8 Quellenkunde Zeit und Geschichte Zeit einzuteilen hilft uns beim Organisieren unseres Alltags. Ein Beispiel dafür ist dein Stundenplan, der dir bestimmte zeitliche Abläufe an den einzelnen Wochentagen vorgibt. ››Die älteste bewegliche Darstellung des Himmels wurde in Deutschland gefunden und nach ihrem Entdeckungsort „Die Himmelsscheibe von Nebra“ benannt. Himmelsscheibe von Nebra, Landesmuseum für Vorgeschichte (Halle, Deutschland), Foto, o. J. ›› Auch der Jahresbeginn kann je nach Religion, Kultur und Land unterschiedlich sein. Zum Beispiel feiert China das Neujahrsfest am Neumondtag, der zwischen 21. Jänner und 21. Februar liegt. Chinesisches Neujahrsfest, Foto, 2017 (Shanghai, China) Stundenplan Verschiedene Zeitrechnungen Unterschiedliche Kulturen und Religionen teilen die Zeit unter Gesichtspunkten ein, die ihnen jeweils wichtig erscheinen. Heute wird hauptsächlich die Zeitrechnung des Christentums angewandt, um Abläufe in der Welt zu vereinfachen (z. B. Flugpläne). Im Christentum bildet der angenommene Zeitpunkt der Geburt von Jesus Christus den Beginn der Zeitrechnung: Das ist das sogenannte Jahr Null. Folglich unterscheiden wir zwischen der Zeit vor Christi Geburt (v. Chr.) und nach Christi Geburt (n. Chr.). Im Islam bestimmt der Zeitpunkt der Auswanderung Mohammeds nach Medina (Hidschra) den Beginn der Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 622 n. Chr. in der christlichen Zeitrechnung. Im Judentum beginnt die Zeitrechnung mit dem Jahr 3761 v. Chr., in dem biblischen Überlieferungen zufolge die Welt erschaffen wurde. BASISKONZEPT – ZEITEINTEILUNG Der Begriff „Zeit“ begleitet uns in unserem Alltag in Form von Veränderungen oder Abfolgen von Ereignissen ständig. Schon viele Jahrtausende lang beschäftigten sich Menschen mit der Einteilung von Zeit und entwickelten Kalender und Datierungen. Begriffe wie „gestern“, „heute“ oder „morgen“ verwenden wir täglich, um uns zeitlich zu orientieren. Mit ganzen Zeitabschnitten, sogenannten Epochen, verbinden wir konkrete Vorstellungen und ordnen Ereignisse diesen zu. Kalender als Ordnungsprinzip Schon sehr früh wollten die Menschen Zeit messen und einteilen. Sie orientierten sich dabei am Wechsel von Tag und Nacht und beobachteten die Mondphasen. Dabei stellten sie fest, dass es unterschiedliche Jahreszeiten gibt. Als die Menschen begannen, Landwirtschaft zu betreiben, legten sie anhand der Jahreszeiten die Zeitpunkte für Aussaat und Ernte fest. Kalender gliedern Zeiträume. So helfen sie uns, den Alltag zu planen. In der Geschichte rechnen wir nicht nur in einzelnen Jahren, sondern auch in Jahrzehnten, Jahrhunderten (Jh.) und Jahrtausenden (Jt.). Die Jahre 1401–1500 werden beispielsweise als 15. Jahrhundert bezeichnet, die Jahre 1920–1929 als 1920er-Jahre. A1 • Benenne die Jahrzehnte, Jahrhunderte und Jahrtausende für die folgenden Jahre: 476, 1517, 1989, 2001. (HSK) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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