graphem sowie eine Lautgebärde zugeordnet. So wird die Gliederung des Wortes in Einzellaute durch den gleichzeitigen Einsatz von Lautgebärden beim Verschriftlichen deutlich. Gebärdenrätsel haben einen hohen Aufforderungscharakter. Die Lehrkraft oder einzelne Kinder gebärden einWort lautlos. Die anderen Kinder „lesen“ die Gebärden laut, wobei ein Laut immer so lange gedehnt wird, bis die nächste Gebärde folgt. Es ist der ganzheitliche Aspekt, der dem Einsatz von Lautgebärden die Wirksamkeit verleiht. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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