querdenken 4 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

87 Globalisierung Umweltschutz und Ressourcen Neben der Anti-Atomkraft-Bewegung entstanden in Europa auch mehrere Umweltschutzorganisationen, wie z.B. Greenpeace (1971) und Global 2000 (1982). Unter dem Begriff „Umwelt“ versammelt sich ein breites Spektrum an Interessen, z. B. Arten- und Umweltschutz, Aufrechterhaltung und Pflege des Landschaftsbildes, schonender Umgang mit Ressourcen bzw. das Aufzeigen von Maßnahmen einer gerechteren Verteilung von Ressourcen. Im Zeitalter der Globalisierung ist eine ökologische Betrachtung von Zusammenhängen von großer Bedeutung. Die Thematisierung des Umweltschutzes in den 1970er-Jahren war neu und führte u.a. zur Gründung neuer politischer Gruppen (grüne Parteien). Erdöl als wirtschaftliche Waffe Erdöl ist ein wichtiger Rohstoff, neben seiner Eigenschaft als Energielieferant dient es auch als Grundlage vieler chemischer Produkte (z. B. Plastik). Die Schätzungen, wie lange die Erdölreserven der Erde noch reichen, sind sehr unterschiedlich. Daher versucht die Ölindustrie immer neue Fördergebiete zu erschließen bzw. neue Fördermethoden zu entwickeln, meist auf Kosten von Umwelt und Klimaschutz. Staaten mit Erdölvorkommen und Erdölkonzerne haben großen Einfluss auf Wirtschaft und Politik. Eine wesentliche Rolle spielt die OPEC. 1973 kam es zu einer schweren Wirtschaftskrise, als die OPEC-Länder ihre Erdöllieferungen an westliche Länder einschränkten. Damit sollte Druck auf jene Länder ausgeübt werden, die Israel im Jom-Kippur-Krieg politisch unterstützten. Wegen der Energieknappheit und Rationierung des Kraftstoffes wurden in Österreich der sogenannte „autofreie Tag“, Tempolimits und die „Energieferien“ im Februar eingeführt, die bis heute als Semesterferien fortbestehen. Autofreier Tag als Folge der Erdölknappheit, Foto, 1974 P Ökologie: Teilgebiet der Biologie, befasst sich mit den Wechselbeziehungen zwischen der belebten und unbelebten Umwelt, d.h. Lebewesen, Klima, Boden, Wasser und Luft › Global 2000 wurde am 18. September 1982 u.a. von Aktivistinnen und Aktivisten der Anti-Zwentendorf-­ Initiative gegründet. O Gesellschaftlicher Wandel, S. 161 P OPEC: Organisation erdölexportierender Länder, hat seit 1965 ihren Sitz in Wien › Der Jom-Kippur-Krieg begann als Überraschungsangriff auf Israel von Seiten Ägyptens und Syriens am höchsten jüdischen Feiertag. › Als Konsequenz aus der Erdölkrise von 1973 versuchten westliche Länder von der OPEC weniger abhängig zu werden, u.a. durch Ausbau der Atomenergie. › An einem Wochentag freier Wahl verpflichteten sich Autofahrerinnen und Autofahrer, auf ihr Fahrzeug zu verzichten. O S. 95, Ü6 Greenpeace-Aktion, Foto, 1999 A16 • Stelle die ökologischen Herausforderungen, die im Text beschrieben sind, im Zusammenhang mit dem Basiskonzept „Verteilung“ fest. • Recherchiere in Tageszeitungen aktuelle Beispiele zu Umweltproblemen und Ressourcenknappheit. • Entwickelt im Team Ideen für mögliche Lösungsstrategien zu einigen der gefundenen Probleme. (AW, HSK, HOK) BASISKONZEPT – VERTEILUNG Für das Zusammenleben ist die Versorgung aller Menschen in einer Gesellschaft sehr wichtig. Einer großen Menge an menschlichen Bedürfnissen stehen begrenzte Mittel (Nahrungsmittel, Wohnraum, Bodenschätze etc.) gegenüber. Die Verteilung dieser Güter regeln einerseits der Staat und andererseits der freie Markt. Grundlage für diese Regelungen sind oft politische Entscheidungen. Diese berücksichtigen beispielsweise die wirtschaftliche Entwicklung. In Sozialstaaten, wie in Österreich, wird versucht, die Mitglieder der Gesellschaft grundlegend zu versorgen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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