Beobachte dich selbst – Lesegewohnheiten überprüfen Je besser deine Lesegewohnheiten werden, desto leichter wird dir das Lesen fallen. Das fördert nicht nur die Freude am Lesen, sondern hilft dir vor allem auch beim Verstehen und Lernen im Alltag und in der Schule. Stures Lesen: Du liest jeden Text auf die gleiche Weise, mit gleicher Geschwindigkeit, gleicher Konzentration – egal, ob es sich um ein Schulbuch, ein Comic-Heft, einen Krimi, einen Sportbericht in der Tageszeitung oder das Ergebnis einer Suchanfrage im Internet handelt. Flexibles Lesen: Du überlegst, zu welchem Zweck du einen Text liest und wählst dazu die passende Strategie: das überfliegende Lesen, das suchende Lesen, das genaue Lesen oder das unterhaltende Lesen. Buchstabierendes Lesen: Du liest jeden Buchstaben einzeln. Das verlangsamt deine Lesegeschwindigkeit und erschwert das Verstehen einzelner Wörter und eines Textes. Das buchstabierende Lesen ist nur sinnvoll, wenn wir schwierige, unbekannte Wörter das erste Mal lesen (z. B. Popocatépetl). Wortbilder erkennen: Das Wort ist die kleinste sinnvolle Leseeinheit – es gelingt dir, Wörter schon an ihrem Gesamtbild zu erkennen. Wort-für-Wort-Lesen: Du liest jedes Wort für sich und kannst dadurch nicht sehr zügig lesen, weil dein Auge jedes Wort neu ansteuern muss und dir beim Verstehen jedes Wort gleich wichtig erscheint. Wortgruppen-Lesen: Dein Auge und Gehirn kann mehrere Wörter aufnehmen, und so kommst du in jeder Zeile mit wenigen Blicksprüngen aus. Da in jeder Wortgruppe mindestens ein Wort ist, das für den Textsinn wichtig ist, verbessert sich durch das Erfassen der Wortgruppe dein Textverständnis. Mitsprechendes und nachfahrendes Lesen: Du liest laut oder leise mit und bewegst die Lippen dabei. Dadurch hast du Schwierigkeiten, zügig zu lesen, denn deine Augen und dein Gehirn sind viel schneller als deine Lippenmuskeln. Gleitendes Lesen: Du hältst beim Lesen den Kopf still und ca. 30 cm vom Text entfernt. Du gleitest mit den Augen in Schwüngen über die Zeilen und springst gleich auf das zweite oder dritte Wort am Zeilenanfang. Passives Lesen: Der Sinn eines Textes ergibt sich für dich nacheinander, Wort für Wort. Dadurch hinkt dein Verständnis dem Lesen der einzelnen Wörter hinterher und du kannst nicht sicher und zügig lesen. Aktives Lesen: Du stellst während des Lesens Vermutungen an, wie es weitergehen wird oder welchen Sinn der Text ergibt. Bestätigen sich deine Vermutungen nicht, stellst du neue an, die du beim Lesen wiederum überprüfst. Du kannst mit der Art, wie du liest, großen Einfluss darauf nehmen, wie schnell und gut du lesen kannst. Das Erkennen von Sinneinheiten (Wortbildern, Wortgruppen) erleichtert dir das Lesen. Achte dabei immer darauf, ob du den Inhalt auch wirklich verstanden hast. Merke 6 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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