querdenken 3 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

32 Neuzeitliche Kulturen Gegenreformation Kampf um den Glauben Viele weltliche Landesherren unterstützten Luthers Ideen, da sie so ihren Einflussbereich vergrößern und bestehende Strukturen aufbrechen konnten. Sie stellten sich damit gegen den katholischen Kaiser Karl V., der für seine Kriege die militärische Unterstützung der Landesfürsten brauchte. Als Gegenleistung forderten diese Religionsfreiheit. Als das Verbot des „neuen Glaubens“ vom Kaiser bekräftigt wurde, protestierten die Anhänger Luthers dagegen. Daher werden sie bis heute „Protestanten“ genannt. Auch in anderen Ländern verbreitete sich die Reformation. So brachten Ulrich Zwingli und Jean Calvin die Ideen Luthers in die Schweiz und nach Frankreich. In England entstand unter Heinrich VIII. die anglikanische Kirche. O Ordnungen und Konflikte, S. 98 f. Ulrich Zwingli, Gemälde, 1531/32 (Winterthur, Schweiz) Jean Calvin, Gemälde, um 1555 (Rotterdam, Niederlande) PPUlrich Zwingli (1484–1531): Schweizer Reformator; Mitbegründer der Reformierten Kirche PPJean Calvin (1509–1564): Reformator französischer Abstammung, Begründer des Calvinismus O S. 44, Ü2 A3 • Erkläre anhand der Karte die Verbreitung reformatorischer Ideen. • Untersuche, inwiefern sich dadurch ein Strukturwandel ergab. (HMK) M4 BASISKONZEPT – STRUKTUR Eine gewisse Ordnung oder Struktur ist eine Grundlage dafur, dass Menschen einigermaßen friedlich zusammenleben können. Solche Strukturen gibt es in vielen unterschiedlichen Bereichen, wie in der Politik (Gesetze, Verfassung etc.), der Wirtschaft (was wird produziert, was kosten die Produkte etc.) oder auch der Gesellschaft (wer wird uberhaupt als Mitglied betrachtet, welche Hierarchien bestehen, was gilt als zulässig, was nicht). Wir alle leben also in Systemen, die einer bestimmten Ordnung unterliegen. Innerhalb dieser Strukturen kann es noch weitere Unterordnungen geben. Das sind beispielsweise kleine Gruppen mit ihren speziellen Werten und Normen. Die Verbreitung reformatorischer Ideen Mitte 16. Jh. Wartburg Schmalkalden Augsburg Nürnberg Köln Prag Wien Stockholm Oxford London Antwerpen Leipzig Paris Genf Nantes Trient Laibach Rom Konstantinopel BjelgorodDnistrowski Nowgorod Pskow Gomel Smolensk Kiew Bukarest Charkiw Worms Wittenberg Zürich Västerås Brest Polen Ungarn Kurland Spanien Moriskos Hu g e n o t t e n Frankreich Neder ande Irl and Dänemark Schweden Livland R u s s l a n d Preußen Li t auen Österreich Zypern Genua Vened g Portugal Burgund Schottland England Wales Norwegen Walachei Moldau Kreta Malta Sizilien Sardinien Korsika Kirchen- staat Neapel Os ma n i sc he s Re i c h Siebenbürgen Bosnien Böhmen Mähren w i l i Bayern 0 330 660 990 km Katholiken Calviner (reformiert H.B.) Lutheraner (reformiert A.B.) Hussiten Anglikaner (englische Staatskirche) Orthodoxe Muslime Machtbereich der Osmanen um 1566 Grenze des Hl. Römischen Reiches heutige Staatsgrenzen 0 330 660 990 km Katholiken Calviner (reformiert H.B.) Lutheraner (reformiert A.B.) Hussiten Anglikaner (englische Staatskirche) Orthodoxe Muslime Machtbereich der Osmanen um 1566 Grenze des Hl. Römischen Reiches heutige Staatsgrenzen 0 330 660 990 km Katholiken Calviner (reformiert H.B.) Lutheraner (reformiert A.B.) Hussiten Anglikaner (englische Staatskirche) Orthodoxe Muslime Machtbereich der Osmanen um 1566 Grenze des Hl. Römischen Reiches heutige Staatsgrenzen 0 330 660 990 km Katholiken Calviner (reformiert H.B.) Lutheraner (reformiert A.B.) Hussiten Anglikaner (englische Staatskirche) Orthodoxe Muslime Machtbereich der Osmanen um 1566 Grenze des Hl. Römischen Reiches heutige Staatsgrenzen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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