109 Konflikte Bilanz des Krieges Tote, Verwundete und Kriegsgefangene Im Ersten Weltkrieg kämpften rund 60 Millionen Soldaten. Davon starben rund 9,5 Millionen, 20 Millionen wurden verwundet und zwischen 6,6 und 8 Millionen gerieten in Gefangenschaft. Auch abseits der Fronten starben mehrere Millionen, u. a. aufgrund der schlechten Lebensmittelversorgung und bei feindlichen Angriffen. Aufarbeitung des Krieges in der Kunst Künstlerinnen und Künstler beschäftigten sich immer wieder mit dem Ersten Weltkrieg – bis heute entstehen Romane, Gemälde, Spielfilme etc. Zu den bekanntesten künstlerischen Bearbeitungen des Ersten Weltkrieges im deutschsprachigen Raum zählen das Gemälde „Den Namenlosen 1914“ (1916) und der Roman „Im Westen nichts Neues“ (1929). Soldatengrab am Rande einer zerstörten französischen Kleinstadt, Foto, 1917 ››Albin Egger-Lienz (1868– 1926) war ein österreichischer Maler. Er meldete sich im April 1915 freiwillig zum Kriegsdienst, kämpfte als Angehöriger der Tiroler Standschützen im Gebirgskrieg und wurde nach einigen Monaten aus gesundheitlichen Gründen aus dem Militär entlassen. Danach arbeitete er als Kriegsmaler. PPSkat: ein Kartenspiel ››Erich Maria Remarque (1898–1970) war ein deutscher Schriftsteller. Er kämpfte ab 1916 als Soldat im Ersten Weltkrieg, ab Juni 1917 an der Westfront. Ende Juli 1917 wurde er durch Granatsplitter an Arm und Bein sowie durch einen Halsschuss verwundet. Den Rest des Krieges verbrachte er in einem ArmeeSpital. O S. 118, Ü8 Albin Egger-Lienz, Den Namenlosen 1914, Tempera auf Leinwand, 1916, Heeresgeschichtliches Museum (Wien) Die Front ist ein Käfig, in dem man nervös warten muss, auf das, was geschehen wird. Wir liegen unter dem Gewitter der Granatenbogen und leben in der Spannung des Ungewissen. Über uns schwebt der Zufall. Wenn ein Geschoß kommt, kann ich mich ducken, das ist alles; wohin es schlägt, kann ich weder genau wissen noch beeinflussen. […] Ich saß vor einigen Monaten in einem Unterstand und spielte Skat; nach einer Weile stand ich auf und ging, Bekannte in einem andern Unterstand zu besuchen. Als ich zurückkam, war von dem ersten nichts mehr zu sehen, er war von einem schweren Treffer zerstampft. Ich ging zum zweiten zurück und kam gerade rechtzeitig, um zu helfen, ihn aufzugraben. Er war inzwischen verschüttet worden. Ebenso zufällig, wie ich getroffen werde, bleibe ich am Leben. Remarque, Im Westen nichts Neues, 1929, S. 103 f. A16 • Analysiere das Gemälde „Den Namenlosen 1914“ Schritt für Schritt. • Fasse den Ausschnitt von „Im Westen nichts Neues“ zusammen. • Arbeite mögliche Quellen heraus, die die beiden Werke beeinflusst haben könnten. • Gestaltet in Kleingruppen Plakate, auf denen deutlich wird, welche Auswirkungen Kriege auf Menschen haben. (HMK) M1 M7 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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