66 Holocaust Übungsteil Rassismus und Antisemitismus O Seite 50 • Beschreibe anhand des NS-Kalenderblattes jene Merkmale, die im Nationalsozialismus als „arisch“ bezeichnet wurden. • Werte die Aussage des „Abstammungsnachweises“ im Hinblick auf Rassismus aus. • Verfasse eine Gegendarstellung zu der biologisch begründeten Rassenkunde des 19. Jahrhunderts. (HMK, M1) Ü1 Blatt aus einem NS-Kalender, 1938 Formular für einen „Abstammungsnachweis“, ausgegeben von der NSDAP in Wien, 1938 Holocaust und Shoah O Seite 52 Die Erzählungen stammen aus Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die die Shoah überlebt haben. • Lies die Interviewausschnitte aufmerksam durch. Arbeite mögliche Titel/Themen für die einzelnen Interview-Teile heraus. • Schlüpfe in die Rolle der Interviewerin bzw. des Interviewers. Formuliere zwei bis drei mögliche Fragen, die zu den jeweiligen Antworten im Gespräch geführt haben. • Interpretiere aufgrund der beiden Interviewausschnitte die Lebensumstände verfolgter Jüdinnen und Juden in der NS-Zeit. (HMK, HFK, M7) y3i7yz Transkribierte Zeitzeugen-Interviews Ü2 [19]39 oder 40 mussten wir ausziehen aus unserer Wohnung, weil unsere Hausbesorgerin, […] die eigentlich sehr gut behandelt wurde von uns, hat eines Tages erklärt, dass sie im Wirtshaus eine Familie kennengelernt hat, die eine elende Wohnung haben. Und sie hat denen gesagt: ‚Ja bei uns im Haus wohnen Juden und die haben eine schöne Wohnung und ich werde schauen, was sich da machen lässt.‘ Und es hat sich machen lassen und wir mussten innerhalb von vier Wochen ausziehen […] Lotte Freiberger, geboren 1923 in Wien, Interview vom 30.4.2009 Ich bin sehr wenig mit dem Judenstern gegangen, muss ich auch sagen […] Wir haben so ein Patent gehabt […], das waren so Hafterln [eine Art Sicherheitsnadel] […], dass man das schnell anstecken konnte und wieder wegnehmen konnte. Nur erwischen hast dich nicht dürfen lassen […], [das war] sehr gefährlich […] Man wollte halt auch draußen sein, etwas erleben […] Die Angst war immer da, aber wenn man jung ist, […] und es war furchtbar traurig, man hat viel geweint, aber man hat immer gesagt: ‚Morgen ist schon Schluss, morgen ist schon Schluss‘ – auf das ist man ja trainiert gewesen. ‚Es dauert nimmer mehr lange […], der Krieg ist zu Ende, es wird alles gut‘ […], und das hat Hoffnung gemacht. Helene Wanne, geboren 1927 in Innsbruck, Interview 1.2.2011 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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