143 Migration Migration von und nach Österreich im 21. Jahrhundert Heute haben in Österreich fast 15% der Bevölkerung eine andere Staatsbürgerschaft als die österreichische; über 20% der Bevölkerung weisen einen Migrationshintergrund auf. Österreich hat seit vielen Jahren eine positive Wanderungsbilanz. Das bedeutet, dass mehr Personen nach Österreich zuwandern, als Österreich verlassen. Dies ist u. a. notwendig, damit die Bevölkerungszahl nicht sinkt und die Finanzierung des Wohlfahrtsstaates gesichert ist. Vielen Leuten macht die stetige Zuwanderung und wachsende Diversität jedoch Angst. Manche Menschen befürchten beispielsweise, dass es aufgrund der Zuwanderung weniger Jobs oder Sozialleistungen gibt. Auch fremde Sprachen und Gewohnheiten können zu Verunsicherungen führen. PPMigrationshintergrund: es gibt unterschiedliche Definitionen; laut Statistik Austria hat eine Person Migrationshintergrund, deren beide Elternteile im Ausland geboren wurden; Angehörige der ersten Generation wurden selbst im Ausland geboren und Personen der zweiten Generation sind in Österreich zur Welt gekommen PPWohlfahrtsstaat: Staat, der weitreichende Maßnahmen (z. B. in den Bereichen Soziales oder Finanzielles) zum Wohl seiner Bürgerinnen und Bürger setzt ››Die Angst vor Fremdem wird u. a. durch die Medienberichterstattung und manche politische Parteien gefördert, indem beispielsweise ein Zusammenhang zwischen Zuwanderung und der steigenden Terrorgefahr betont wird. ››Eine Befragung in Deutschland aus dem Jahr 2019 (Shell-Studie) ergab, dass sich 33% der Jugendlichen vor Zuwanderung fürchten, aber rund 52% Angst vor Ausländerfeindlichkeit haben. Zuzüge nach Österreich und Wegzüge au Österreich 2019 nach Staatsangehörigkeit Zuwanderung in EU-/EFTA-Staaten 2019 je 1.000 Einwohner/-innen Q: EUROSTAT. Erstellt am 22.04.2021. Zuzüge nach Österreich 2020 Insgesamt: 136.343 + Wegzüge aus Österreich 2020 Insgesamt: 96.279 – Q: STATISTIK AUSTRIA, Wanderungsstatistik. +15.032 +19.013 +13.946 +10.098 +12.392 +17.479 +11.598 +9.799 +2.480 +3.729 +1.492 +886 +462 +17.937 Österreich Deutschland Übrige EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB Ungarn Übrige EU-Beitrittsstaaten 2004 Rumänien Übrige EU-Beitrittsstaaten ab 2007 Ehem. Jugoslawien (außerhalb der EU) Türkei Syrien Afghanistan Iran Irak Andere Drittstaaten -16.869 -10.005 -9.706 -7.274 -9.120 -11.161 -5.459 -7.198 -2.226 -443 -1.335 -671 -559 -14.253 0 10 20 30 40 50 Malta Luxemburg Zypern Irland Spanien Slowenien Litauen Estland Belgien Niederlande Österreich Griechenland Schweden Deutschland Dänemark Rumänien Vereinigtes Königreich (GB) Tschechien EU-28 Kroatien Norwegen Ungarn Portugal Polen Finnland Lettland Frankreich Italien Bulgarien Slowakei EFTA darunter: Schweiz 56,2 43,0 29,7 17,4 15,9 15,0 14,3 13,8 13,1 12,4 12,3 12,1 11,3 10,7 10,6 10,4 10,2 9,9 9,5 9,3 9,2 9,1 7,1 6,0 5,9 5,9 5,7 5,6 5,4 1,3 14,3 16,9 37 A4 • Analysiere die Statistik Schritt für Schritt. • Macht in der Klasse eine Umfrage: Ist Österreich ein Einwanderungsland? Welche Vor- und Nachteile ergeben sich für Österreich durch die immer größer werdende Diversität? (PMK, PUK) M13 T4 BASISKONZEPT – DIVERSITÄT In unserer Welt gab und gibt es viele verschiedene Grundlagen, Ansichten und Möglichkeiten, um zusammenzuleben. In den diversen Regionen der Erde, Kulturen oder auch in persönlichen Lebensabschnitten herrschen unterschiedliche Bedurfnisse, Erfahrungen und Überzeugungen vor, die respektiert werden sollten. Das Wissen uber Unterschiede und Vielfalt ermöglicht es uns, andere besser zu verstehen. Es hilft uns, ein gutes Zusammenleben zu erreichen. Die Geschichte hat oft gezeigt, dass Menschen davon profitieren, wenn sie andere Lebensweisen und Kulturen (Sprachen, Speisen etc.) kennenlernen. Zu- und Abwanderung nach bzw. von Österreich nach Staatsangehörigkeit, Statistik österreichischer Integrationsfond, 2020 Nur zu Prüfzwecken – Ei entum des Verlags öbv
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