172 Methoden und Techniken - Stelle in der Vorbereitung das Thema fest, zu dem du ein Interview durchführen willst. - Erstelle eine Liste mit Inhaltsschwerpunkten. Erarbeite Fragen für dein Interview. Formuliere keine Fragen, die man nur mit „ja“ oder „nein“ beantworten kann. - Finde Personen, die dir zu dem ausgewählten Thema Auskunft geben können. - Erkläre der Zeitzeugin bzw. dem Zeitzeugen den Grund für deine Befragung. Lege das Thema deiner Untersuchung genau dar. - Kläre im Vorfeld, ob du das Gespräch aufnehmen darfst, damit du es später auswerten kannst. - Überprüfe vor dem Interview das Aufnahmegerät, teste alle Funktionen. - Vereinbare einen Termin für das Gespräch, den du pünktlich und verlässlich einhältst. - Verhalte dich bei der Durchführung des Interviews höflich und respektvoll. Sei dir bewusst, dass du bei deinen vorbereiteten Fragen auch ein wenig flexibel sein musst, in der Gesprächssituation können Themenbereiche auftauchen, an die du bei der Vorbereitung nicht gedacht hast. Lass deiner Zeitzeugin bzw. deinem Zeitzeugen während des Gesprächs genügend Raum für die Erzählung. Arbeite den vorbereiteten Fragebogen behutsam aber konsequent ab. Frage im Gespräch auch nach, um noch mehr zu einzelnen Themenbereichen erzählt zu bekommen. - Bedanke dich nach Ende des Gesprächs, die befragte Person hat dir nicht nur Zeit geschenkt, sondern ist für deinen Erkenntnisgewinn von großer Hilfe. - Nimm dir Zeit für die Auswertung des Interviews. Verschriftliche das aufgezeichnete Interview möglichst genau. Werte das Gespräch aus, indem du deinen Fragen die erhaltenen Antworten zuordnest. - Fasse die wesentlichen Aussagen, Erinnerungen und Erfahrungen zusammen, die du von der befragten Person erhalten hast. Ordne ihre bzw. seine Erinnerung in den historischen oder politischen Zusammenhang ein. - Beachte: Zeitzeuginnen und Zeitzeugen berichten über lange zurückliegende Ereignisse. Es ist daher möglich, dass manche Details in der Zwischenzeit vielleicht vergessen wurden bzw. dass manches in der Erinnerung unabsichtlich verfälscht wurde. METHODE 15 Oral History / Interview - Ermittle das Thema des Denkmals. Nenne die Bezeichnung oder den Namen des Denkmals, falls es einen gibt. Überprüfe, an wen oder an welches Ereignis es erinnern soll. Stelle fest, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Denkmal und dem Standort gibt. - Recherchiere, wer das Denkmals entworfen und gestaltet hat. - Arbeite Details der Gestaltung und der Anordnung des Denkmals heraus: z. B. Materialien, Aufbau, Symbole, Figuren, Inschriften etc. Du kannst dafür auch im BE-Unterricht nachfragen. - Ordne das Denkmal in den historischen Kontext ein. Der Zeitpunkt, Auftraggeberin oder Auftraggeber und die Motive für die Errichtung sind dabei wesentlich. - Stelle fest, ob und welche Fragen bei der Deutung des Denkmals offenbleiben. - Recherchiere die Einweihung des Denkmals. Welche Personengruppen waren eingeladen, wer hielt eine Ansprache oder eine Rede? Welche Rolle spielten diese Personen für die Errichtung des Denkmals? - Untersuche, ob es auch Gegnerinnen und Gegner gab sowie deren Gründe gegen die Errichtung des Denkmals. - Rekonstruiere die Funktion, die das Denkmal bei seiner Errichtung erfüllen sollte bzw. an wen oder an welches Ereignis das Denkmal erinnert. - Nimm Stellung zu einer möglichen Veränderung der Bedeutung des Denkmals im Lauf der Geschichte. - Beurteile Funktion und Wahrnehmung des Denkmals in der Öffentlichkeit heute. METHODE 16 Denkmal Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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