Vielfach Deutsch 2, Leseheft

Lies die folgende Reportage. Tierische Helfer: Polizeipferde Wenn sie mit ihren uniformierten Reiterinnen und Reitern durch die Straßen schreiten, hat das immer etwas Erhabenes: Polizeipferde strahlen Stolz und Sympathie aus. Für ihre menschlichen Kollegen sind die großen Vierbeiner eine echte Bereicherung. Hupen, Schreien, Knallen und Pfeifen: Diese Geräuschkulisse ist Alltag für Polizeipferde. Sie bewegen sich im dichten Straßenverkehr, durch grölende Fans und Fahnen schwingende Demonstranten. Auch laute Knallkörper fliegen immer wieder durch die Gegend. Kein Job für schwache Nerven also. Den großen Rotschimmel Eragon kann das alles nicht beeindrucken. Er ist bei der Reiterstaffel und will etwas erleben. Deshalb geht er auch gerne zu Fußballspielen. Eragon hat einen besonderen Charakter: Er ist unerschrocken, brav und hat kein Problem mit Menschenmassen. Die Arbeit macht ihm Spaß und er ist gern mit den anderen Pferden von der Reiterstaffel unterwegs. Nur eins sei dem liebenswürdigen Vierbeiner nicht ganz geheuer: „Eragon hat Angst vor Wasser. Aber zum Glück muss man im Polizeidienst ja nicht so oft schwimmen“, sagt sein Reiter. Eragons Unerschrockenheit im Polizeieinsatz musste erst trainiert werden. Auch für ihn war der Einsatz bei Fußballspielen und Demonstrationen zu Beginn eine große Herausforderung. Denn Pferde sind Fluchttiere, die bei Gefahr erst einmal das Weite suchen. Eine gute Ausbildung bei der Reiterstaffel ist deshalb ganz besonders wichtig. Ein zukünftiges Polizeipferd muss zunächst bestimmte Kriterien erfüllen. Neben einer Mindestgröße von 1,65 Metern müssen die Vierbeiner ein angenehmes Temperament und gute Charaktereigenschaften mitbringen. Wallache, das heißt kastrierte Hengste, sind ausgeglichener als Hengste und Stuten und werden deshalb bevorzugt für den Polizeidienst ausgewählt – so wie Eragon. Mit seinen 1,80 Metern ist er besonders groß und bringt alles mit, was ein Pferd für den Polizeidienst braucht. In der Ausbildung werden Einsatzsituationen nachgespielt, indem zum Beispiel mit flatternden Fahnen, Plastikbeuteln, Luftballons oder klappernden Blechdosen hantiert wird. Auch Ausritte im Straßenverkehr gehören mit zur Ausbildung, um die Pferde an Straßenlärm und vorbeifahrende Autos zu gewöhnen. 17 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 der Demonstrant, die Demonstranten: Teilnehmer an einer Kundgebung die Demonstrantin, die Demonstrantinnen die Reiterstaffel: berittene Polizei die Unerschrockenheit: ohne jede Furcht Reporterinnen und Reporter recherchieren nicht nur im Internet, sondern auch am Ort des Geschehens. Die Reportage Während ein Bericht im Präteritum steht, wird die Reportage im Präsens geschrieben. Außerdem schildern Reporterinnen und Reporter persönliche Eindrücke. So sind Leserinnen und Leser näher am Geschehen. 49 Berichte lesen und verstehen 4 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=