108 Konflikte Kriegsalltag Neue Waffentechnik Im Ersten Weltkrieg wurde die Waffentechnik wesentlich weiterentwickelt. Von allen Kriegsparteien wurden zahlreiche neue Waffenarten eingesetzt, die zu schrecklichen Verletzungen führten und viele Soldaten töteten, wie beispielsweise Flammenwerfer und Handgranaten. Das Maschinengewehr wurde weiterentwickelt und erste Panzer wurden gebaut. Auch Flugzeuge und U-Boote kamen zum Einsatz. Aufgrund der vielen Gefallenen durch Kopfschüsse wurde 1916 der Stahlhelm eingeführt. Gegen Giftgas sollten Gasmasken schützen. Der Krieg wurde unter Bedingungen geführt, die bislang unbekannt waren, beispielsweise im Hochgebirge. An der Westfront entstanden kilometerlange Schützengräben. ››Im Ersten Weltkrieg kämpften hauptsächlich Männer, doch vereinzelt gab es auch Soldatinnen. Dies wurde von den männlichen Kameraden und der Heeresleitung oft abgelehnt; manche Frauen versuchten daher ihre Identität zu verbergen. Geschätzt wurden Frauen hingegen als Krankenschwestern und Köchinnen. Die ukrainischen Soldatinnen Sophie Halechko und Anna Dmyterko, Foto, 1914/18 Zwei Krankenschwestern versorgen einen Verwundeten nach einem Gasangriff, Foto, 1914/18 5r66x8 Kriegsalltag am Pasubio im Winter 1916/17 O S. 117, Ü7 Soldaten im Hochgebirge an der Front zwischen österreichisch-ungarischen und italienischen Truppen im Trentino, Foto, 1917 Deutsche Soldaten mit Gasmasken in einem Schützengraben, Foto, 1916 Berichte vom Krieg Von den Schrecken an der Front wissen wir u. a. durch Briefe der Soldaten. Allerdings wurden diese staatlich zensiert. Es konnte also sein, dass Inhalte, die dem Staat nicht gefielen, unleserlich gemacht wurden oder dass Briefe nie ankamen. In vielen Briefen wurden die Kriegserlebnisse als wertvoller Dienst für das Vaterland dargestellt. A15 • Arbeite mithilfe der Quellen alltägliche Probleme von Soldaten und ihre Einstellung zum Krieg heraus. • Vergleiche diese mit der Meinung von Fritz Philipps (Feldpostbrief). • Bewerte die Aussagen von Fritz Philipps aus heutiger Sicht. (PUK) Seit acht Tagen [bin ich] im Schützengraben, einer Ruine, in der bei Regenwetter das Wasser rauscht und alles von Lehm und Dreck starrt und die auch Schutz gegen das furchtbare Granatfeuer gewähren soll […] Noch lebe ich, [bin] unverwundet, [Gepäck] und Kleider [sind] von Kugeln zerfetzt […] Bittet um gut Wetter und Essen für mich. Hunger und Regen sind die schlimmsten Feinde […] Fritz Meese, Feldpost, November 1914 Ich ziehe gern und aus innerstem Herzen freiwillig in den Krieg, von dem ich für Deutschland einen günstigen, siegreichen Ausgang nicht bezweifle […] Dass ich den Krieg als Krieg hasse, brauche ich kaum zu sagen, aber gerade deshalb will ich kämpfen […] und gern sterben, wenn ich mit dazu beitragen kann, den Weltkrieg in Weltfrieden zu verwandeln […] Fritz Philipps, Feldpost, Oktober 1914 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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