querdenken 2, Schulbuch

157 Religionen Die Spaltung des Christentums Obwohl sich der Schwerpunkt der christlichen Religion nach Osten verlagerte, betrachtete sich der Bischof von Rom als Oberhaupt der Christenheit. Er sah sich als Nachfolger des Apostels Petrus, der der erste Bischof von Rom war. Vor allem unterschiedliche Glaubensauslegungen und der Konflikt über den Führungsanspruch führten zu Streitigkeiten und im Jahre 1054 zur Spaltung der Kirchen von Rom und Konstantinopel (Byzanz, heute Istanbul). Es entstanden die römisch-katholische und die orthodoxe Kirche. Apostel Petrus mit Schlüsseln, typisches Kennzeichen für die Darstellung des Heiligen im Mittelalter, 14. Jh., Musée de Louvre (Paris, Frankreich) Prophet Mohammed vor der Kaaba, 16. Jh., Bibliothek des TopkapiPalastes (Istanbul, Türkei) Muslimische Pilgerinnen und Pilger bei der Kaaba, Foto, 2015 Fulda Salzburg Köln Gran Gnesen London Paris Ravenna Rom Puteoli Thessalonike Konstantinopel Alexandria Karthago Cordoba Toledo Nowgorod Kiew Kyrene Trier Chalcedon Nikäa Canterbury Caesarea Edessa Antiochia Nazareth Jerusalem Korinth Athen Ephesos Philippi Kreta Korsika Sardinien Sizilien Zypern Krim G a l l i e n K l e i n a s i e n A rme n i e n Palästina S y r i e n U N G A R N um 1000 P O L E N um 1000 SACHSEN um 800 ANGELSACHSEN 7. Jh. LIVEN F I N N E N O S T S L A W E N um 1000 ESTEN LI TAUER PRUZZEN POMMER MÄHRER 9. Jh. TSCHECHEN 10. Jh. FRANKEN 6. Jh. FRI ESEN 8. Jh. DÄNEN um 1000 SCHWEDEN 11. Jh. NORWEGER um 1000 I REN 5. Jh. SCHOTTEN 6. Jh. B R I T E N 5. Jh. I l l y r i e n BULGAREN 9. Jh. E R N 0 280 560 840 km Maßstab 1:28 000 000 bis um 313 bis 451 bis um 800 bis 1054 Grenzen zwischen römisch-katholischem und griechisch-orthodoxem Einflussbereich 1054 (Schisma) nördliche Grenze des islamischen Machtbereichs im 10. Jahrhundert Ausbreitung des Christentums christliche Gemeinde des 1. Jahrhunderts (Urkirche) 0 280 560 840 km Maßstab 1:28 000 000 um 313 451 um 800 1054 Grenzen zwischen römisch-katholischem und griechisch-orthodoxem Einflussbereich 1054 (Schisma) nördliche Grenze des islamischen Machtbereichs im 10. Jahrhundert g des Christentums christliche Gemeinde des 1. Jahrhunderts (Urkirche) 0 280 560 840 km Maßstab 1:28 000 000 313 800 4 Grenzen zwisch römisch-katholischem und griechisch-orthodoxem Einflussbereich 1054 (Schisma) nördliche Grenze des islamischen Machtbereichs im 10. Jahrhundert es Christentums christliche Gemeinde des 1. Jahrhunderts (Urkirche) 0 280 560 840 km Maßstab 1:28 000 000 christliche Gem inde des 1. Jahrhunderts (Urkirche) M4 A5 • Beschreibe anhand der Karte die Ausbreitung des Christentums vom 4. bis ins 11. Jh. • Arbeite mögliche Zusammenhänge zwischen der frühen Ausbreitung im östlichen Mittelmeerraum und dem Lebensraum Jesu Christi heraus. (HMK) Ausbreitung des Christentums, 4.–11. Jh. n. Chr. Der Islam Im arabischen Raum verehrten die Menschen im 7. Jh. viele verschiedene Gottheiten. Der Islam (übersetzt: „vollständige Hingabe an Gott“) ist stark verknüpft mit dem Leben des Propheten Mohammed und dessen Visionen. Um 610 soll der Erzengel Gabriel Mohammed erschienen sein und ihm offenbart haben, dass er Botschaften eines einzigen Gottes, nämlich Allahs, verkünden solle. Für strenggläubige Musliminnen und Muslime ist die bildliche Darstellung Mohammeds unvorstellbar und verboten und wird oft durch gesichtslose Darstellungen umgangen. Zunächst war die Bevölkerung in Mekka von der neuen Lehre nicht begeistert. Mohammed musste 622 aus Mekka nach Medina fliehen. Dieser Zeitpunkt markiert den Beginn der Islamischen Zeitrechnung. Das heilige Buch der Muslime heißt Koran. Mohammeds Predigten und Vorschriften sind darin niedergeschrieben. Zu den Grundpflichten einer Muslima oder eines Muslims gehören das islamische Glaubensbekenntnis, fünfmal täglich zu beten, das Fasten im Monat Ramadan, die finanzielle Hilfe für Arme und die Pilgerfahrt nach Mekka zur Kaaba. Mekka, das schon vor der Zeit Mohammeds durch seine Lage im Schnittpunkt von Handelsrouten bedeutend war, ist das religiöse und spirituelle Zentrum aller Muslime. Daher verbeugen sie sich beim Gebet in Richtung Mekka. Sie verehren die Kaaba, in der sich ein Meteorit befindet. Um sie herum wurde die Große Moschee, „al-Masdschid al-Hara¯m“, gebaut. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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