in der Asche saß: „Pass auf den Vulkan auf!“ „Was für ein Vulkan?“, sprach der König und sah besorgt zum Feuer hoch, als ob er dachte, dass dort am ehesten einer zu finden sein würde. „Blies – mich – rauf“, keuchte die Königin, die immer noch ein wenig außer Atem war. „Pass auf, dass du – den üblichen Weg raufkommst – lass dich nicht raufblasen!“ Alice beobachtete den Weißen König, wie er langsam von Strebe zu Strebe klomm, bis sie endlich sprach: “Ach, auf die Art brauchst du ja Stunde um Stunde, bis du auf dem Tisch anlangst. Ich helfe dir wohl besser, was meinst du?“ Aber der König beachtete die Frage nicht: es war völlig klar, dass er sie weder hören noch sehen konnte. So ergriff Alice ihn denn ganz behutsam und trug ihn langsamer hinüber, als sie die Königin getragen hatte, um ihm nicht den Atem zu benehmen: aber bevor sie ihn auf dem Tisch absetzte, dachte sie, sie könnte ihn wohl gleich ein wenig abstauben, so voll Asche war er. […] „Oh, bitte verzieh dein Gesicht nicht so, lieber König!“, rief sie aus, wobei sie ganz vergaß, dass der König sie ja nicht hören konnte. „Du bringst mich so zum Lachen, dass ich dich kaum halten kann!“ […] Sie rätselte eine Weile […], aber schließlich kam ihr ein glänzender Gedanke. „Ja, natürlich: es ist ein Spiegelbuch! Und wenn ich es vor den Spiegel halte, werden die Wörter alle wieder richtig herum stehen.“ Dies war das Gedicht, das Alice las. 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 100 102 104 LEGENDE VOM SCHEBBERROCH „’s war britzlich, und der schlinke Totz Zerschirrt’ und drilberte ’s Geweech; Ganz jimmrig war’s dem Borgoglotz, Und die traue Schratte schreech. ‚Hüt’ dich, mein Sohn, vorm Schebberroch, Des Maules Biss, der Klauen Krall! Nah weder ’m Sabbsabb-Vogel noch Wutschnaufgem Geißelprall!‘ Er nahm ’s vorpale Schwert zur Hand: Nach dem kattmanen Feind er spürt’ – Als unterm Tamtam-Baum er stand Und Selbstgespräche führt’, In zwidrer Stimmung, da kam bald Der Schebberroch mit Flammenblick Laut jiffelnd durch den tulgen Wald: Senkt’ burbelnd das Genick! Eins, zwo! Eins, zwo! Und so! Und so! Die Klinge führt’ er schnacke-schnick! Schlug ab den Kopf, ergriff den Schopf, und galumphiert’ zurück. ‚Erschlugst den Schebberroch? Dan, ach: Strahlischer Knab’, an meine Brust! Fantabler Tag! Ich juch! Ich jach!‘ Gluckst’ der in seiner Lust. ’s war britzlich, und der schlinke Totz Zerschirrt’ und drilberte ’s Geweech; Ganz jimmrig war’s dem Borgoglotz, Und die traue Schratte schreech.“ 106 108 110 112 114 116 118 120 122 124 126 128 130 132 Fasse in eigenen Worten zusammen, was Alice erlebt hat. Besprecht zu zweit, was sich über den Charakter der Weißen Königin und des Weißen Königs sagen lässt. Stellt die Beschreibungen in einer Tabelle einander gegenüber. Welche Wörter in dem Ausschnitt „Durch den Spiegel und was Alice dort fand“ habt ihr nicht verstanden? Versucht ihre Bedeutung zu klären. Nehmt dabei das Wörterbuch zu Hilfe, sucht in der Schulbibliothek oder auf seriösen Websites im Internet. Wovon könnte das Gedicht „Legende vom Schebberroch“ handeln? Schreibe den Plot (siehe dazu den Merkekasten) in dein Heft. N 1 Unter Plot versteht man den groben Plan, das Handlungsgerüst eines literarischen Werks: Aufbau, Verlauf und Ende. Merke N B 2 C 3 N 4 Quelle: Carroll, Lewis: Durch den Spiegel und was Alice dort fand Jugendbücher 33 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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