querdenken 2, Schulbuch

106 Mittelalter Ritter Vom 11. bis zum 14. Jh. bestimmten die Ritter die Kriegsführung in Mitteleuropa. Erhalten sind bis heute einige prächtige Rüstungen. Die Schwerter hatten dabei eine besondere Stellung: Ihnen wurden oft magische Fähigkeiten zugeschrieben, einigen wurden sogar Namen gegeben. Die Geschichten über König Artus und seine Tafelrunde sind historisch nicht belegbar. Dennoch prägen sie bis heute unsere Vorstellungen vom Leben der Ritter. Schwert „Joyeuse“, Musée du Louvre (Paris, Frankreich) ››Ritter gibt es auch heute noch: In Großbritannien werden bedeutende Persönlichkeiten aus Politik, Kunst, Wirtschaft oder Sport zu Rittern geschlagen, z. B. David Beckham oder Vivienne Westwood. ››Sehr bekannt ist der Mythos über das Schwert Excalibur: Es wurde vom Zauberer Merlin in einen Stein getrieben. Artus konnte es herausziehen und wurde damit zum König. PPKönig Artus: der Sage nach ein König Britanniens, der im 6. Jh. gelebt und einige sehr tapfere und vornehme Ritter um sich geschart haben soll ››Nicht nur in der Mythologie hatten Schwerter Namen. Das Schwert „Joyeuse“ gilt als Schwert von Kaiser Karl dem Großen, der im Jahr 800 zum Kaiser gekrönt wurde. PPHartmann von Aue: Schriftsteller des Mittelhochdeutschen O S. 122, Ü4 A9 • Beschreibe die Darstellung der Rüstungen des Pferdes und des Ritters in der Handschrift und im Museum so genau wie möglich. • Vergleiche sie und benenne mindestens zwei Unterschiede und zwei Gemeinsamkeiten. (HMK) Darstellung von Hartmann von Aue, Weingartner Liederhandschrift, 14. Jh., Württembergische Landesbibliothek (Stuttgart, Deutschland) Reiterharnisch für Feld und Turnier für Kaiser Ferdinand I., hergestellt ca. 1526, Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer (Wien) Gesellschaftliche Stellung Innerhalb des Adels hatten die Ritter die niedrigste Stellung. Sie mussten dem Herrscher unter anderem Heerfolge leisten. Ihre Burgen waren große Wirtschaftsbetriebe. Die Bauern sollten die Ritter ernähren und die Ausrüstung erwirtschaften. Diese mussten die Bauern im Gegenzug schützen. Kämpfer, die in der Schlacht erfolgreich waren, konnten vom König mit der sogenannten Schwertleite ausgezeichnet werden. Daraus entwickelte sich schließlich der Ritterschlag. Unter christlichem Einfluss entstand im Hochmittelalter die Vorstellung, dass Ritter nach bestimmten Werten lebten, wie z. B. Höflichkeit und Treue. Umgesetzt wurde dies jedoch nur teilweise. Raubritter bekämpften andere Adelige und Ritter, um ihr Vermögen zu vermehren. Ausbildung Im Hochmittelalter ging der Aufnahme in den Ritterstand eine Ausbildung voraus, die viele Jahre dauerte. Im Alter von sieben Jahren kamen die Söhne adeliger Familien an den Hof eines Fürsten oder zu einem Ritter. Dort dienten sie als Edelknaben. Im Alter von 14 Jahren stiegen sie zu Knappen und mit 21 meist zum Ritter auf. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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