90 Vernetzungsgeschichte Die Welt in der Antike Zwischen 1000 v. Chr. und 500 n. Chr. bildeten sich an verschiedenen Orten erstmals große Reiche heraus. Das Römische Reich kennst du ja schon. In Ostasien entstand am Ende des 3. Jh. v. Chr. das Chinesische Kaiserreich, ein mächtiger Zentralstaat. Dort regierte von 206 v. Chr. bis 220 n. Chr. die Han-Dynastie (HanReich). Es entstanden aber auch bedeutende Reiche in Indien, in Zentralasien und auf den amerikanischen Kontinenten. Einige Reiche standen politisch, wirtschaftlich und kulturell in Kontakt. Wichtig war dabei die Errichtung einer Infrastruktur, wie z. B. Kanäle und Postsysteme. PPZentralstaat: Gebiet, das von einem zentralen Ort aus verwaltet wird ››Auch heute noch wird die chinesische Kultur als Erbe der „Han“ gesehen. In der Regierungszeit der Han-Dynastie entwickelte China die höchste Bevölkerungsdichte der antiken Welt mit Großstädten, in denen mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner lebten. Zugleich verstärkte China den Handel mit entfernten Regionen wie dem Römischen Reich. PPInfrastruktur: alle Elemente, die für das Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft unverzichtbar sind, zum Beispiel das Verkehrsnetz oder die Wasserversorgung O S. 96, Ü1 Römisches Reich Persisches Reich Kuschana Östliche Han-Dynastie Xiongnu Indo-persisches Königreich Sakas Shatavahana Kalinga Maya Sarmaten S 0 3000 6000 9000 km Maßstab 1:300 000 000 M4 A1 • Beschreibe Auffälligkeiten auf der Karte über Großreiche in der Antike. • Vergleiche die dargestellten Großreiche hinsichtlich ihrer Größe. • Arbeite mithilfe eines Atlas mindestens fünf Staaten heraus, die in den dargestellten Regionen heute bestehen. (HMK) Großreiche im Jahr 100 n. Chr. Vernetzung der antiken Welt Es gab schon in der Antike einen weitläufigen Austausch von Waren und Ideen, beispielsweise im Reich Alexanders des Großen. Das Römische Reich und das Han-Reich schickten Expeditionen nach Indien und an das Rote Meer. Indische Gesandte kamen nach Europa, China oder Südostasien. Die amerikanischen Reiche waren durch zwei Ozeane von den asiatischen und europäischen Großreichen getrennt und entwickelten sich daher eigenständig. Da der Transport jedoch sehr langwierig, gefährlich und kostspielig war, wurden in der Antike vorwiegend Luxusprodukte (z.B. Seide, Gewürze) über weite Strecken transportiert. BASISKONZEPT – DIVERSITÄT In unserer Welt gab und gibt es viele verschiedene Grundlagen, Ansichten und Möglichkeiten, um zusammenzuleben. In den diversen Regionen der Erde, Kulturen oder auch in persönlichen Lebensabschnitten herrschen unterschiedliche Bedürfnisse, Erfahrungen und Überzeugungen vor, die respektiert werden sollten. Das Wissen über Unterschiede und Vielfalt ermöglicht es uns, andere besser zu verstehen. Es hilft uns, ein gutes Zusammenleben zu erreichen. Die Geschichte hat oft gezeigt, dass Menschen davon profitieren, wenn sie andere Lebensweisen und Kulturen (Sprachen, Speisen etc.) kennenlernen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv
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