a) Lies nun, wie es im Roman (Ü2) weitergeht. b) Ergänze jetzt in Ü2/Punkt 2 weitere Eigenschaften von Julie. Es war dunkler als sonst und eisig kalt. Dichte Wolken hatten sich vor den Mond und die Sterne geschoben. Die Lichter in der Sporthalle, dem Duschhaus und den Unterkünften waren schon lange erloschen, und die einzige Helligkeit kam vom Schnee, der diesen Winter wieder besonders reichlich fiel. Der Wind wehte zwischen den Blockhäusern hindurch und trieb den frischen Schnee wie aufgewirbelte Gischt gegen die verwitterten Holzwände. Mit ihrer Taschenlampe stieg Julie über die Böschung zu den Hundezwingern hinab. Das Jaulen war nicht leiser geworden, im Gegenteil, zwischen die klagenden Laute mischten sich wütendes Knurren und Fauchen. Im Lichtkegel der Lampe sah sie, wie einige der Hunde wütend die Zähne fletschten. Sie blieb stehen und blickte sich suchend um, beobachtete gerade noch, wie ein Schatten zwischen den Bäumen verschwand. Ein Elch, der den Huskys zu nahe gekommen war? Wölfe auf der Jagd? Irgendein anderes harmloses Tier, das die Hunde durch sein Auftauchen erschreckt hatte? Schwer zu sagen. Mehr als eine flüchtige Bewegung hatte sie nicht wahrgenommen. Kopfschüttelnd ging sie weiter. So weit wagten sich selten wilde Tiere ins Tal hinab. Vielleicht mal ein Elch, aber keine Wölfe. Ein Rudel würde sein Revier in der Wildnis nur verlassen, wenn der Winter so streng war, dass es keine Nahrung mehr fand. „Was ist denn mit euch los?“, rief sie den Huskys zu. „Ihr weckt das ganze Camp mit eurem Lärm auf. Seht ihr, wo überall Lichter angehen? Wenn ihr so weitermacht, bekommen wir Ärger …“ Als die Huskys ihre vertraute Stimme hörten und ihre Witterung aufnahmen, wurden sie ruhiger. Julie redete weiter auf sie ein, auch auf das Rudel ihrer Mitbewohnerin, und nahm Chuck in die Arme, ihren langjährigen Leithund. „So ist es besser, Chuck. Hier habt ihr nichts zu befürchten, das wisst ihr doch. Sobald es Ärger gibt, taucht ein Ranger auf und kümmert sich darum.“ Sie kraulte ihn am Hals. „Na, vor was hattet ihr solche Angst? Soweit ich weiß, halten die Grizzlys gerade Winterschlaf, die können es nicht gewesen sein. Hat einer von euch schlecht geträumt? Warum sagst du nichts?“ Natürlich konnten die Huskys nicht sprechen, aber durch ihre Körperhaltung und ihr Verhalten sendeten sie Signale aus, die auch Julie verstand. Im Augenblick spürte sie an seinem Zittern, dass die Hunde etwas Ärgeres als ein wildes Tier gestört hatte. „War irgendjemand bei euch?“ Sie richtete sich auf und ließ den Lichtkegel der Taschenlampe über das Gelände wandern. Aus: Christopher Ross: Die Geister vom Rainy Pass. Ueberreuter Verlag, Berlin 2016. In den Textausschnitten in Ü2 und Ü6 erfährst du, was Julie denkt. Welche Gedanken gehen ihr durch den Kopf? Was sagt sie wörtlich? Markiere die Textstellen grün und rot. Ü6 1 5 10 15 20 25 30 35 Ü7 Stilmittel beim Erzählen erkennen Buchtipp Wenn du wissen willst, was die Hunde so aufgescheucht und welche Abenteuer Julie Wilson zu überstehen hat, dann lies doch einfach die Geschichte weiter: Christopher Ross: Die Geister vom Rainy Pass. Ueberreuter Verlag, Berlin. 96 Nach Vorgaben erzählen Sprachbewusstsein Zuhören / Sprechen Schreiben Lesen 4 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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