querdenken 2, Schulbuch

26 Alte Kulturen Die ägyptische Hochkultur Der Nil Am Ende der letzten Kaltzeit (vor ungefähr 12.500 bis 10.000 Jahren) breiteten sich Steppen und Wüsten aus, weil die Temperatur auf der Erde wieder anstieg. Die Menschen zogen sich in die Nähe großer Flüsse zurück. Im Niltal waren die Lebensbedingungen besonders gut. Das Nilhochwasser sorgte für eine natürliche Düngung der Böden. Die regelmäßig wiederkehrenden Veränderungen der Natur teilten das Jahr in drei Jahreszeiten: Zwischen August und November war die Zeit der Überschwemmung, zwischen Dezember und März folgte die Zeit der Aussaat und des Wachsens. In der Trockenzeit zwischen April und Juli konnte geerntet werden. Als die Bevölkerung wuchs, lernten die Menschen die Natur besser zu beherrschen. Um nicht nur vom Nilhochwasser allein abhängig zu sein, wurden auch höher gelegene Böden durch Kanalsysteme und ausgeklügelte Bewässerungshilfen (z. B. Schöpfräder) bewässert. Schöpfwerk am Nil, Foto, 19. Jh. (Ägypten) ››Der Nil weist einige Stromschnellen auf, die durch natürliche Begrenzungen (Felsen, Steinblöcke) hervorgerufen werden. Diese Stromschnellen werden auch als Katarakte bezeichnet. PPPharaonin bzw. Pharao: ägyptische Königin bzw. ägyptischer König PPDynastie: Herrscherhaus oder hochadeliges Geschlecht ››Das Ende des Alten Ägypten wird im 4. Jh. n. Chr. angesetzt. Somit existierte es deutlich länger als viele andere Reiche. Im Vergleich dazu: Das Römische Reich bestand rund 1.200 Jahre, das British Empire rund 370 Jahre, das österreichische Kaiserreich 114 Jahre. Österreich in seiner heutigen Form (2. Republik) gibt es überhaupt erst seit rund 75 Jahren. O S. 50, Ü2 M4 A3 • Beschreibe den Verlauf des Nils und seine Besonderheiten. • Untersuche eine in der Karte verzeichnete Sehenswürdigkeit. • Verfasse einen kurzen Informationstext für deine Klasse. • Der griechische Historiker Herodot bezeichnete Ägypten als „Geschenk des Nils“. Setze dich auf Basis der Ergebnisse der Kartenanalyse mit dieser Behauptung auseinander. (HMK) Euphrat Nil Uele Aruwimi Kagera Bahr al Ghazal Sobal Bahr al Abjad Lol Omo Abay Weißer Nil Blauer Nil Nil Atbarazh Nil 1. Katarakt 2. Katarakt 3. Katarakt 4. Katarakt 5. Katarakt 6. Katarakt (Weißer Nil) R o t e s M e e r M i t t e l m e e r Albertsee Kivusee Natronsee Turkanasee (Rudolfsee) Tanasee Eduardsee Kyogasee Nassersee Victoriasee Alexandria Suez Kairo Rosetta Sais Mendes Heliopolis Abu Roasch Gise Memphis El-Lahun Tell El-Amarna Beni Hassan Assuan Abusir Saqqara Dahschur El-Lischt Meldum Herakleopolis Luxor Karnak ThebenWest Tal der Könige Tal der Königinnen Elephantine Hierakonpolis Abu Simbel OberÄgypten UnterNubien Sinai Halbinsel UnterÄgypten Verlauf des Nils 0 300 600 1200 km Maßstab 1:30 000 000 Geschichte der ägyptischen Hochkultur Ca. 3000 v. Chr. vereinigte Pharao Menes die Königreiche Oberägypten (mit der Hauptstadt Theben) und Unterägypten (mit der Hauptstadt Memphis) zu einem großen Reich. Die folgende ägyptische Geschichte wird heute grob in fünf Abschnitte gegliedert: Frühdynastische Zeit, Altes Reich, Mittleres Reich, Neues Reich und Spätzeit. Hinzu kommen drei als „Zwischenzeiten“ bezeichnete Perioden. Diese Abschnitte werden jeweils nach den herrschenden Dynastien untergliedert. BASISKONZEPT – LEBENS- UND NATURRAUM Nicht nur die Umwelt im geografischen und biologischen Sinn wird als Lebensraum bezeichnet, sondern auch das Umfeld sowie die Umstände, in denen Menschen zusammenleben und arbeiten. Wenn Menschen Naturräume ausbauen, organisieren und verwalten, entstehen sogenannte Kulturlandschaften. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=