160 Gesellschaftlicher Wandel Der Kampf für Frieden Als maßgeblicher Ursprung in der Geschichte der modernen Friedensbewegung lässt sich der Widerstand gegen den Imperialismus im 19. Jh. ansehen. Pazifistische und antimilitaristische Bewegungen wurden in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt. Schon bald nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Friedensbewegung wieder aktiv. Eine wichtige Forderung war der Aufruf gegen die Wiederbewaffnung Westdeutschlands. In der Zeit des Kalten Krieges, die vom Wettrüsten geprägt war, entwickelte sich in den 1950er-Jahren in Deutschland eine neue Friedensbewegung. Sie demonstrierte ab 1958 in jährlichen Ostermärschen gegen atomare Aufrüstung und Krieg. Die Ostermarschbewegung wurde zu einer Massenbewegung, die nach wie vor jährliche Kampagnen für die Abrüstung durchführt. Die Friedensbewegung entwickelte sich von einer pazifistisch-antimilitaristischen zu einer gesellschaftskritischen Sozialbewegung. P Pazifismus: Anstrengungen, um Frieden zu erhalten oder wiederherzustellen P Antimilitarismus: Ablehnung jeder Form von militärischer Rüstung O Globalisierung, S. 78 Protest in Wien gegen Ukrainekrieg, Foto, 2022 › In Österreich entstanden 1986 das Friedensbüro Salzburg und 1988 das Friedensbüro Graz. Ihre Arbeit umfasst heute neben der Aufklärung über Krieg und Frieden die Gewaltprävention sowie die Kooperation mit sozialen und pädagogischen Einrichtungen, Behörden und NGOs. 8dh5d4 Friedensbüro Graz g8q4tr Friedensbüro Salzburg O S. 165, Ü5 Ostermarsch in Hamburg, Foto, 2017 Ostermarsch der Atomwaffengegnerinnen und -gegner im Raum Hamburg, Foto, 1960 A9 • Nenne Gründe, die zur Friedensbewegung nach 1945 geführt haben. • Arbeite aus den Fotos Gemeinsamkeiten bei den Forderungen der Demonstrantinnen und Demonstranten heraus. • Untersuche die Sinnhaftigkeit von Kampagnen für Frieden und gegen Aufrüstung. (AW, HMK, HFK) M1 Der Friedensnobelpreis ist neben zahlreichen anderen Friedenspreisen die wichtigste internationale Auszeichnung auf diesem Gebiet. Die Verleihung erfolgt an Personen oder Institutionen, die zur Verbindung der Völker, der Abschaffung oder Verminderung des Militärs sowie zur Abhaltung oder Förderung von Friedenskongressen beitragen. Die Auszeichnung wird jährlich am 10. Dezember in Oslo (Norwegen) verliehen. Bedeutende Persönlichkeiten bzw. Institutionen, die den Friedensnobelpreis erhielten, sind u. a. die österreichische Pazifistin Bertha von Suttner (1905), die ehemaligen US-Präsidenten Theodore Roosevelt (1906) und Barack Obama (2009), der amerikanische Außenminister George C. Marshall (1953), Amnesty International (1977), Michail Gorbatschow (1990), Nelson Mandela (1993) oder die EU (2012). A10 • Recherchiere im Internet den Grund für den Erhalt des Friedensnobelpreises der im Text erwähnten Persönlichkeiten und Organisationen. • Gestalte eine Mindmap dazu. (AW) T2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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